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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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mir zurück. »Probier das.«
    Sie schlüpfte rein. Ihre Brüste strapazierten das dünne Material, das Dekollete war bedeckt. Ungeeignet.
    »Hast du irgendwelche richtig dünnen Oberteile? Tüll vielleicht?
    Das Zeug, wo man durchschaun kann?«
    »Wie ein Nachthemd?«
    »Das könnte funktionieren ... wenn du ein ganz kurzes hast.«
    »Ich hab etliche. Auch einige Bodys.«
    »Nein. Ich brauch etwas, das in der Mitte nach unten aufgeht.
    Damit deine Brüste getrennt bleiben.«
    »Warum, Baby? Ich kann losziehn und mir alles kaufen, was du willst.«
    Ich hielt eine Pistole hoch. Von der Seite sah sie exakt wie ein Colt Python 357 Magnum aus, bis hin zu dem durchbrochenen Steg oben auf dem Lauf. »Weißt du, was das ist?«
    »Eine Knarre.«
    »Ist es aber nicht. Es ist eine Gaspistole. Arbeitet mit CO -Pa-2
    tronen. Sie verschießt diese Dinger«, sagte ich und zeigte ihr eine Handvoll rote Plastikkugeln.
    »Was ist das?«
    »Farbkugeln. Zweiundsechziger Kaliber. Die Survival-Freaks benutzen sie, wenn sie ihre kleinen Kriegsspiele machen. Erwischt dich die Kugel, hinterläßt sie einen roten Klecks, damit du weißt, wer getroffen wurde.«
    »Tut das weh?«
    »Sie stechen. Vor allem aus der Nähe. Und du kannst das Aufklatschen spüren.«
    »Was hast du mit ihnen vor?«
    »Ich hab einen Plan, Belle. Ein Teil davon ist, daß ich vortäusche, dich zu erschießen. Von nahem. Ganz nahe.«
    Sie zog sich das T-Shirt über den Kopf. »Schieß los. Zeig mir, wie es sich anfühlt.«
    »Nein. Wenn es passiert, mußt du es zum ersten Mal spüren.
    Weißt du, daß es nicht schmerzt, reagierst du nicht nervös.«
    »Liebster ...«
    »Willst du’s nicht tun, dann sag’s.«
    »Es gibt nichts, was ich nicht für dich tun würde.«
    »Weiß ich«, sagte ich und drückte sie an mich. Ich gab ihr einen Kuß. »Laß mich jetzt arbeiten. Ich muß es sehn.«
    »Was sehen?«
    »Es passieren sehn. Wie beim Karate, wenn du das Zuhaun trainierst. Du haust nicht auf etwas ein, du haust durch. Du mußt sehn, wie es passiert, sehn, wie deine Faust mitten durch das Brett geht. Siehst du’s nicht, passiert es nicht. Etwas läuft in deinem Kopf falsch, und es blockiert deine Hände. Okay?«
    Sie nickte würdevoll.
    Ich wandte mich wieder der Arbeit zu. Die Farbpistole brauchte etwas, das wie ein Schalldämpfer aussah. Ich paßte ein Stück Aluminiumrohr an, probierte es aus. Kam ihm nahe.
    Kurz vor elf bogen wir in die Gasse hinter Mamas Laden.
    Szenenwiederholung: Der Buick rollte hinter uns vor, das Monster kam aus der Tür. Wenigstens rüttelte er diesmal nicht am Auto.
    Michelle war bereits drin; sie saß in meiner Nische. Sie wirkte makellos und elegant mit ihrer weißen, zweireihigen Wolljacke, der schwarzen Bluse drunter. Ich ließ Belle zuerst rein. Michelle nahm Belles Gesicht in beide Hände, drehte es zum Licht.
    » Viel besser. Ich glaube, wir müssen für ein bißchen mehr Ausdruck um die Augen sorgen. Und deine Haare ...«
    »Michelle, wir haben nicht ewig Zeit.«
    »Du lockst mich mitten in meiner Arbeitszeit in diese gottverlassene Gegend – keine Beleidigung, Mama – , und dann biste in Eile.« Sie warf Belle ein Lächeln zu. »Männer sind immer in Eile, dabei haben sie nie viel zu tun. Das ist ’ne wunderschöne Kette«, gurrte sie. Belle lehnte sich nach vorn, damit Michelle sie halten konnte. »Burke hat sie mir gekauft.«
    »Unglaublich. Es ist ein wunderschönes Teil, paßt perfekt zu dir.
    Vielleicht lernt er allmählich Klasse.«
    Belle verströmte mehr Watt als die Lampen. Klamotten waren nicht das einzige, mit dem sich Michelle auskannte.
    Ich quetschte mich aus der Nische. Verbeugte mich vor Mama.
    »Können wir den Keller benutzen? Reden?«
    Sie verbeugte sich.
    Die Frauen folgten mir runter. »Sehr schick«, sagte Michelle und deutete auf die Wand aus rostfreien Stahlfässern. »Ist das High-Tech?«
    Ich ignorierte sie. Der Keller ist ordentlich beleuchtet. Der Keller drunter nicht. Max bewahrt da unten Sachen auf. Ich hab ihn nie gefragt, was.
    Mama verbeugte sich erneut, ließ uns alleine. Michelle hockte sich auf eine Holzkiste, schlug die seidigen Beine übereinander.
    »Du hast mich doch nicht hier runtergebracht, um über unsere Börseninvestitionen zu reden.«
    »Nein. Es geht um den Geisterbus. Wir stecken jetzt alle drin.
    Alles, was bleibt. Ich muß eine Fassade aufziehn. Einen Freak ausräuchern. Alles ist ausgearbeitet, aber ich brauch euch, damit’s läuft.«
    »Sag an.«
    »Am Times Square gibt’s

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