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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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zusammenschmollend.
     
    .Habt ihr das arrangiert?
    ….Nein, nein…
    ..Nein, nein…
    ….Ja, ja… ja.
    ..Ja.
    ….Aber ich wusste nicht, dass er dein Wie-Ein-Sohn ist.
    ..Ich wusste gar nicht, dass du einen Wie-Ein-Sohn hast.
    .Das wusste ich auch nicht. Ich dachte immer ich hätte einen
jungen, neugierigen, benachbarten Freund.
    ….,..Wie-Ein-Sohn.
    .Ihr habt Recht, alle fünf…
     
    Tschuldigung, habe mich verzählt.
     
    ……
     
      Bevor ich mich versah, saßen eins, zwei, vier, acht,
zwölf, vierzehn weitere Unbekannte, an unserem Tisch. Mit jedem weiteren
Neuankömmling vergrößerten sich der Tisch und die Speisekarte. Die Stühle
wurden auch nicht vom Nachbartisch mitgebracht, denn entstanden wie aus dem
Nichts.
     
      Jetzt erst, wo achtzehn Leute am Tisch saßen, viel mir
verspätet auf, dass wir vorhin nur zu dritt einen Tisch teilten, das auf einer
Zwanzig-Milliarden-Personen-Party, als wären wir Aussätzige oder Geächtete. Der
Hunger, der auf Bestellung kam, hat mich dieser Tatsache gegenüber wohl blind
gemacht.

Kamikazejagd auf Kamikaze.
     
      Der Traum war abrupt zu Ende. Die Augen öffneten sich
unverzüglich. Die Decke ist klar und deutlich zu sehen. Warum ich sie anstarre,
weiß ich nicht. Es ist so seltsam ruhig, so allgegenwärtig. So zeitlos.
     Der Traum hinterließ ein Gefühl von amputierten
Sinneswahrnehmungen. Stimmen, Klänge, Farben, Bewegungen, Chaos. Nichts Konkretes.
Handfestes. Die Handlung ist für mich unerreichbar. Geblieben ist ein Kontrast
zwischen „war“ und „ist“.
     
      Mir ist nicht ganz klar, was ich machen muss. Nicht ganz
klar – warum. Soll ich mich bewegen? Weil es üblich ist, sich zu bewegen? Soll
ich das Bet verlassen und duschen gehen? Weil ich mich jeden Morgen dusche? Ich
verspüre keinen Hunger, warum soll ich also aufstehen? Ich empfinde weder meine
Blase, noch meinen Darm, warum soll ich also an meinem Zustand irgendetwas
verändern?
     
    Man muss erst irgendetwas, wenn man etwas will.
     
      Ich brauche einen Trieb. Mir fehlt ein Wunsch. Wo krieg
ich einen? Wo sucht man die? Vielleicht kennt das warme Wasser die Antwort?
Womöglich hat der harte Boden einen Hinweis?
     
      Es ist so ruhig. Hier ist nichts los. Keiner ruft. Niemand
hupt. Ich merke, die Augen gehen wieder zu. Sie sind süchtig nach Veränderung.
Sie suchen den Kontrast. Sie beschwören wieder den Traum. Sie wollen nach
hause, wo sie sich wohl fühlen. Mir soll es recht sein.
     
      Ich bin wieder da. Ich sehe wieder die Decke klar und
deutlich. Der Traum hat sich komplett verabschiedet. Dort ist es genau so
ruhig. Wie ausgestorben. Der Traum und die Realität sind Eins.
     
      Ich glaube. Ich glaube, ich verspüre einen Wunsch. Ich
glaube, ich wünsche. Ich wünsche mir, nicht mehr im Bett liegen zu bleiben. Um
mir diesen Wunsch zu erfühlen, muss ich mich bewegen. Ich werde das Bett
verlassen und duschen gehen, um nicht mehr im Bett liegen zu bleiben.
     
      Der Boden ist hart und das Wasser ist warm. Doch die geben
keine Hinweise und keine Antworten. Sie befriedigen nur Bedürfnisse, die sie
selbst erweckten. Sie reizen meine Nervenenden und versorgen mich mit
Wahrnehmungen. Sie sorgen für die kleinste Bewegung zwischen meinen
Gehirnzellen. Und nur solange es dauert.
     
      Die Zigaretten auf meinem Tisch. Ich will nichts von
ihnen. Aber. Sie sind so rot, so auffällig. Sie schreien. Nimm mich, hol mich
hier raus! Ich weiß, ich bilde mir die Schreie nur ein, trotzdem hole ich sie
heraus. Alle. Sie schauen mich an, doch sie sagen nichts. Ich zünde eine von
ihnen an und ziehe Kraft meiner Lunge die Luft durch sie hindurch. Einfach so,
ohne Sinn und Zweck, weil ich weiß, wie das geht und weil sie dafür da sind.
     
      Die Zigarette schmeckt nicht, aber sie schmeckt auch nicht
nicht. Der Rauch stört mich nicht, dennoch mache ich das Fenster auf. Einfach
so. Weil ich die Zigarette an habe.
     
      Rauchend beobachte ich die Strasse. Sie ist ruhig.
Regungslos. Ich spüre wieder die amputierten Erinnerungen. Ich male dank meiner
Vorstellungskraft die Bewegung dazu. Das Bild sieht hübsch aus. Es gefällt mir.
Ich spüre ein Lächeln auf meinen Lippen. Ich empfinde das Strahlen meiner
Augen. Ich bilde mir einen Mann auf der anderen Straßenseite ein. Er beobachtet
mich. Ist aber nicht echt. Ich vermisse ihn.
     
      Ich stelle mir vor, ich würde unten stehen und mein
Fenster beobachten. Ich sehe mich ganz deutlich. Die Vorstellung wird
ausdrücklicher. Sie wächst

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