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Burnout - Auftanken Und Heilen

Burnout - Auftanken Und Heilen

Titel: Burnout - Auftanken Und Heilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Med. Berndt Rieger
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steigern lässt. Entweder, indem man oft guten Sex hat. Oder indem man fastet. Dieses Fasten kann zur Sucht werden und dabei die Grundlagen des Körpers so weit unterhöhlen, dass das Gefüge des Lebens, die harmonische Mischung von Feuer, Wasser, Luft und Erde, durcheinander gerät und man an Entkräftung leidet. Doch es gibt routinierte Fastende, die meist vom Glauben erfüllt nur mehr ihrer Vergeistigung leben, die über Jahre hinaus nur mehr minimale Nahrungsmengen zu sich nehmen können und dadurch die Schwingung, in der sie leben, erhalten. Dieser Weg ist der spirituelle, der aus der Sichtweise der Elemente einfach eine Art Spannungszustand bedeutet, bei dem man das Element Luft maßvoll anregt, bis es für den Körper bestimmend wird und ihn „abheben“ lässt wie es ja in Indien von manchen Yogis behauptet wird, die unter dem Fasten und Meditieren zu levitieren, also wirklich vom Erdboden abzuheben und luftig zu werden beginnen.
    Das Kopfhirn ist dieser Lebenswelt entgegengesetzt und steuert den Menschen in die Richtung des Elementes Erde. Wir merken das schon daran, dass kleine Kinder nicht vernünftig sind, alte Menschen aber schon. Am Vernünftigsten sind wir, wenn wir fast schon zu schwach zum Leben sind. Wir werden so „alt“, weil wir über viele Jahre nach Sicherheit und Eigentum streben für den Fall, dass wir alt werden. Dieses Altwerden ist selbst verschuldet und eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Vernunft, kühles Denken und auch der Kampf um Besitz, Reichtum und Macht ist irdisch und vererdet dadurch auch. Das ist die große Einflussmacht des Kopfhirns, die alles Schwammige, Verblasene und Unsichere geradewegs ablehnt und als Vision oder Illusion im Unwirklichen belassen möchte. Doch so leicht ist die Sache nicht. Wer zu sehr der Funktion des Kopfhirns nachgibt, isst ja in der Regel zu viel. Er wird schwer, und verstärkt dabei den Zugriff der Erde auf seinen Körper, indem er die Empfindlichkeit für die Gravitationskraft erhöht. Er wird passiv, sitzt und liegt sehr viel. Er wird krank und schwach, weil das Element Erde die Fähigkeit hat, Kälte und Trockenheit und damit Schwäche in den Gliedern zu verstärken. Er wird muskelarm und blutarm und die Geschlechtsdrüsen lassen nach. Er kennt immer weniger Emotionen oder Sexualität. Wenn er von „Gefühlen“ spricht, sind das nicht die anregenden, lustigen, unberechenbaren Wallungen von Liebe, Lust und Freude, sondern depressive Verstimmungen und Selbstzweifel. Dieser Weg ist für den Menschen lange Jahre gangbar – ein Blick in das Stadtbild vererdeter Kulturen wie denen Mitteleuropas ist der Beweis dafür. Doch der Mangel an Vitalität ist auch ein Zeichen des Niedergangs und Zusammenbruchs. Vitale, fröhliche, kurz: luftige und feurige Kulturen stehen bereit, um diese verloschene und leblose Kultur zu überwuchern und zu durchdringen. Deshalb ist ein Übermaß an Ratio, an Gedankenschärfe und Nüchternheit, ein Übermaß an kühler Berechnung, Zynismus und Kaltherzigkeit die wahre Ursache dafür, dass Menschen nicht mehr richtig leben, und die „Verkopftheit“ des Menschen ein Warnsymptom.
     
    Entdeckt hat das Bauchhirn für den Westen der deutsche Nervenarzt Leopold Auerbach in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Er war beim Sezieren und bemerkte, dass sich im Darm des Menschen zwischen zwei Muskelschichten eine dicke Schicht von Nervenzellen findet. Diese Schicht wurde bald als „Plexus Auerbachi“ bekannt. Warum braucht der Darm eine so starke Analysefähigkeit? Im Laufe eines Lebens wandern 30 Tonnen fest Nahrung und 50.000 Liter durch den Darm. Darin befinden sich Millionen Inhaltsstoffe, die dauernd überprüft werden müssen. Da es hier auch gefährliche Stoffe und Krankheitserreger befinden, stehen 70 Prozent der Zellen des Immunsystems im Darm bereit. Diese haben Verbindungen zu den Nervenzellen des Bauchhirns und werden von diesen gesteuert. Schlechte Erfahrungen in Bezug auf die Verdauung kann sich das Bauchhirn merken, wie die Wissenschaft im 20. Jahrhundert herausgefunden hat. Die Tatsache, dass jemand als Säugling eine Dreimonatskolik erlitten hat, wird Jahrzehnte später noch erinnert, wenn diese Menschen aufgrund einer „Neurose“ des Bauchhirns ein Reizdarmsyndrom entwickeln. Auerbach und seine Nachfolger erkannten auch, dass das Bauchhirn völlig unabhängig vom übrigen Körper betätigt und dass auch die Tätigkeit des Darms und der übrigen Bauchorgane vom Kopfhirn nur sehr eingeschränkt beeinflusst

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