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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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messbar. Raum wölbt sich. Ecken
runden sich ab… Wirklichkeit wird zum Traum. Ein strahlendes Antlitz in der
objektiven Mitte des Traumes.
     
    ….dass nichts mehr so ist, wie du es gewohnt bist.
     
      Und am Ende des Satzes kam alles zu dem Ursprünglichen
Zustand zurück. Wem meine Beschreibungen nicht ausreichen, stelle man sich
einen Zauberer vor, der seine Kräfte und sein Können einsetzt, um normale
Sterbliche zu beeindrucken und von seiner Macht zu überzeugen. Etwa den
Gandalf, der gerade Bilbo Beutlin von der Reinheit seiner Absichten überzeugt.
Ja genau. Die Szene wurde geradezu imitiert. Sie beeindruckte bereits in dem
Klassiker und wurde in der Neuverfilmung noch mal auf die Spitze getrieben.
Immerhin hatten die eine Dimension mehr. Die Aktion vorhin war eine weitere
Steigerung dieser Illusion. Mittendrin statt nur dabei… Sie hat mir einen
Riesenschreck eingejagt.
     
      Ich bin immer davon ausgegangen, entpuppt sich ein Mensch
als Außerirdischer, mit allem drum und dran, mache ich mir in die Hose…
mindestens. Wenn von einer Sekunde auf die andere dein komplettes Weltbild auf
den Kopf gestellt wird, verschwindet auf einmal alles, woran du dich festhalten
könntest. Dann bist du für jede einzelne Sekunde dankbar, in der du wenigstens
festen Boden unter den Füßen hast… so wie etwa Luft zum Atmen.
     
      Ich würde ja auch sehr gerne beschreiben, was ich alles
danach empfunden habe, wie ich den Schock verarbeiten konnte, wie der Zauberer
mich anschließend anschaute, nur wurde mir für all das keine Zeit gelassen, da
er im nächsten Moment einen handelsüblichen Revolver aus irgendwoher
herausholte und mir in die Brust schoss.
     

Zeitlippe.
     
      Ich sah seine Augen. Sie sagten: „endlich bekam ich die
Gelegenheit“, und sie sagten: „tut mir Leid, Freund, aber es muss sein“, und
sie sagten auch: „wir sehen uns auf der anderen Seite“. Je länger ich die
zerstarrten Augen betrachtete, desto mehr sagten sie aus. Da allerdings die
Aussagemenge dieselbe blieb, während die Anzahl der Aussagen kontinuierlich
stieg, tendierten die einzelnen und damit auch die gesamte Aussage gegen Null. Irgendwann
erinnerten mich seine Augen an zwei glitzernde Steine, hart, wie Marmor, glatt,
wie Bernstein, kalt wie Eis.
     
      Während der ersten halben Ewigkeit der Zeitlupe war ich
gezwungen, permanent seine steinernen Augen anzustarren, dennoch war ich in der
Lage, weitere spannende bzw. dramatische Einzelheiten des Geschehens zu
verfolgen, etwa die Kugel, die den Lauf des Revolvers, dicht gefolgt vom
verbrannten Schwarzpulver, sich um die eigene Achse rotierend in meine Richtung
verließ, Mome, die ihre Augen gesenkt, den Vorfall mitleidend mit ihrem ganzen
Wesen verfolgte, Wände, die gestern noch genauso ausgesehen haben, wie sie es
heute tun…
     
    Es folgte ein obszön in die Länge gezogener Knall.
     
      Als die Kugel mich traf, meine Haut, mein Fleisch und
meine Knochen durchbohrte, wurde ich von der Wucht des Impulses mitgerissen und
nach hinten geschleudert. Ich spürte den Schmerz des Aufplatzens meiner
Körperteile allerdings nur in dem Maße, in dem meine Nervenzellen es schafften,
ihn zu verarbeiten. Verzögert. Verzehrt. Wie alles, außer meinem Denkvermögen…
Meine rippen leisteten den größten Widerstand. So lange es dauerte, erfuhr ich
die größte Beschleunigung weg von meinem Peiniger. Mein Kopf dagegen blieb
wegen der Trägheit länger am selben Platz und drehte sich so, dass ich bald
sehr gut erkennen konnte, wie der schwarze Rauch, der Kugel nacheilend meine
saubere Kleidung erreichte und mit einer fettigen Schicht langsam überzog. Die
Wirbel umhüllten meinen Oberkörper, wie eine Lawine. Während des Anfangs dieses
bezaubernden Schauspiels erreichte die Kugel die Muskeln meines Herzens, kurz
bevor es zum nächsten Mal schlagen wollte. Trotz der immensen Zerstörung des
Muskelgewebes, zogen sich die heil gebliebenen Fasern gemäß der Befehle des
zentralen Nervensystems zusammen und beförderten das meiste Blut, das
eigentlich für die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen
vorgesehen war, durch die frisch gebohrte Öffnung in der Brust nach Außen. …
Wie ein Vulkanausbruch schleuderte die heiße, rote Flüssigkeit entgegen dem
gerade in Massen ankommenden Rauch, besiegte den Rauch in einem unfairen Kampf
und verteilte sich überall im Raum innerhalb meines getrübten Sichtfelds.
     

Sie sind doch verrückt.
     
      Die Kugel beendete während

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