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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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Square. Telefonnummern. Und ’ne Art Code.«
    »Wie sind Sie da rangekommen?«
    »Ich hab eine Kollekte erhoben – er hat es gespendet.«
    Wolfe nahm einen Zug von ihrer Zigarette, legte sie in den überquellenden Aschenbecher, hob das Buch auf. Langsam blätterte sie die Seiten um, nickte vor sich hin.
    »Wurde er verletzt, als er diese Spende machte?«
    »Nicht schlimm«, sagte ich ihr. »Wenn Sie ihn selber fragen wollen, sein Name ist Rodney. Er arbeitet von diesem Hühnerschnellimbiß an der Sechsundvierzigsten, Ecke Achte Avenue aus.«
    Wolfe nickte. »Und Sie möchten dieses Buch gegen die Information verkaufen?«
    Ich spielte auf Risiko. »Es ist Ihres«, sagte ich ihr. »Egal, was Sie beschließen.«
    »Haben Sie eine Kopie?«
    »Nein«, log ich.
    Wolfe trommelte mit den Nägeln am Schreibtisch. Es war keine Nervosität – sie tat das, wenn sie nachdachte. Irgendwo den Flur entlang klingelte ein Telefon. Es klingelte zweimal, dann hörte es auf.
    Eine zierliche kleine Frau platzte in das Büro, das Gesicht rot angelaufen, und winkte mit einem Packen Papiere in der Hand. »Wir haben einen Ausdruck!« brüllte sie; die Worte blieben ihr im Hals stecken, als sie sah, daß Wolfe einen Besucher hatte. Der Rottweiler knurrte ob der Störung. Die Frau trug ihr sämtliches Haar oben auf dem Kopf aufgetürmt; ein riesiger Diamant funkelte an ihrem Finger. Sie stemmte die Hände in die Hüften. » Bruiser, bitte!« sagte sie.
    Der Hund gab nach. Wolfe lachte. »Ich guck es mir später an, okay?«
    »Okay!« rief die andere Frau und rannte aus dem Büro, als ginge sie zu einem Räumungsschlußverkauf.
    »Sind alle Ihre Leute so aufgedreht?« fragte ich sie.
    »Wir haben in diesem Trupp nur engagierte Leute«, sagte sie; ihre Augen beobachteten mich genau.
    »Der Hund auch?«
    »Auch er.« Sie befingerte ihre Perlenkette. »Was brauchen Sie?«
    »Ich weiß, daß die Frau, die ich suche, Bonnie genannt wird. Ich weiß, daß sie am Cheshire Drive in Little Neck wohnt. Möglicherweise mit einem fetten Kerl.«
    »Ist das alles?«
    »Das isses. Sie hat ’nen Baby-Porno-Ring laufen – ich kann mir denken, daß Sie ein Auge auf sie haben.«
    Wolfe sagte nichts, wartete auf mich.
    »Und falls nicht«, erklärte ich ihr, »dann hab ich Ihnen bloß ein paar weitere Auskünfte gegeben, richtig?«
    Wolfe holte Luft. »Was möchten Sie tatsächlich, Mr. Burke?
    Offensichtlich wissen Sie bereits, wie Sie diese Person finden können.«
    Ich zündete mir eine Zigarette an – es war Zeit, ihr Bescheid zu sagen.
    »Ich muß da reingehn – ich muß das Bild kriegen. Wenn ich es kaufen kann, tu ich’s.«
    »Und wenn nicht ...?«
    Ich zuckte die Achseln.
    Wolfe langte hinter sich und zog einen Packen Papier auf ihren Schreibtisch. Einige Blätter waren lang und gelb – ich wußte, was sie waren.
    »Mr. Burke, Lily hat mich angerufen, wie gesagt. Aber ich habe Sie meinerseits etwas überprüft, bevor ich diesem Treffen zustimmte.«
    »Und?«
    »Und Sie sind für die Strafverfolgungsbehörden nicht unbedingt ein Unbekannter, oder doch?« Sie ließ den Finger über die gelben Blätter gleiten, las laut und hob von Zeit zu Zeit den Blick zu meinem Gesicht. »Bewaffneter Raub, schwere Körperverletzung, bewaffneter Raub und Körperverletzung. Versuchter Mord, zwei Anklagen. Illegaler Waffenbesitz ... Soll ich weitermachen?«
    »Wenn Sie möchten«, sagte ich zu ihr. »Ich war damals ’nen Zacken jünger.«
    Wolfe lächelte. »Sind Sie rehabilitiert?«
    »Ich bin ein Feigling«, beschied ich sie.
    »Wir haben siebenundzwanzig Festnahmen, zwei Verurteilungen wegen Straftaten, drei Einweisungen in Jugendanstalten, eine Einstufung als jugendlicher Straftäter.«
    »Kommt mir in etwa bekannt vor«, sagte ich ihr.
    »Wie sind Sie aus diesem versuchten Mord rausgekommen?
    Hier steht, Sie wurden bei der Verhandlung freigesprochen.«
    »Es war eine Schießerei«, erklärte ich ihr. »Die Cops haben den Sieger festgenommen. Die andern Typen haben ausgesagt, es war ein anderer, der auf sie geschossen hat.«
    »Ich verstehe.«
    »Sagt Ihnen irgendwas auf dem Wisch, daß ich mein Wort nicht halte?« fragte ich sie.
    Wolfe lächelte wieder. »Strafakten sagen einem nicht viel, Mr.
    Burke. Nehmen wir diese hier – sie verrät nicht einmal Ihren Vornamen.«
    »Sicher tut sie’s«, sagte ich ihr.
    »Mr. Burke, das hier enthält für jedes einzelne Mal, bei dem Sie festgenommen wurden, einen anderen Vornamen. Maxwell Burke, John Burke, Samuel Burke,

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