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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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hielt,
bekräftigte meine Sorgen. Ich dachte: „Jetzt wird sie sicher mein Bewusstsein
„reparieren“, alle Zweifel, wie Rost entfernen, das Vertrauen aufpolieren,
Leichtglaube anschrauben, Optimismus ankurbeln oder welche Tricks auch immer
sie auf Lager hat“…
     
    Ich wurde erneut enttäuscht.
     
      Als die schwarze Kugel über uns hinwegrollte und einige
Meter über uns in der Luft hängen blieb, verspürte ich eine schwere Last, die
scheinbar auf meinem gesamten Körper abgelegt wurde. Ich bemerkte die
Begrenzung meines Sichtfelds, die plötzliche Enge um mich herum, das Fehlen der
Säure auf der Zunge … kurz gesagt: Ich musste feststellen, dass ich in einem
Raumanzug stecke… Violence steckte ebenfalls in einem – ich hörte ihr schnaufen
durch die Kopfhörer meines Helms, während sie sich keuchend und japsend
aufrichtete. Sie machte zwei mühsame Schritte in meine Richtung, um knapp vor
meinen Augen Sand aus ihrer Hand rieseln zu lassen. Dieser stürzte zu Boden,
als wäre er von einem Magneten angezogen, oder als wenn die Zeit schneller
laufen würde. Ich konnte dieses Bild nicht mit einer abweichenden
Fallgeschwindigkeit assoziieren, da ich weder je auf einem anderen Planeten
gewesen bin, noch je in einem Expressaufzug bei einer Fahrt nach oben Sachen
auf den Boden fallen ließ. Und diese neue Erfahrung faszinierte mich regelrecht
– dafür war ich dankbar: ich wollte plötzlich, mit dem Sand spielen, als wäre
ich wieder drei Jahre alt, was, wie ich sehr schnelle feststellen musste, nur
unter äußerster Anstrengung zu bewerkstelligen war.
     
      Ich brauchte gute zehn Sekunden, um mich aufzurichten: ich
musste mich und noch einen Mann, der schätzungsweise zwanzig Kilo schwerer, als
ich, war, hochheben … das sollte bedeuten, dass ich gnädigerweise einen sehr
leichten Anzug trug (zehn, vielleicht fünfzehn Kilo) wenn ich allein doppelt so
viel wog… Es war übrigens ein sehr schicker Anzug: titanfarbene, wabenförmige,
unterschiedlich große Segmente mit dunkelroten Fugen, die ebenfalls metallisch
unter der Sonne funkelten, ein enger, die Figur betonender Schnitt ohne
Unterbrechungen für jedwede Art von Verschluss, der auch fließend in den Helm
überging, welcher seinerseits sich von dem Rest nur durch größere Segmente
unterschied, eines von denen das verdunkelte Visier war. Die „Haut“ des Anzugs
schien ziemlich dünn zu sein, nur die Rückenpartie beulte sich ein wenig aus,
wohl um die technische Ausrüstung und den Sauerstoff zu beherbergen…
     
      Auch wenn mich das neue Bild nur bedingt überzeugte, war
der Unterschied in der Wahrnehmung im Vergleich zum Vorher doch recht groß.
Allein die gewachsene Gravitation und das entsprechende, neuartige Empfinden
der Umgebung wirkten so fremd und beispiellos, dass wenigstens meine Intuition
nicht mehr glaubte, auf der Erde zu sein… Nun im Stehen bemerkte ich, dass die
nächste Gebirgskette plötzlich doppelt so weit und ihre Umrisse viel schlechter
zu erkennen waren, der Staub in der Luft deutlich störend und fremdartig
wirkte. Mir waren alle visuellen Unterschiede zur Erde aufgefallen, die ich vorher
eher für eine Illusion hielt. Vor allem die Atmosphäre wirkte beunruhigend,
weil ich hinter ihrer dünnen Schicht den Kosmos fast spüren konnte. Außerdem
beschlich mich endlich das Gefühl, dass dieser nackte Planet nicht dem Menschen
„gehört“, und sich Sonstwas überall im Boden, in der Luft und hinter jedem
Sandwirbel verstecken könnte… Dieser Gedanke und eine vermeintliche Bewegung am
Rande meines Sichtfelds lösten unerwartet und ungewollt eine Lawine aus
Hormonen aus, die durch meine Arterien schossen und mich ins Wackeln brachten…
Eine Hand hielt meine Schulter und in den Lautsprechern dröhnte:
     
    _.Geht?
    .Oh Violence! Das ist echt gruselig! Ist viel realistischer
und befremdlicher, als vorhin… Mich überkommt sogar das Gefühl, dass ich einen
Blaster brauche, um … na ja, sich sicherer zu fühlen.
    _.Du bekommst keinen Blaster. Wir sind hier in einem
Naturschutzgebiet. Das heißt soviel wie: „Pass auf, worauf du trittst“… Aber
>wenn< dir etwas passiert, was nur im Geringsten nicht natürlich ist,
löst das eine Sensation aus, dessen Ausmaß du dir noch gar nicht vorstellen
kannst. Glaube mir: >Jeder<, der auf einen fremden Planeten tritt, HOFFT!
auf eine „unheimliche Begegnung“ mit jedem einzelnen Bit seines virtuellen
Geistes. Jedes Mal, wenn wir einen neuen Planeten erreichen, herrscht in

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