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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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er wie ein Ex-College-Football-Spieler. Er kam langsam her, nicht zögernd, bloß vorsichtig. Der fette Typ sagte etwas über den Plymouth, doch Bobby hörte nicht zu.
    Er kam nah genug ran, um etwas zu erkennen. »Burke! Bist du’s?« brüllte er.
    »Ich bin’s«, sagte ich mit ruhiger Stimme; ich wußte, was kam.
    Der Junge knautschte mich in einer bärenmäßigen Umarmung und hievte mich fast von den Füßen. »Bruder!« brüllte er. »Mein Bruder aus der Hölle!« Ich hasse dieses Zeug, doch ich umarmte ihn meinerseits und murmelte ein paar Wörter, um es okay zu machen.
    Bobby wandte sich dem fetten Typ zu. »Das is mein Mann. Burke, sag Cannonball hallo.«
    »Harn uns schon kennengelernt«, sagte ich ihm.
    »Yeah ... richtig. Was ’n los, Mann?«
    »Er will Nitro ...« sagte der fette Typ.
    »Mein Bruder will kein Nitro ... oder, Burke?« sagte Bobby in überlegenem Tonfall.
    »Nein«, sagte ich und beobachtete den fetten Typ. Bobbys Blick fiel auf meine rechte Hand. Sie war zur Faust geballt, der Daumen ausgestreckt, und rubbelte einen winzigen Kreis auf das Schutzblech des Plymouth. Das Knastzeichen für »Zisch ab«.
    »Geh’n bißchen spazieren, Cannonball«, beschied ihn Bobby.
    »Solltest dir das Nitro holen, Mann«, sagte Cannonball beim Aufwiedersehen. Er ging davon, in die Dunkelheit hinten.
    Bobby langte in meinen Mantel und tastete herum, als durchsuche er mich. Ich rührte mich nicht. Er zog meine Zigarettenschachtel raus, zündete sich eine an. Eine Gefängnishofgeste – okay, wenn du dicke warst, Spucke ins Gesicht, wenn nicht.
    »Willste Autos verschieben?« fragte Bobby. Der Rückraum seiner Werkstatt war eine Ausschlachterei. Er nahm gestohlene Autos und verwandelte sie in ein paar Stunden in ihre Einzelteile. Ein gutes Geschäft, aber es braucht eine Masse Leute, wenn es funktionieren soll.
    »Ich suche ein paar von deinen Brüdern, Bobby«, sagte ich ihm.
    In der Garage wurde es ruhig. »Haste Zoff?« fragte er.
    »Kein Zoff. Ich suche jemanden, für den sie was gearbeitet haben könnten. Das is alles.«
    »Sie stecken nicht drin?«
    »Sie stecken nicht drin«, versicherte ich ihm.
    »Was steckt drin?« wollte er wissen.
    »Geld«, sagte ich ihm.
    »Burke wie er leibt und lebt«, sagte der Junge lächelnd.
    Ich sagte nichts, wartete. »Haste Namen?« fragte der Junge.
    »Das ist alles, was ich habe, Bobby. Einer von ihnen hatte den Blitzstrahl auf der Hand. Großer Typ. Und sie haben was für eine Frau erledigt. Ältere Frau. Geld übergeben.«
    »An sie?«
    »Yeah. Leibwächterdienste.«
    »Wir machen das ...« gab er nachdenklich von sich. Bobby rieb sich die Stirn – sah meinen Blick auf seiner Hand. Der Hand mit den gekrümmten Blitzstrahlen – gekrümmt zu etwas, das aussah wie ein Hakenkreuz.
    »Du bist nie zu uns gekommen«, sagte er ohne Vorwurf in der Stimme. Bloß eine Tatsache konstatierend.
    »Ich bin zu dir gekommen«, erinnerte ich ihn.
    Bobbys erster Tag auf dem Großen Hof; er kam just vom Frischlingstrakt, wo sie alle neuen Häftlinge einsperren.
    Ein fröhlicher Junge, trotz des Urteils, das er eben antrat.
    Nicht vom Staat großgezogen – er wußte nicht, wie man sich verhielt. Virgil und ich standen im Schatten der Mauer und warteten auf einige unserer Kunden, die die Ergebnisse im Baseball falsch getippt hatten. Bobby lief in unsere Richtung, doch der Weg wurde ihm von einer Gruppe Schwarzer abgeschnitten. Sie fingen ein Gespräch an, das wir nicht mithören konnten, doch wir kannten den Wortlaut. Virgil schüttelte traurig den Kopfder dumme Junge ließ sogar etliche Schwarze hinter sich kommen. Es war das Problem eines jeden neuen Jungen – die testen dich rasch aus, und es gibt nur eine richtige Antwort. Wenn er das nächste Mal auf den Hof trat, schnappte er sich besser was zum Stechen – oder brachte den Rest seiner Kür auf den Knien zu.
    Der ganze Hof sah zu, doch der Junge konnte das nicht wissen.
    »Deck mir den Rücken«, sagte Virgil und ging auf die Gruppe zu.
    Virgil war ein Narr – er gehörte nicht ins Gefängnis.
    Virgil schlenderte rüber zu der Gruppe, ging langsamen, gemessenen Schrittes, ohne jede Eile, und ließ die Hände, wo man sie sehen konnte. Ich war zwei Längen dahinter – er war mein Partner.
    »He, Bubi!« rief Virgil. Die Schwarzen drehten sich zu uns um.
    Ihre Blicke waren heiß, doch ihre Hände blieben leer. Der Junge schaute auf Virgil, einen verdutzten, ängstlichen Ausdruck auf dem Gesicht.
    Virgil schloß neben dem Jungen

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