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Burnout vorbeugen und heilen

Burnout vorbeugen und heilen

Titel: Burnout vorbeugen und heilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Schneider
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Stärke für sie bedeuten und wirklich sind.
    Wenn Menschen aus dem Verhalten nach dem Motto „Sei stark!“ aussteigen, handeln Sie auf der Grundlage Ihrer eigenen Wahrnehmungen, spüren und genießen. Der formelhafte Satz, den ich meinen Klienten als Hilfsmittel anbiete, lautet ( siehe Tab. 4-24 ):
    „Ich tue / lasse es mit all meinen Sinnen.“
    Arbeiten Sie mit einem Aufgaben- und Zeitbuch, sodass Sie Ihren Arbeitsaufwand abschätzen und im Auge behalten können – und tun Sie das!
    Suchen Sie sich eine Arbeit aus, die sie gerne machen.
    Bitten (Fragen) Sie andere Leute um Hilfe.
    Richten Sie es so ein, dass Sie zumindest in Ihren berufsfreien Zeiten einer Aktivität nachgehen, die Ihnen wirklich Freude bereitet.
    Beglückwünschen Sie sich und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Ihre Empfindungen und Gefühle und lassen Sie sich von diesen leiten.
    Belohnen Sie sich für erreichte Ziele.
    Tabelle 4-24: Auflösung des „Sei-stark!“-Antreiber- und Gegenantreiberverhaltens auf der Verhaltensebene nach Hay 1996 und Schneider
    Der langfristige Ausstieg aus „Sei-stark“-Antreiber- und Gegenantreiberverhalten gelingt durch eine auf Empfindungen, Bedürfnisse und Gefühle gerichtete, Halt vermittelnde Zuwendung sich selbst und anderen gegenüber.
    Was meine ich mit Halt vermittelnder Zuwendung? Zumindest mit Kindern oder vertrauten Personen nehmen wir, wenn sie Empfindungen und Gefühle zeigen, auch Körperkontakt auf. Außerdem fragen wir natürlich auch nach, was da wirklich ist. Diese zunächst auch körperliche Zuwendung vermittelt Halt und das körperliche Anfassen Fassung. Die Frage und das Interesse „Was ist?“, „Was fühlst du?“ ermöglicht dem Gegenüber, über die eigenen Empfindungen und Gefühle zu sprechen und führt so zu einem denkerischen Erfassen und sprachlichen Benennen der Empfindungen und Gefühle. ( siehe Kapitel 3.14, „Der Ausdruck von Gefühlen“ ).
    Diesen Halt kann jemand jedoch nur dann geben, wenn er selbst Halt für die gerade anstehenden Empfindungen und Gefühle gelernt hat, wenn er keine Angst vor dem hat, was kommen wird, wenn er den anderen auffordert zu sagen, was er empfindet oder fühlt. Er ist sich sicher, dass der zum Sprechen Aufgeforderte mit seiner Hilfe Lösungswege finden wird. Um aus dem „Sei-stark!“-Muster aussteigen zu können, braucht man zunächst diese Art der Zuwendung von jemand anderem, um die Empfindungen und Gefühle, die man vermieden hat, schätzen zu lernen. Wenn man dann gelernt hat, sich selbst auf diese Weise Halt zu geben, kann man ihn auch an andere Menschen weitergeben.
    Wenn Sie sich noch einmal das „Mach’s-recht!“-Antreiberverhalten vor Augen führen, können Sie erkennen, dass es gleichzeitig mit einem „Sei-stark“-Antreiberverhalten einhergeht.
4.8.6 Kraft / Durchhaltevermögen
    Ohne Muskelkraft können wir keine Handlung ausführen, weder schauen, noch sprechen, noch einen Ball werfen, schlagen oder einen Bogen spannen. Wenn wir unsere Kraft wohldosiert einsetzen, eine passende Spannung – nicht zu fest und nicht zu locker – aufbauen, in unserem Rhythmus anspannen und wieder entspannen, führen wir Bewegungen fließend und für uns angenehm aus. Wir haben dabei ein Wohlgefühl, empfinden Lust und legen eine große Ausdauer an den Tag. Häufig kommt es jedoch vor, dass Menschen zu viel oder zu wenig Kraft einsetzen, zu angestrengt oder unter ihrem Vermögen – gleichsam Krafteinsatz verweigernd – agieren und so zu keinem befriedigenden Ausgang ihrer Handlung kommen. Sie erzielen keinen Erfolg, „schaffen es nicht“.
    Verhalten sich Menschen unter diesem inneren Zwang, nennen wir dies ein „Versuche-angestrengt“-Antreiber- oder Gegenantreiberverhalten ( siehe Abb. 4-21 ). Typisch beim „Versuche-angestrengt!“-Verhaltensmuster ist, dass Menschen sich verzetteln, abmühen und sich im Endeffekt kaputt und frustriert fühlen, da sie das angestrebte Ergebnis nicht ganz oder gar nicht erreicht haben. Die Art der Überanstrengung lässt sich sehr schön am Ballspielen verdeutlichen. Wenn man einen Ball (beim Tennis, Golf, Squash etc.) schlägt, stellt man fest: Sobald man zu viel Kraft einsetzt, sich verkrampft oder aber zu wenig Kraft einsetzt, zu locker ist, trifft man den Ball nicht richtig und er fliegt nicht dorthin, wohin man ihn hinschlagen wollte. Durch zu viel oder zu wenig Energieeinsatz hat man einen Misserfolg erzielt.
    In Zusammenhang mit diesem Verhaltensmuster fällt oft das Wort

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