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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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für Schutz bezahl. Sie frag mich, ob mir auch passier.«
    Man konnte sehen, daß Mama allein den Gedanken für lächerlich hielt – die Gangs versuchten die Absahntour nur bei rechtmäßigen Unternehmen.
    »Was hast du ihnen gesagt?«
    »Ich sag ihn die Wahrheit. Niemand ärger mich. Du will Suppe?«
    »Sicher«, sagte ich und schlug das Blatt auf, während sie wieder ihren Geschäften nachging.
    Flower Jewel hatte ich fast vergessen. Ich blätterte die Zeitung auf der Suche nach ihrem Namen durch. Ich fand ihn, doch, doch er stimmte mich nicht heiter. Sie hatte sich früh gelöst, doch ein anderer Klepper hatte sie bis zum ersten Viertel auf 28:4 getrieben.
    Zu schnell. Sie fiel zurück ins Feld. Dann zog sie an der Dreiviertelmarke stark an und ging mit drei Längen in die Sattelplatzkehre. Tatsächlich hatte sie am Anfang der Zielgeraden die Führung, doch das kleine »Ix« verriet mir die Geschichte – sie war gesprungen, als sie mehr Tempo hatte machen wollen. Lief als Vierte ein.
    Für mich sah das nach einem lausigen Kurs aus, doch Maurice wollte morgen sein Geld, keine Rennanalyse.
    Ich löffelte meine Suppe aus, aß ein paar Dim-Sum, die der Kellner brachte, raucht etliche Zigaretten. Ich ging zum Kassentisch und schob Mama die dreihundert für Maurice und weitere dreißig für Max zu.
    »Du nich so gut Wetter, Burke«, sagte sie, ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht.
    »Ich krieg nicht oft die Chance, auf’ne sichere Sache zu setzen«, erklärte ich ihr. »Etwa, wo ein Hund herkommt.«
    Mama war nicht beleidigt. »Einzig Art zu wetten«, sagte sie.
    Es war Zeit, Wolfe aufzusuchen.
    Der Verkehr auf dem Weg zum Gericht war schwach. Ich verließ den Queens Boulevard und zog am Parkplatz der Staatsanwaltschaft vorbei, sah Wolfes Audi neben der Tür. Der Platz war halbleer, doch ich wollte den Plymouth nicht dort lassen. Einen halben Block weiter gibt es einen städtischen Parkplatz. Er wirkte wie ein Friedhof für die wenigen übriggebliebenen Autos. Dunkel und verlassen – ein Paradies für Straßenräuber. Ich drückte den Knopf, der die Zündung lahmlegt, und machte mir keine Gedanken drüber, daß selbst der mickrigste Dieb wegen des Radios einbrechen konnte. Ich benutze keinen Auto
    alarm – sie sind Zeitverschwendung, wenn du nicht dicht daneben stehst.
    Als ich die Glastüren zur Staatsanwaltschaft aufstieß, war es Viertel vor neun. Der Typ am Empfang blickte von seinem Kreuzworträtsel auf. Er kam nicht mal bis zu meinem Gesicht.
    »Der Knast ist nebenan«, sagte er.
    »Weiß ich«, beschied ich ihn. »Ich hab eine Verabredung mit Staatsanwalt Wolfe.«
    Mich noch immer nicht anschauend, hob er ein schwarzes Telefon auf seinem Pult ab, drückte ein paar Ziffern.
    »Da ist ’n Anwalt hier – sagt, er hat ’ne Verabredung mit Wolfe.«
    Er hörte eine Sekunde lang zu, blickte wieder auf. »Name?« fragte er.
    »Burke.«
    Er sagte meinen Namen ins Telefon, legte dann auf.
    »Gehn Sie nach der Zwischentür rechts, letzte Tür am Ende des Ganges.«
    »Danke«, sagte ich zu seinem Scheitel.
    Ich fand mich mit Leichtigkeit zurecht. Wolfe saß hinter einem großen Schreibtisch. Die Platte war blankgefegt – in einem Cognacschwenker in der Ecke schwamm eine Orchidee. Zwei monströse Papierstapel waren auf dem Regal hinter ihr. Ich schätze, sie wußte, daß die meisten Knackis Spiegelschrift lesen können.
    Sie trug einen weißen Wollblazer über einem flammend orangenen Kleid, eine Perlenkette um den Hals. Ihre Nägel waren um ein paar Töne dunkler als ihr Lippenstift – beides rot. Wolfe hatte ein sanftes, blasses Gesicht – ein Blick, und man konnte sehen, daß das nicht aus Angst war, es war ihre natürliche Farbe. Silberne Steckkämme schimmerten in ihrem glänzenden Haar. Als ich ins Zimmer kam, stand sie auf, langte über den Schreibtisch, um mir die Hand zu schütteln.
    »Danke, daß Sie mich empfangen«, sagte ich.
    »Ich kann Ihnen nicht versprechen, daß wir ungestört sind«, erwiderte sie. »In den anderen Büros sind noch eine Menge Leute bei der Arbeit.«
    Ich konnte nicht sagen, ob es eine Warnung war – es machte nichts aus.
    »Ich arbeite seit ’ner Weile an etwas«, sagte ich. »Und ich bin über Zeug gestolpert, an dem Sie meines Erachtens interessiert sein könnten.«
    Sie zündete sich mit einem billigen Plastikfeuerzeug eine Zigarette an und stieß einen Aschenbecher mit einem aufgedruckten Hotelnamen in etwa in meine Richtung. Im Warten war sie gut.
    »Jedenfalls«, sagte

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