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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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wegschmeißen. Hab sie im Mantel verbuddelt. Ein paar Straßen weiter schnappen ihn die Cops, finden aber keine Knarre. Der Louis is nicht gestorben. Wir haben für J.T.
    zusammengelegt, Michelle hat mit dem Mädchen geredet, Burke mit dem Louis. Hat ihn gleich im Krankenhaus besucht. J. T. haben sie ein paar Monate dabehalten, haben gewartet, daß jemand aussagt. Schließlich mußten sie ihn laufenlassen. Er is immer noch ein arschdummer Cowboy. Zu dumm zum Abstauben, und er is nicht kalt genug fürs Hochnehmen. Er is immer da draußen und liest Kleingeld auf. Verstehst du?«
    Belle nickte mit ernster Miene. Als gäb’s später eine Prüfung.
    »Jedenfalls hört der alte J. T. was passiert ist. Da draußen. Er kommt mich besuchen. Wie gesagt, er is’n guter Kerl, aber er is nicht wief. Will den Zoff für mich ausbügeln – sich um die Leute kümmern, die mir eine verpaßt haben. Ich sag ihm, er soll sich verdrücken, es wird schon geregelt. Er kriegt ’nen Gesichtsausdruck, als würd ich’s ihm nicht zutraun, weißt du? Als wäre er ’nen Scheiß wert. Also geb ich ihm diesen Auftrag, okay? Bloß machen, was er immer macht, aber die Augen offenhalten. Frag keinen was. Schau bloß hin. Letzte Nacht spaziert er hier rein. Brachte mir dieses Radio«, sagte der Prof und deutete auf eine reisekoffergroße Krawallkiste in der Ecke. »Und das hat er mir ebenfalls gebracht.«
    Er legte es mir in die Hand. Ein achteckiges, goldenes Metallstück. Auf der einen Seite war eine nackte Frau eingeprägt, eine Hand hinter dem Kopf, Stöckelschuhe an den Füßen. Auf der anderen Seite stand »Sin City«.
    »Sieht aus wie ein U-Bahnjeton«, sagte Belle.
    »Damit laufen die Peepshow-Maschinen. Kosten ’nen Vierteldol ar.«
    »Und was ist ...«
    Die Münze zwischen den Fingern, hieb ich mit einer Hand durch die Luft, um sie zum Schweigen zu bringen. »Hat er sonst noch was gesagt?« fragte ich den Prof.
    »Er sagt, er ist dem Kerl – nicht Mortay, dem Latino – bis zum Bahnbetriebshof gefolgt. An der Dreiundvierzigsten, bei der Zehnten. Der Latino verschwindet. J. T. denkt sich, zum Deibel damit, er geht sich ’nen Film angucken. Er geht direkt nach Sin City, geht durch die Vordertür. Nun ist das die einzige Tür. Und wen sieht er, als er an die Bar kommt? Den Latino. J. T. sagt, durch nichts auf der Welt hätte der Latino vor ihm da sein können.«
    »Es muß also einen andern Weg da rein geben?«
    »Muß es.«
    »Welche Zeit war das?«
    »Gegen elfe morgens, Mann. Hellichter Tag.«
    Ich zündete mir eine Kippe an. »Hat er gut gemacht, Prof.«
    »Wenn du Brot aufs Wasser bröselst ...«
    »Yeah. Hast du sonst noch was?«
    »Bloß noch ein kleines Teil. Ich habe Tabitha an Land gezogen, sie gebeten, in die Gänge zu kommen und Hortense aufzusuchen, ihr zu erklären, daß ich auf der Schnauze liege. Nun kennst du ja Tabitha; sie schuldet auch Hortense was. Also hat sie’s gemacht. Jedenfalls kommt sie wieder und besucht mich. Sagt, Hortense hätte gesagt, sie würde ihr den Arsch versohlen, wenn sie rauskriegt, daß Tabitha jetzt nichts für mich tut. Und Tabitha, die is vom Fach, aber sie is offen, die erzählt mir, sie hat das Duell gesehen.«
    »Mortay und den Japs?«
    »Genau. In dem Keller. Also raff ich mich auf, frage sie, wie sie in den Keller gelangt ist, haste? Sie sagt, sie und ihr Mann, sie gehen vom Erdgeschoß runter. Große Metallwendeltreppe. Jeder geht so runter, jeder geht so raus. Kapierste?«
    »Yeah.«
    »Noch etwas, sagt sie. Dieser Latino, den kennt sie auch. Ihr Mann, Earl, der läßt keine von seinen Frauen auch bloß in die Nähe von dem Latino. Es heißt, er benutzt Blut genauso wie manche Freaks Vaseline.«
    »Das hab ich auch gehört. Erst heute.«
    Der Prof fuhr fort, als hätte er mich nicht gehört. »Aber Tabitha, Mann, die dachte, das wäre komisch. Dieser Latino, der will mit nichts was zu tun haben, was nicht weiß ist. Keine Puertoricanerinnen, keine Chinesinnen ... nichts von dem, was da draußen ist, außer weißem Fleisch.«
    Ich zog an meiner Kippe, betrachtete Belles halb unter der Matte aus honigkremfarbenem Haar verborgenes Gesicht. Sammelte mich.
    »Ich bin hier weg, Prof. Es geht langsam los. Kann sein, daß ich ’ne Weile nicht wiederkomme.«
    » Was geht los, das Finale?«
    »Ein kräftiger Wind, Bruder. Halte dein Alibi gut fest.«
    »Hast du vor, solo zu arbeiten? Das haut nicht hin.«
    Ich beugte mich dicht zu ihm runter, senkte die Stimme noch mehr. »Soll ich etwa

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