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Burnout vorbeugen und heilen

Burnout vorbeugen und heilen

Titel: Burnout vorbeugen und heilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Schneider
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Luft“ (modifiziert und erweitert nach Rossi 1993, S. 56)
    Disstressverhalten / Disstresssignale 2. Grades, die neben den „Zweite-Luft“-Signalen auch auftreten und als mittelgradige körperliche, seelische und soziale Beeinträchtigungen einstufbar sind:
    Betroffene fangen manche Arbeiten gar nicht mehr an.
    Sie neigen zu Unfällen, Ungeschicklichkeit; schütten Gläser um, stoßen sich an Gegenständen oder Leuten.
    Ihnen unterlaufen Beurteilungsfehler und sie treffen Fehlentscheidungen wider besseres Wissen.
    Sie treffen keine Entscheidungen mehr.
    Sie machen gravierende Fehler.
    Sie haben schwere Gedächtnisstörungen: vergessen, was sie gerade sagen wollten oder was sie gerade suchten.
    Versprecher und falsche Wortwahl.
    Funktionelle Körperstörungen (Magenprobleme Schwindel, Ohrensausen, Herzklopfen, Verspannungen, Schlafstörungen ...)
    Es entgehen Ihnen wichtige geschäftliche Zusammenhänge.
    Sie verstehen Witze und Wortspiele nicht mehr.
    Anfälle von Ungeduld und Reizbarkeit
    Taktlosigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich
    Sie zeigen ein starkes Rückzugsverhalten.
    Tabelle 4-17: Disstresssignale 2. Grades (modifiziert und erweitert nach Rossi 1993, S. 59)
    Als Disstressverhalten / Disstresssignale 3. Grades bezeichnen wir starke körperliche, seelische und soziale Beeinträchtigungen, die mit nachweisbaren Schäden einhergehen:
    Körperlicher und / oder seelischer Zusammenbruch
Massivste Schlafstörungen
nachweisbare körperliche Erkrankungen
Magen-Darm-Erkrankungen
Bluthochdruck
Herzrhythmusstörungen, Herzdruck, Herzschmerzen
Muskelstörungen
Hautstörungen
Augenprobleme
Ohr- und Gleichgewichtsstörungen
Hörsturz
andere körperliche Erkrankungen
Verkürzung der Lebensspanne
    Massive soziale Störungen
Beziehungsabbrüche
ausfälliges, beleidigendes Verhalten
körperliche Ausfälligkeiten (Gewalt)
Verwicklung in rechtliche Probleme
    Schwere seelische Erkrankungen
    Tabelle 4-18: Disstresssignale 3. Grades (modifiziert und erweitert nach Rossi 1993, S. 62 ff.)
    Disstress kann langsam oder schnell aufgebaut werden, in Wellen verlaufen oder auch in Phasen. Bei Burnout sehen wir Verläufe von Monaten bis hin zu vielen Jahren, bis es zum totalen Zusammenbruch oder anderen Disstresszeichen 3. Grades kommt.
    Was ist die Quintessenz aus dem Kapitel Stress?
    Welche Schlüsse ziehen Sie für sich aus dem Kapitel Stress?

    Ich habe für mich folgende Schlussfolgerung gezogen:
    Ich kann nicht machen, dass es keine Stresssituationen gibt, ich kann (nur) entscheiden, wie ich mit Stress umgehe!
4.8 Beschreibung und Auflösung von Disstressverhalten – das dynamische Handlungspentagon
    Damit Sie sich noch ein genaueres Bild darüber machen können, wie Disstressverhalten entsteht, wie es aktiviert, wie es ausgeführt und vor allem wie es wieder aufgelöst werden kann, möchte ich Ihnen als Nächstes das dynamische Handlungspentagon vorstellen [29] .
    Betrachten wir eine Handlung, sei es, dass Sie sich mit einem Freund unterhalten, einen Stuhl schreinern oder Ball spielen, so setzen Sie dabei verschiedene Fähigkeiten ein:
    Wachheit, Aufmerksamkeit, Konzentration, Zentrierung
    Kontakt
    Einfühlungsvermögen
    Abgrenzungsvermögen
    Kraft / Durchhaltevermögen
    Geschicklichkeit (Technik), Sinn für Ganzheit
    Geschwindigkeit / Raum-Zeit-Gefühl
    Koordination / Rhythmus
    Diese Fähigkeiten werden im Laufe des Übens und des Tuns zu Fertigkeiten ausgebildet.

    Abbildung 4-19: Die menschlichem Handeln zugrunde liegenden Fähigkeiten (© Schneider 2013)
4.8.1 Wachheit, Aufmerksamkeit, Konzentration, Zentrierung
    Damit eine Handlung gelingen kann, sollten wir wach sein, uns der Sache zuwenden, uns für sie entscheiden und den Vorgang mehr oder weniger bewusst ausführen. Wir nehmen z. B. beim Bogenschießen den Bogen in die Hand, stellen uns fest und aufrecht auf den Boden, führen den Arm nach oben, spannen den Bogen, visieren das Ziel an, lassen den Pfeil los, verfolgen mit den Augen den Pfeil bis zum Auftreffen und entspannen uns, wenn der Pfeil aufgetroffen ist ( siehe Abb. 4-20 ). Dieses Ausrichten, Erden, Anspannen, die Spannung halten, Loslassen, Nachhalten und Entspannen durchlaufen wir bei jeder Tätigkeit immer wieder wellenförmig in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen, je nach der Art der Tätigkeit.
    Wachheit, Aufmerksamkeit, Konzentration und Zentrierung machen es möglich, alle bei einer Handlung eingesetzten Grundfähigkeiten – Kontakt / Einfühlungsvermögen und Distanzierungsvermögen, Kraft /

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