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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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die Stimme durch die Nylonmaske gedämpft, und packte mit einer behandschuhten Hand die Vorderseite ihres Mantels. »Ich möchte ein Bild, das du hast. Verstanden?«
    Mit einem kläglichen Rupfen an meinem Arm versuchte sie sich loszureißen. Ich schlug ihr die Pistole leicht über das Gesicht. Ich brachte mein Gesicht so nah ich konnte an ihres. »Ich hab meine Befehle – entweder bring ich das Bild oder deinen scheiß Kopf!«
    Die Frau verdrehte die Augen und sank gegen mich – wieder riß ich ihr Gesicht hoch – sie atmete keuchend, aber sie wurde nicht ohnmächtig. Ich packte sie am Genick –, hielt ihr mit der anderen Hand die Pistole vors Gesicht, zog sie vom Stuhl, schleppte sie zu einem Sessel neben einem Hirnholzpult in der Ecke. Eine Bogenlampe schien auf einige Papiere. Ich drückte die Frau in einen tiefroten Ledersessel und trat zurück.
    »Wer sind Sie?« fragte sie.
    »Ich bin ein Mann mit einem Job, verstanden? Ich habe nicht ewig Zeit.«
    Ich schmiß das Bild, das Strega mir gegeben hatte, vor ihr auf den Tisch. Ihre Augen zuckten drüber, doch sie rührte sich nicht.
    »Das is der Bengel«, sagte ich ihr. »Irgendwo in diesem Haus hast du ein Bild von ihm. Ich will es.«
    »Warum sollte ich ein Bild ...?«
    Ich trat vorwärts und schlug ihr rückhändig übers Gesicht, nicht zu stark – grade genug, damit ihr klarwurde, was sie zu tun hatte.
    Ich begann Dinge aus meiner Tasche zu ziehen – eine kleine Rolle Klaviersaite, eine kleine Glasflasche mit einer klaren Flüssigkeit, einen Lederriemen, und ein Rasiermesser. Die Frau bekam große Augen.
    Ich trat wieder zu ihr – sie duckte sich, das Gesicht mit den Händen bedeckend. Keine Ringe an den Fingern – kein Lack auf den Nägeln. Ich ließ den Lederriemen an ihren klammernden Händen vorbeischlüpfen, befestigte ihn als Knebel in ihrem Mund. Sie warf sich nach vorn – ich rammte ihr den Handballen in die Brust – sie stieß einen Luftschwall aus und sackte über der Taille vorwärts.
    Ich brauchte eine weitere Minute, um ihre Handgelenke mit dem Klavierdraht an die Sessellehnen zu schnallen.
    Ihr Mund schwieg, doch ihre Augen schrien. »Du hast zwei Chancen«, erklärte ich ihr. »Siehst du die Flasche? Das is Äther.
    Um dich auszuknocken. Wenn ich das tun muß, säble ich dir die Finger von deiner Hand ab. Einen nach dem andern. Und ich warte, bis du aufwachst, Schnalle. Und wenn du aufwachst, schreist du, verstanden?«
    Ihr Gesicht wirkte hinter dem Knebel wie zweigeteilt.
    »Verstehst du!« fauchte ich sie an.
    Sie nickte derart heftig mit dem Kopf, daß er ihr von den Schultern zu fallen drohte.
    »Ich nehme den Knebel jetzt raus – sagst du mir nicht, was ich wissen will, verblutest du hier und jetzt auf diesem Stuhl. Und an den beschissenen Stumpfen.«
    Ich zog ihr den Knebel aus dem Mund – sie rang nach Luft, keuchte, als ob sie eine Meile gerannt wäre.
    Ich beobachtete ihr Gesicht. »Denk gar nicht erst ans Schreien«, befahl ich ihr.
    Sie hatte sich jetzt besser unter Kontrolle. »Ich bin nicht allein im Haus«, stieß sie hervor.
    »Doch, bist du«, sagte ich. »Ich bin derjenige, der nicht allein ist.«
    Ihre Blicke lagen auf mir, sie versuchte rauszufmden, was ich meinte. Harte, regungslose Puppenaugen – da wohnte keiner dahinter. Ein schwacher ekelhafter Geruch ging von ihr aus. Ihre Atmung war unter Kontrolle. »Ich habe kein Geld hier«, sagte sie, als bereinige das alles.
    Ich beugte mich nah ran, ließ sie in meine Augen blicken. »Ich möchte ein Bild«, erklärte ich ihr. »Letzte Chance.«
    »Bloß ein Bild?«
    »Schachere nicht mit mir, du Schleimstück. Ich hab meine Befehle.«
    Sie beobachtete mich, dachte nach. Sinnlos. Ich hob den ledernen Knebel auf.
    »Im Safe!« sagte sie. »Bitte, nicht ...«
    »Wo is der Safe?«
    »Im Fußboden – unter dem Arbeitstisch.«
    Ich schaute nach – der Fußboden unter dem Tisch bestand aus lauter Parkettplatten. Vier davon lösten sich, als ich zog. Das Kombinationsschloß war so angebracht, daß es zur Decke zeigte. »Rück damit raus«, sagte ich.
    Sie wußte, was ich meinte. »Sechs links, vierundzwanzig rechts, zwölf links.«
    Der Safe ging tief in den Boden, vielleicht einen Meter. Videokassetten rechts, 35mm-Spulen in Plastikbehältern. Und Polaroids – zu Hunderten, jedes einzeln für sich in einer Plastikhülle.
    »Hast du ein Verzeichnis?« fragte ich sie.
    »Nein«, sagte sie leblos. Wahrscheinlich log sie, doch ich hatte nicht die Zeit, das rauszufinden. Ich

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