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Burnout vorbeugen und heilen

Burnout vorbeugen und heilen

Titel: Burnout vorbeugen und heilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Schneider
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Standpunkt.
Sagt nicht Nein.
Einfühlungsvermögen
    Hilfsbereitschaft
„Sei stark!“
    („Mit mir könnt ihr’s ja machen!“)
Ruhe in Krisensituationen zu bewahren
    (lässt sich quälen).
Fragt nicht um Hilfe.
Distanzierungsvermögen
    Disziplin
„Versuche angestrengt“
    („Ganz lässig!“)
mit Initiative, Interesse, und Enthusiasmus Dinge umzusetzen
    (macht auf ganz lässig).
Verzettelt sich leicht, schließt Projekte oft nicht ab.
Durchhaltevermögen
    Initiative, Engagement
„Sei perfektionistisch!“
    („Jetzt ist mir alles egal!“)
150 % zu bringen, gut zu organisieren, im Voraus zu planen, immer vollkommen zu sein
    (schmeißt die Flinte ins Korn).
Nimmt Vorschläge und Kritik nur schwer an.
Sinn für Vollkommenheit,
    Sorgfalt, Präzision
    Abbildung 4-30: Charakteristika der Antreiber- und Gegenantreiberverhalten (stark modifiziert nach Schmid & Hipp)
    Burisch (2010) hebt das Antreibermodell als sehr praktikables Modell hervor und fasst die Charakteristika so zusammen:
    Antreiber
Bedeutung
Gegengift
1. Sei perfekt!
Mach alles, was du tust, so gut wie möglich , auch wenn es wirklich nicht wichtig ist. (Sei erst mit dem Besten zufrieden. Und weil man selbst das Beste immer noch ein bisschen besser machen kann, sei nie zufrieden, schon gar nicht mit dir.)
Auch ich darf Fehler machen! Ich brauche mich nur um Perfektion zu bemühen, wo es lohnt.
2. Streng dich an!
Gib stets deine ganze Kraft – der Erfolg ist zweitrangig. (Und hör erst dann auf dich anzustrengen, wenn du völlig am Ende bist; auf gar keinen Fall mach’s dir leicht!)
Ich darf es mir leicht machen. Intelligent arbeiten, nicht hart.
3. Beeil dich!
Mach alles, was du tust, so schnell wie möglich! (Am besten noch ein bisschen schneller. Auch wenn die Sache gar nicht eilig ist – es gibt immer viel zu tun!)
Ich darf mir Zeit lassen.
4. Sei stark!
Zeige keine Gefühle! (Gefühle sind ein Zeichen von Schwäche ; also empfinde am besten gar keine.)
Ich darf wahrnehmen und zeigen, wie mir zumute ist.
5. Mach’s den anderen recht!
Denk an dich zuletzt, wenn überhaupt! Nimm dich nicht wichtig! (Die Ansprüche der anderen sind immer wichtiger als deine eigenen.)
Meine Bedürfnisse sind mindestens so wichtig wie die anderer. Ich bin der wichtigste Mensch in meinem Leben.
    Abbildung 4-31: Charakteristika der Antreiberverhalten (nach Burisch 2010, S. 259)
4.8.13 Wie Antreiberverhalten entsteht
    Wann aktivieren Menschen Antreiber- und Gegenantreiberverhalten? Meistens reagieren sie damit in inneren oder äußeren Stresssituationen, insbesondere dann, wenn es gleichzeitig ein Defizit in der Bedürfnisbefriedigung gibt. Dann legen sie ein solches früher gelerntes Verhaltensmuster „automatisch“ an den Tag. In schwierigen Situationen mit den Eltern, in der Schule oder im Zusammenhang mit anderen heftigen Lebenssituationen wie Krieg, Armut oder Missbrauch haben die Verhaltensmuster den Betroffenen ermöglicht, körperlich und seelisch zu überleben, Zuwendung und eventuell sogar auch Anerkennung zu erhalten.
    Auch ohne schwierige frühere Sozialisationseinflüsse sind Menschen mit Antreiberverhalten konfrontiert, denn jeder kommt immer wieder in Situationen, in seinem Tun das passende Maß finden zu müssen. Gelingt dies nicht, führen Übertreibungen ins Antreiberverhalten, Untertreibungen ins Gegenantreiberverhalten.
    Wie ein Kind mit den eigenen Bedürfnissen, Gefühlen, Gedanken, Fantasien und Handlungen umgeht, wird durch die Art und die Regelhaftigkeit der versorgenden Personen und der Umgebung beeinflusst. Wie dieses Lernen grundsätzlich stattfindet, habe ich bereits in Kapitel 3.14 im Zusammenhang mit ursprünglichen Verhaltensweisen und der Ausbildung von Ersatzverhaltensweisen dargestellt. Jetzt zeige ich Ihnen noch eine andere Landkarte, wie sich diese Entwicklung und Verwicklung zwischen Mensch und Umgebung darstellen lassen.
    Beispiel: „Er schafft es nicht“
    Nimmt zum Beispiel ein Vater seinem Sohn etwas regelmäßig aus der Hand, weil er meint, dass dieser nicht weiterkommt („es nicht schafft“); oder der Sohn fragt den Vater, wie etwas gehen könnte, und der Vater erklärt es nicht, sondern macht es selbst, entwickelt diese Kind eventuell ein Verhalten, Dinge nur anzufangen oder auch gar nicht zu machen. Im Kindergarten fällt dies zum ersten Mal auf und die Erzieherinnen berichten den Eltern, ihr Kind könne nicht basteln. Jetzt reagieren die Eltern geängstigt und machen dem Kind Druck. Sie sagen ihm, es solle sich

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