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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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ich, »bin ich an ’nem Punkt angelangt, wo ich etwas mehr Informationen brauche – ein weiteres Stück vom Puzzle ...«
    »Und Sie glauben, ich habe dieses Stück?«
    »Da bin ich mir sicher«, sagte ich.
    Eine hochaufgeschossene Schwarze stapfte in das Büro; sie ignorierte mich, als wäre ich ein Möbelstück. Ihr Mund war ein scharfer Strich.
    »Es gab Freispruch«, teilte sie Wolfe mit.
    Wolfes Miene änderte sich nicht. »Ich rechnete damit«, sagte sie.
    »Sind Sie fest geblieben?«
    »Fest geblieben?« fragte die schwarze Frau.
    Ich wußte, was sie meinte, selbst wenn es die schwarze Frau nicht tat. Baby-Vergewaltiger haben eine gewisse Art zu grinsen, wenn sich die Geschworenen weigern, den Opfern zu glauben – als ob die Geschworenen sagen würden, es wäre okay, was sie getan hätten. Ein guter Ankläger schaut ihnen in die Augen und merkt sich ihre Gesichter.
    »Was haben Sie getan, als der Vorsitzende das Urteil verlas?«
    stellte Wolfe die Frage andersrum.
    »Ich bin zum Angeklagten hin – hab ihm gesagt, wir sehen uns wieder«, sagte die schwarze Frau.
    »Sie sind fest geblieben«, erklärte ihr Wolfe. »Erste Runde, erinnern Sie sich?«
    »Ich erinnere mich«, sagte die Schwarze. »Er kommt wieder.
    Und ich bin bereit«
    Wolfe lächelte – ich konnte die Hitze spüren, die von der hinter mir stehenden schwarzen Frau ausging. Sie wußte, was das Lächeln bedeutete.
    »Wollen Sie morgen freinehmen?« fragte Wolfe.
    »Ich nehme ’nen Tag frei, wenn Jefferson einfahrt«, versetzte die Schwarze.
    »Tun wir alle«, sagte Wolfe. Es war ein Schlußwort.
    Ich zündete mir eine weitere Zigarette an. Wolfe hing hier nicht bloß mm, um mich zu treffen. Zeit, zur Sache zu kommen.
    »Ich spiele bei dem hier mit absolut offenen Karten. Hat Lily mit Ihnen geredet?«
    »Hat sie. Auch McGowan rief mich an.«
    »Und?«
    »Und ich weiß immer noch nicht, was Sie möchten, Mr. Burke.«
    »Ich möchte ...« fing ich eben an. Ein Typ, zirka einsfünfundsiebzig groß und einsdreißig breit, lief rein und trat zwischen Wolfe und mich. Seine Haare waren bis auf die Kopfhaut abgeschoren – er hatte ein rundes Gesicht, aber Polizistenaugen. Er trug ein schwarzes Strickhemd über einem Paar grauer Hosen. Das Hemd hatte kein Krokodil auf der Vorderseite, aber dafür ein Schulterhalfter. Der .38er war nur ein kleiner Fleck auf seiner breiten Brust.
    Er sah aus wie ein Ringer im Ruhestand oder ein Rausschmeißer in einer Hafenbar.
    »Wie läuft’s?« fragte er Wolfe, ohne den Blick auch nur einmal von mir zu nehmen.
    »Jefferson wurde freigesprochen«, sagte sie.
    »Jefferson ist ein elendes, beschissenes Stück Schleim«, sagte der schwere Typ, jedes Wort wie rohes Fleisch zerkauend.
    Wolfe lächelte ihn an. »Das ist nicht Jeffersons Anwalt«, sagte sie.
    Der schwere Typ zuckte die Achseln. Es war, als beobachte man ein Erdbeben. »Wollen Sie den Köter?« fragte er.
    »Sicher, bringen Sie ihn rüber«, erklärte ihm Wolfe.
    Der schwere Typ ging raus, behende auf den Beinen. Vielleicht war er Boxer statt Ringer gewesen.
    Wolfe zündete sich eine weitere Kippe an und hielt die Hand hoch, bat mich zu warten.
    Der schwere Typ war nach einer Minute zurück und hielt Wolfes Rottweiler an einer kurzen Lederleine.
    »Hi, Bruise!« sagte Wolfe. Das Biest lief direkt an mir vorbei, legte die Pfoten auf den Schreibtisch und versuchte ihr das Gesicht abzulecken. Sie stupste ihn gutmütig weg. »Bruiser, auf Platz!« sagte sie.
    Der schwere Typ hakte die Leine los. Der Rottweiler lief in eine Zimmerecke und ließ sich auf den Teppich plumpsen. Er beobachtete mich wie ein Junkie am Monatsersten die Briefkästen.
    »Ich bin in der Nähe«, sagte der schwere Typ. Ich kapierte die Kunde – als ob der Rottweiler nicht genug wäre.
    »Ich höre«, sagte Wolfe.
    »Ich suche ein Bild. Von einem Kind. Ein Bild von einem Kind, das sexuell mit einem Mann verkehrt. Ich hab mit ’ner Masse Leute geredet, hab ’ne Masse Orte aufgesucht. Ich denke, ich weiß, wo das Bild ist. Ich denke, Sie kennen die Leute, die das Bild haben. Alles, was ich möchte, ist, daß Sie mir Namen und Adresse geben.«
    »Sie sagten, Sie hätten etwas für mich?« fragte sie. Ein Blick auf Wolfe, und du wußtest, daß sie nicht von Geld redete – selbst im Queens County.
    Ich schmiß das kleine lederne Adreßbuch, das ich dem Louis abgenommen hatte, auf ihren Schreibtisch. Sie rührte keinen Finger.
    »Es stammt von ’nem Typ, der kleine Jungs verkauft. Am Times

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