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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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konnte das Wort darunter entziffern.
    Ich nahm eine Dusche, wartete, daß Pansy vom Dach runterkam. Checkte das Telefon – klar zum Gespräch. Unter der Nummer, die Lily mir von Wolfe gegeben hatte, klingelte es ein paarmal.
    »Sonderfälle.«
    »Miss Wolfe, bitte.«
    »Am Apparat.«
    »Burke hier. Ich möchte gern mit Ihnen über etwas reden.«
    »Ja?«
    »In Ihrem Büro – so das okay ist.«
    Ich konnte spüren, wie sie zögerte.
    »Ich hab was für Sie – etwas, das wertvoll für Ihre Arbeit sein wird.«
    »Was?« fragte sie.
    »Ich zeig es Ihnen lieber.«
    Erneutes Schweigen. Dann:
    »Wissen Sie, wo mein Büro ist?«
    »Ja.«
    »Kommen Sie um neun Uhr. Sagen Sie dem Mann am Empfang Ihren Namen.«
    »Da bleibt mir nicht viel Zeit«, sagte ich ihr. »Ich wohne ganz oben im Westchester County – der Verkehr und alles ...«
    »Neun Uhr heute nacht, Mr. Burke.«
    Sie hängte ein. Ich ging wieder schlafen.
    Der Tag wurde trüb – schmutzfarbener Himmel, ein kalter Wind lauerte über der Stadt, wartete auf seinen Einsatz.
    Ich sperrte alles aus, ging den ganzen Fall im Kopf durch und suchte nach dem Ansatzpunkt. Ich lief nicht herum, während ich nachdachte – nicht aufund abzugehen ist eine der ersten Sachen, die du im Gefängnis lernst; es unterstreicht bloß, daß du in einem Käfig bist. Wenn du innerhalb deines Kopfes bleibst, kannst du über Mauern gehen.
    Ich hatte das hier ganz falsch angepackt – all dem Lehrgeld, das ich über die Jahre in Knästen und Krankenhäusern gezahlt hatte, keine Aufmerksamkeit geschenkt. Etwas an diesem Fall machte mir Angst, doch das war so seltsam nicht. Ich habe die meiste Zeit Schiß – es bewahrt mich davor zu verblöden. Doch ich bin dran gewöhnt, vor den üblichen Sachen Schiß zu haben – etwa angeschossen zu werden oder noch mal zu sitzen ... nicht vor diesem Bruja-Unsinn, den mir Pablo erzählt hatte. Jemals einen Fighter gesehen, der sich bis in die Meisterschaftsrunde durchprügelt und dann beschließt, daß er ein beschissener Boxer ist, und die große Chance vermasselt? Man muß mit dem klarkommen, was einen bisher weitergebracht hat. Ich rauchte ein paar Zigaretten, dachte drüber nach. Das Verbrechen hatte mich nie reich gemacht, doch es hatte mir Freiheit gelassen. Und es war das, was ich am besten kannte.
    Ich kam nicht vor dem späten Nachmittag in die Gänge, ließ mir Zeit, bis ich bereit war. Ich sah meine Kleidung durch, suchte nach etwas, das die Leute in Wolfes Gebäude nicht nervös machen würde. Ich stieß auf einen im Schrank hängenden schwarzen Wollanzug mit feinen Nadelstreifen. Er war nagelneu, aber vom Aufbewahren ein bißchen ramponiert – Autokofferräume bringen das fertig. Ich wählte dazu ein weißes Hemd – beste Hongkong-Seide, die wie reinstes Nylon aussieht. Und einen schlichten schwarzen Binder. Ich wusch mir die Haare und kämmte sie, so gut ich konnte. Rasierte mich sorgfältig. Polierte die schwarzen Stiefeletten. Ich checkte mich vor dem Spiegel durch. Kleider machen Leute – statt zu wirken wie ein Schlagetot, der die Docks beackerte, sah ich aus wie der Pilotfisch für einen Kredithai.
    Ich steckte mir ein bißchen Geld in die Tasche, nahm ein paar andere Dinge, die ich brauchte, aus dem Schreibtisch und machte die Bude dicht. Pansy hob eine Augenbraue, noch immer von der Kubiktonne chinesisches Essen halb komatös. Ich erklärte ihr, ich würde spät zurückkommen, und nahm die Hintertreppe zur Garage.
    Ich checkte meine Uhr. Kurz nach sechs. Eine Menge Zeit, etwas essen zu gehen, mich geistig auf die Begegnung einzustellen.
    Als ich zum ersten Mal am Restaurant vorbeirollte, hing der blaue Papierdrache im Fenster. Cops drinnen. Ich fuhr weiter bis zur Division Street und dem Lagerhaus. Niemand in der Nähe. Ich checkte den Schreibtisch im Hinterzimmer, um zu sehen, ob irgendwelche Post die Warteschleifen, die ich zwischengeschaltet hatte, abgekreist hatte und inzwischen gelandet war. Flood wußte mit der Schleife umzugehen, doch sie hatte nie geschrieben. Der Schreibtisch war leer.
    Als ich zurückfuhr, hing der weiße Drache an Ort und Stelle. Alles klar. Ich parkte an der Rückseite. Ein paar Köche blickten mich argwöhnisch an – vielleicht diejenigen, die die Wette um Pansys Nationalität verloren hatten. Ich nahm meinen Tisch im Hinterraum. Mama setzte sich zu mir hin und reichte mir eine Ausgabe der News.
    »Du hattest die Cops hier, Mama?«
    »Ja. Polizei sehr besorg um dies Laden. Die Gangs – Läden muß

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