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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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’ne Whiskeyflasche im Arsch steckenlassen.«
    Ich biß auf die Zigarette. Ich hatte das schon mal gesehen. Gemein fangen sie an, böse hören sie auf.
    Christina setzte sich wieder hin. Marques schnupfte eine fette Line Koks vom Handgelenk. »Das is ’ne Story, Mann. Keiner weiß, wo Mortay wohnt. Dieser Ramón, der ist fast jede Nacht auf der Straße. Trifft Mortay an verschiedenen Orten, und sie ziehn gemeinsam los.«
    »Haben Sie gut gemacht«, sagte ich, an meiner Kippe ziehend.
    »Ich bin da jetzt draußen, Mann. Diese Leute sind mir zu dolle.
    Ich bin ’n Lover, kein Killer. Deshalb bin ich zu Ihnen gegangen.«
    Ich sagte gar nichts.
    »Kann ich dich wo absetzen, Mann?«
    »Neununddreißigste, irgendwo beim Fluß.«
    »Mann, das is bloß ’nen Block weg.«
    »Downtown. Nicht an der Hundertneununddreißigsten.«
    »Oh, yeah. Klar«, sagte Marques und ließ sein Loddellächeln funkeln. »Ich hab vergessen, daß de weiß bist.«
    Marques schwafelte auf der ganzen Fahrt nach Downtown. Wie teuer es war, gute Weiber bei der Stange zu halten. Das Finanzamt holte einen Oberspieler wegen Steuerschulden einfach von der Straße. Kautionen und Anwälte fraßen ihn bei lebendigem Leib.
    Konnte keinen anständigen Mechaniker für seinen Rolls kriegen.
    Ich murmelte grade so viel, daß er weiterredete, und ließ die Gedanken woandershin schweben. Wie ein Schmetterling.
    Auch ein Habicht muß landen.
    Marques setzte mich ab wie verlangt. »Ich bin da draußen«, sagte er wieder.
    Ich lehnte mich ins Fenster, hielt die Stimme gesenkt. »Sie sind da draußen, wenn der Geisterbus von der Straße weg ist. Sie haben Ihren Teil getan. Aber wenn ich noch mal mit Ihnen reden muß, ruf ich Sie an.«
    Er wollte mir nicht in die Augen schaun. »Yeah, Mann. Sie wissen, wo Sie mich finden.«
    Ich sah zu, wie Christina sich wieder auf dem Vordersitz plazierte.
    »Werde ich immer«, versprach ich ihm.
    Ich sah zu, wie der Rolls sich in den Verkehr einfädelte.
    Er meldete sich am Telefon wie immer.
    »Morelli.«
    »Burke hier.«
    »Reden Sie.«
    »Nicht am Telefon.«
    Ich hörte ihn aufstöhnen. »Und Sie möchten nicht ins Büro kommen, richtig?«
    »Steigen Sie mal die Treppe runter. Ich treffe Sie bei den Bänken vor dem UN-Gebäude. Genau gegenüber der Einundvierzigsten.«
    »Jetzt?«
    »Jetzt.«
    Während ich auf Morelli wartete, hatte ich gute zwanzig Minuten für mich. Mein Verstand war wie eine Ratte, die die Ecken eines Lagerhauses voller Körner beknabberte.
    Die UN ragte hinter mir auf. Nutzloses Stück Schrott. Ich fragte mich, wie lang es dauern würde, bis es jemand in einen Supermarkt ummodelte.
    Ich entdeckte Morelli über der Straße. Großer Kerl, sieht zehn Jahre jünger aus, als er ist. Trägt nie einen Hut, nicht mal im Winter. Zieht sich jetzt, da er verheiratet ist, besser an, aber nicht viel. Er sieht nicht aus wie ein Enthüllungsjourna
    list. Teufel, er sieht nicht aus wie ein Italiener. Aber er ist in beidem der Beste.
    Er war zwanzig Schritte weg, als es mir kam. Geld. Wo ist das Geld? Ich vermerkte den Gedanken wie eine Wölfin, die ihre Jungen versteckt.
    Ich schüttelte Morelli die Hand. »Gehn wir«, sagte ich.
    Beim Geländer fanden wir einen Platz. Touristen flanierten vorbei. Wachschutzleute. Menschen, die zu spät zur Arbeit kamen.
    Morelli verschwendete keine Zeit, mich wegen meiner Hand zu fragen – es war nicht sein Stil.
    »Was haben Sie?«
    »Ich habe vielleicht diesen scheiß Geisterbus«, sagte ich ihm und sah seine Augen aufleuchten. Ein Hund, der Witterung genommen hat.
    »Sagen Sie’s mir.«
    »Es gibt ein Muster. Ein Karate-Freak bestreitet überall in der Stadt Duelle. Fordert die Leiter von jedem Dojo. Hat zwei getötet, mindestens. War bei ’nem Kampf auf Leben und Tod. Im Keller von Sin City. Jeder Spieler war vor Ort.
    Große Börse, Nebenwetten, das ganze Ding. Wie bei ’nem Hahnenkampf, nur mit Menschen. Ich dachte, er würde den Bus absichern. Leibwächterarbeit. Er hat einen meiner Leute abgewarnt.
    Ihm die Beine gebrochen. Ein paar andere Dinger sind passiert, und jetzt bin ich derjenige, hinter dem er her ist.«
    Morelli schielte auf meine linke Hand.
    »Yeah«, sagte ich. »In etwa. Wir sind jetzt inoffiziell. Absolut, okay?«
    »Okay.«
    »Letzte Nacht wurde ein Mann getötet. Die Cops fanden seine Fingerabdrücke im Zweitwagen zu dem Geisterbus.«
    »Yeah ...?«
    »Der Kerl, der getötet wurde, dieser Karate-Freak war bei ihm, als er sich’s eingehandelt hat. Das dringt

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