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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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schärfer. Funktionierte wieder. »Gib mir ’ne Zigarette.«
    Ich zündete ihm eine an, hielt sie ihm an die Lippen. Er nahm einen tiefen Zug.
    »Lupe is um die fünfzig. Fettige Haare, geschnitten wie ein Entenschwanz früher. Mexenkreuz auf der Hand. Kleiner, fetter Kerl.
    Schlechte Zähne. Haste alles?«
    »Yeah.«
    Der Prof schaute zu mir hoch, der Blick jetzt klar. »Alles, was die Schwuchtel mir gebrochen hat, war das Bein, Burke.«
    »Weiß ich.«
    »Ich mein ohne Reim: Es wird ihm leid tun.«
    »Daß er dir die Beine gebrochen hat?«
    »Daß er mich nicht getötet hat, als er die Chance hatte«, gelobte der kleine Mann. Wieder der Alte.
    Ich hörte laute Stimmen auf dem Korridor. Stieß die Tür einen Spalt auf. Eine große, schwarze Schwester versuchte, sich an Belle vorbeizudrängeln, hatte aber kein Glück.
    »Ist okay«, sagte ich Belle und hielt die Tür auf.
    Die Schwester schob eine Karre mit einem Metalltablett vor sich rein. »Zeit für Ihre Medizin«, sagte sie mit karibischem Zungenschlag zum Prof.
    Der kleine Mann zwinkerte ihr zu.
    »Ich hoffe doch, es is kein Stoff«, sagte er und deutete mit dem Kinn auf die Spritze auf dem Tablett.
    »Und wieso?« sagte sie, während sich ein Lächeln auf ihr breites Gesicht stahl.
    »Stoff macht mich sexy, Mama. Bei ’nem saftigen jamaikanischen Schokokeks wie dir könnt ich mir nich traun.«
    »Macht bei ’ner spitzen Gosche gar nix, Mahn«, versetzte sie, immer noch lächelnd, und lud die Spritze.
    Der Prof schaute mich und Belle an. »Nun, ihr Dummköppe, könnt ihr nich sehn, daß die Lady und ich allein sein wolln?«
    Ich winkte ihm zum Abschied. Belle ging hin und küßte ihn.
    Bis wir die Tür geschlossen hatten, steckte er bereits tief in seinem Rap mit der Schwester.
    Belles Hand ruhte leicht auf meinem Arm, als wir, ohne ein Wort zu sagen, auf den Fahrstuhl warteten. Sie blieb still, bis wir ins Auto stiegen. »Was ist ihm passiert?«
    »Er hatte einen Unfall.«
    Sie zog eine Schmollmiene. »Ich hab dir die Wahrheit gesagt. Ich hab dir meine Geheimnisse verraten. Du mußt mir deine nicht verraten.« Sie zündete sich eine Zigarette an. »Aber lüg mich nicht an – ich bin ein großes Mädchen, kein Kleinkind. Geht’s mich nichts an, dann sag es. Erzähl mir keine Geschichten, wenn du willst, daß ich dir traue.«
    »Es geht dich nichts an«, sagte ich.
    Sie sagte kein weiteres Wort, bis ich auf den Highway bog und sie sah, wohin wir steuerten.
    »Nicht.«
    »Nicht was?«
    »Nicht mit mir. Was deinem Freund passiert ist – es geht mich nichts an, okay. Aber du hast jetzt etwas vor. Ich weiß, daß du’s mußt.«
    »Und?«
    »Und das geht mich was an. Ich steck auch drin.«
    »Nein, tust du nicht.«
    »Doch, tu ich. Sag mir nicht nein. Ich kann was tun. Ich kann helfen.«
    »Schau, Belle ...«
    » Du schaust. Denkst du, ich bin bloß ein Stück Arsch mit ’ner traurigen Geschichte? Ich bin eine Frau. Eine Frau, die dich liebt. Willst du meine Liebe nicht, dann sag es. Sag es auf der Stelle.«
    »Ich ...«
    »Halt bloß das Maul. Ich verkauf meine Liebe nicht. Ich hab sie noch nie jemandem geschenkt. Ich hab gesagt, ich würde dich lieben. Das bedeutet etwas. Meine Liebe ist etwas wert – du mußt mir die Chance geben, es dir zu zeigen.«
    »Du kriegst deine Chance.«
    »Welche? Daß ich dich am Besuchstag sehen kann?«
    »Wenn’s drauf rauslaufen sollte.«
    »Nein! Ich liebe dich. Ich schwöre, ich liebe dich. Ich merk auf, wenn du redest. Ich lern Sachen. Behandelst du mich mies, lieb ich dich immer noch. Ich geh alles. Aber du kannst mich nicht respektlos behandeln. Wie auf der Wand, die du mir gezeigt hast.«
    »Ich behandle dich nicht respektlos.«
    »Nein? Hast du was zu erledigen, soll ich daheim bleiben, richtig? Ich bin zu fett für ’ne Schürze, und ich hab keine Ahnung vom Kochen.«
    Ich zündete mir eine Zigarette an, blies den Rauch an die Windschutzscheibe, fuhr mechanisch.
    Belle schob sich dichter zu mir, die Hüfte an meiner, beide Arme um meinen Hals, und redete mir leise ins Ohr. »Du mußt mich lieben. Und du kannst ... mich nicht richtig lieben ... solang du mich nicht reinnimmst. Komm ich nicht klar – tu ich einfach meinen Teil. Du sagst, was. Aber du mußt mich reinnehmen, oder du wirst nie sehen, was ich bin ... wirst mich nie lieben, Burke.«
    Ich holte tief Luft, ließ sie langsam ab.
    »Nichts auf eigene Faust? Machst du, was ich dir sage?«
    »Ich schwör’s.«
    »Ich hole dich heut abend ab. Gegen

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