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Burnout vorbeugen und heilen

Burnout vorbeugen und heilen

Titel: Burnout vorbeugen und heilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Schneider
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indem ich mit ihnen denke.
    Ich denke meine Gedanken, andere denken ihre Gedanken und ich tausche sie mit ihnen aus.
    Sich zuerst in sich selbst einzufühlen hilft, sich auch in andere einzufühlen. Dann kann man versuchen, beides unter einen Hut zu bekommen. Oder man stellt fest, dass beides gleichzeitig nicht geht, um dann andere Lösungen zu finden. Es geht darum, Ja zu dem zu sagen, was wirklich für einen selbst, andere und die Situation passt; und Nein zu dem zu sagen, was nicht passt.
    „Ich mache, was und wie es für mich stimmt.“
    „Ich tue / lasse es, wenn es stimmig für mich ist.“
    „Ich tue / lasse es, wenn es für mich stimmig ist.“
    Beginnen Sie damit, anderen Leuten Fragen zu stellen; finden sie heraus, was diese wirklich wollen, anstatt nur zu vermuten, was sie möchten.
    Sorgen Sie nicht für andere, indem Sie für sie denken. Lassen Sie andere selbst denken und tauschen die Gedanken darüber mit ihnen aus.
    Seien Sie öfter nett zu sich selbst und bitten Sie andere um das, was sie möchten.
    Üben Sie, anderen Leuten klar zu sagen, wenn Sie etwas „falsch“ gemacht haben.
    Sagen Sie bewusst Ja zu dem, was für Sie passt.*
    Sagen Sie bewusst Nein zu dem, was für Sie nicht passt.*
    Tabelle 4-22: Auflösung des „Mach’s-recht!“-Antreiber- und Gegenantreiberverhaltens auf der Verhaltensebene nach Hay (1996) und Schneider*
    Der Ausstieg aus dem „Mach’s-recht“-Antreiber- und Gegenantreiberverhalten gelingt langfristig und nachhaltig durch eine fürsorgliche Haltung den eigenen Empfindungen und Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen gegenüber. Wollen wir andere anregen, aus dem „Mach’s-recht!“-Muster auszusteigen, begegnen wir am besten auch ihnen mit einer fürsorglichen Haltung und handeln so, wie es für uns wirklich passt.

    Abbildung 4-23: Dynamisches Handlungspentagon: Fähigkeiten, Antreiber- und Gegenantreiberverhalten und deren Auflösung durch ein anderes Verhalten und eine andere Haltung (kursiv) (© Schneider 2013)
4.8.4 Miteinander oder Füreinander?
    Als mein Sohn drei Jahre alt war, ging ich mit ihm regelmäßig ins Schwimmbad und lehrte ihn das Schwimmen. Einmal, als wir gerade das Schwimmbad verließen, sprach mich eine Frau an, die ich auch dort mit ihren Kindern gesehen hatte. Sie sagte zu mir: „Ich finde toll, was Sie für Ihren Sohn tun.“ Ich nahm es gerne zur Kenntnis und merkte, dass ich gleichzeitig über das Wort „für“ irritiert war. Ich empfand es ganz einfach nur so, dass ich etwas mit meinem Sohn machte, was mir selbst viel Freude bereitete und ich etwas für mich mit ihm tat. Ich fühlte mich so als Vater mit ihm sehr wohl.
    Seitdem merke ich immer wieder, wie sehr mich dieses Wort „für“ irritiert und wie häufig, wenig zutreffend und unüberlegt wir sagen, dass wir „für andere etwas tun“.
    Ein anderes Beispiel:
    Ich wollte im Winter in einer Halle Tennis spielen, die einen gelenkschonenden Belag hatte. Niemand aus meinem Verein hatte dort jemals gespielt und alle waren schon anderweitig orientiert. Wenn ich mir keine körperlichen Probleme zuziehen wollte, konnte ich nur dort spielen. Und ich wollte auch im Winter spielen. Also organisierte ich in dieser Halle eine Winterspielrunde mit zwei Turnieren und drei Trainingseinheiten, bot dies meinen Mitspielerinnen und Mitspielern an und hatte zu meiner eigenen Überraschung mehr Spielerinnen und Spieler, die mit mir in der Winterzeit in dieser Tennishalle spielen wollten, als ich gebraucht hätte. Wir spielten eine tolle Winterrunde und hatten viel Spaß und Freude. Am Abschluss bedankten sich die Mitspielerinnen und Mitspieler mit einem Geschenk und sagten, wie toll sie fanden, was ich für sie gemacht hatte. Ich hatte einfach an mich gedacht und etwas angeboten, wovon ich annahm, dass es auch für die anderen interessant sein könnte, damit sie mit mir spielten. Ich hatte etwas für mich getan, die anderen hatten mitgemacht und es war schön miteinander gewesen.
    Ich bin davon überzeugt, dass Menschen natürlicherweise erst einmal an sich selbst denken und dann auch an die anderen und die Umwelt, weil sie sie ja brauchen, um selbst zu überleben oder das Leben zu genießen. Nur wenn wir lernen, uns gut in uns selbst einzufühlen, gelingt uns das letztendlich auch – ein wenig – bei anderen. Für sich selbst etwas zu tun ist nicht zwangsweise egoistisch; und mit anderen etwas zu tun nicht zwangsweise altruistisch. Für sich selbst etwas zu tun kann den Nebeneffekt zeitigen,

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