Burke 2 - Strega
Mautstelle neben der Straße und machten dieselbe Nummer mit den Starthilfekabeln – bloß für den Fall.
Ich ließ den Prof die Autos beobachten und zog alle anderen in den Schatten.
»Ich hab’s«, sagte ich Michelle. »Jemand rangegangen, als du angerufen hast?«
»Sicher«, erwiderte sie. »Es war ein Mann.«
»Nein, war’s nicht«, erklärte ich ihr und zündete mir die erste Zigarette an, seit wir rausgekommen waren. »Irgendwelcher Ärger?« fragte ich die anderen.
»Bloß der Zaun«, sagte der Maulwurf, sich die Seite reibend. Er und Michelle gingen zu den Autos zurück.
Max war noch immer in der schwarzen Kleidung, doch die Kapuze hatte er vom Kopf. Er sah den Prof näherkommen, machte das Zeichen für einen Mann, der ein Bild aufnimmt, bewegte seine Hand in einer »Komm her«-Geste. Er wollte, daß der Prof das Bild sah. Ich hielt es ihm hin. Die Quecksilberdampflampen, die sie auf der Brücke benutzen, warfen ein kaltes, oranges Licht auf uns runter. Max hielt das Bild mit beiden Händen, wartete drauf, daß der Prof hinschaute und sah, was er wollte. Er tippte mit dem Finger auf den Mann im Clownsanzug – dann verdrehte er plötzlich den Kopf zur Seite.
»Verstehst du?« fragte ich den Prof. Er war dabeigewesen – er hatte ein Recht, Bescheid zu wissen.
Der kleine Mann nickte mit dem Kopf. »Es heißt, das Schwein ging heim.«
Der Maulwurf nahm den Cadillac wieder mit in die Bronx.
Max stieg wieder in den Kofferraum – einem vorbeikommenden Cop seine Nachtjägerstaffage zu erklären, würde zuviel Ärger kosten. Wir fanden eine Wendestelle und steuerten nach Hause.
»In ein paar Tagen hab ich das Geld«, sagte ich zum Prof. »Wo soll ich dich absetzen?«
»Fürs Männerasyl isses zu spät – laß mich am Grand Central raus.«
»Michelle?«
»Heim, Baby.«
Ich fuhr den Plymouth ins Lagerhaus. Während ich den Kofferraum öffnete, um Max rauszulassen, erschien Immaculata.
»Es ist erledigt«, sagte ich ihr.
Immaculata untersuchte Max, als wäre er ein Schmuckstück, das sie eines Tages kaufen wollte – ihre Augen prüften jeden Zentimeter.
Sie berührte seine Brust, befühlte seinen Körper, ging sicher. Max erduldete es schweigend, das Gesicht steinern. Doch sein Blick war weich.
Ich verbeugte mich vor beiden. Als ich aus dem Lagerhaus stieß, konnte ich sehen, wie Immaculata sich auf den Bauch klopfte und zu Max gestikulierte – der Lebensnehmer war auch ein Lebensspender.
Die Mittagsblätter waren voll davon. Ich mochte die Version der Post am liebsten.
FEUER ENTLARVT BABY-PORNO-RING!
Ein Feuer, bei dem vergangene Nacht in Queens ein Mann getötet und seine Frau schwer verletzt wurden, führte zu einer erstaunlichen Entdeckung durch die Feuerwehr. Das Paar habe, so die Polizei, in der Abgeschiedenheit seines Anwesens in Little Neck einen »umfangreichen Baby-Porno-Ring« betrieben.
Bei dem Brand kam der 44jährige George Browne ums Leben, der mit seiner Frau Bonnie das Haus Nummer 71 am Cheshire Drive bewohnte. Mrs. Browne, 41, wurde mit einer Rauchvergiftung ins benachbarte Deepdale General Hospital gebracht.
Die Feuerwehr, die über Notruf alarmiert worden war, traf kurz nach Ausbruch des Feuers gegen 22 Uhr ein und hatte den Brand gegen 22.45 Uhr unter Kontrolle.
Während sie den Schaden untersuchten, den eine Sprecherin der Feuerwehr als »erheblich« bezeichnete, machten die Löschtrupps, so die Sprecherin, die schockierende Entdeckung von »buchstäblich Hunderten von Baby-Porno-Fotografien«. Die Feuerwehrleute hätten unverzüglich die Polizei benachrichtigt, fügte sie hinzu.
Captain Louis DeStefano von 111. Revier sagte, daß zusätzlich zu den Polaroid-Fotografien eine »beträchtliche Menge« unentwickelter Filme und »diverse Videokassetten« sichergestellt worden seien.
»Ich bin schockiert. Ich bin völlig schockiert«, erklärte Elsie Lipschitz, eine entsetzte Nachbarin, der Post. »Sie lebten sehr zurückgezogen, aber sie waren immer sehr freundlich, wenn man sie auf der Straße traf. Ich kann es nicht glauben«, sagte sie.
Obwohl die Feuerwehr und die Nachbarn des Paares völlig überrascht wurden, erfuhr die Post, daß das 450 000-Dollar-Haus am Ende der ruhigen Sackgasse unter Polizeiüberwachung stand, und daß George Browne in den vergangenen Jahren zweimal wegen Kindsbelästigung festgenommen wurde.
1978 wurde Browne, der als Beruf »Unterhaltungskünstler« angab, wegen schwerer Belästigung festgenommen. Die Anklage wurde später
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