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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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dessen ihre Reise an einer
meiner Rippen der Rückseite meines Oberkörpers, hatte wohl noch genug Schwung,
um die Rippe an mindestens zwei stellen zu brechen. Die wegen der Explosion und
der Reibung heiß gewordene Kugel brannte sich ins umgeben Fleisch hinein, was
relativ zum übrigen Schmerz kaum noch etwas ausmachte. Beim nächsten Herzschlag
mit zerfetzten Muskeln kam weitaus nicht mehr so viel Blut aus der
Eintrittswunde heraus, wie ein Mal zuvor. Nur noch eine schüchterne,
unentschlossene, quellenartige Fontäne verließ meinen geschockten Körper. Eine
Fontäne, die mit jedem weiteren Moment der letzten Sekunden meines Lebens in
ihren Ausmaßen schwand… Demnächst, muss zugeben, es hat mich leicht überrascht,
sah ich meine Hände, wie sie versuchten, die Wunde zu schließen und die Blutung
zu stoppen. Doch dem war bereits zu spät.
     
      Das Hirn, das aufgrund des akuten Sauerstoffmangels die
ersten Anzeichen eines Schocks durchlebte, schaltete sich langsam aber sicher
auf Notbetrieb um. Die Lebensfunktionen wurden gemäß der zuständigen
Prioritätenliste nach einander abgeschaltet. Als erstes waren die Sinnesorgane
dran. Das Sehen, das Hören, das Spüren, das Schmecken und Riechen sowieso
schalteten sich auf Ruhezustand um. Das letzte, was ich von der Welt da draußen
vernahm, war mein Chef völlig blutbespritzt, wie er die Hand mit dem Revolver
zwischen den Fingern zum Boden schnellte. Meine Bauchmuskeln entspannten sich,
und der nur noch schleierhafte Umriss meines Patrons verschwand nach unten aus
dem Bild, ersetzt durch die Decke des Raumes, kurz bevor das Licht erlosch.
Daraufhin fiel ich auf den Boden, was ich nur noch schemenhaft mitbekam. Alles,
was ich ab nun wahrnahm, entsprang meinen Wahnvorstellung und Phantasie.
     
      Alles, was sich an Information im Rückenmark befand und
bewegte, wurde am Weiterkommen zum Großhirn gehindert. Ich empfand weder
Schmerz, noch gar meinen Körper. Die einzigen Daten, die noch verarbeitet
wurden, befanden sich bereits im Gedächtnis. Als eine Art großes Fragezeichen
vor meinen Augen standen die Unmut und die Unkenntnis der Gründe mein
Dahinscheiden betreffend. Ich recherchierte quasi in meinem Gedächtnis nach dem
Großen Warum. Wir saßen noch vor wenigen Sekunden friedvoll und fröhlich
einander gegenüber und verputzten die Schachfiguren. Nichts zu dem Zeitpunkt
sprach für die überraschende Wendung. Wenn ich das je voraussehen könnte dann
nur wegen den Indizien aus der frühen oder späten Vergangenheit.
     
      Momes Augen knapp über dem morgendlich kühlen Wasser kamen
mir schon recht seltsam vor, hätten allerdings alles Mögliche bedeuten können.
Die Nacht mit Mome dagegen wäre ein gutes Motiv für viele Menschen, nicht
jedoch für meinen Chef. Wenn er je töten würde, was ich mir bis vor Kurzem kaum
vorstellen konnte, dann nur aus politologischer oder soziologischer
Überzeugung… Diese Insel, was mache ich hier. Ich hatte es doch geahnt, dass es
böse endet, ich hatte es befürchtet. Die haben mich in die Falle gelockt, bevor
ich mein Gehirn scannen konnte. Die haben mich direkt vor dem
Forschungsinstitut abgefangen. Und ich habe so lange und so hart dafür
gearbeitet. Tag und Nacht. Ich hatte kein richtiges Leben mehr, lebte nur noch
in der Phantasie in Träumen und Wünschen, flüchtete vor meiner Vergangenheit,
vor meinen zerschellten Beziehungen, vor meinen Ängsten, vor meinen Alpträumen
… vor dem Krieg …
     
      Die Liste ging immer weiter so - wollte nicht mehr
aufhören. Auf ein Mal sah ich mein ganzes Leben zusammengefasst in einem
Trailer, der sich mit jedem weiteren Moment immer mehr auf einen hellen Fleck
in der mutmaßlichen Mitte der Wahrnehmung konzentrierte. Was der Trailer
allerdings nicht hatte, war die Bewertung der Ereignisse. Es gab kein Gut und
kein Böse mehr, kein Positiv und kein Negativ. Es gab keine Aussage, keine
Tendenzen. Keine Fazite, keine Urteile. Es wurde immer dunkler und ruhiger.
Jegliche Triebe vergingen, jeglicher Drang verstummte, jeglicher Wunsch
erübrigte sich. Kein Funken Hoffnung blieb über. Das große Nichts ereilte mich
in Form eines Gunst und Heil glühenden Engels der Erleuchtung - Licht am Ende
des Tunnels. „Das reine Glück ist die Abwesenheit von Wünschen“ – sagte die
Engelsstimme und ergriff Besitz von meiner Seele…
     
    …….
    …….
    …….
     

Und weil es uns so gut gefiel, wiederholen wir das
Ganze.
     
      Am Anfang war der Begriff.
    Am Anfang war das

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