Burnout vorbeugen und heilen
auflöst, und ermögliche damit meinen Klienten, sich anders als zuvor zu verhalten. Auch Führungskräfte nehmen in ihrer Arbeit oft intuitiv diese Haltungen ihren Mitarbeitern gegenüber ein.
Im Anhang finden Sie einen Fragebogen zum Antreiberverhalten, den Sie, wenn Sie mögen, ausfüllen können. Das Ergebnis zeigt Ihnen, welche Antreiberverhalten Sie häufiger, welche Sie weniger häufig zeigen. Grundsätzlich gilt: Jeder Mensch kennt alle Antreiberverhalten.
Fangen Sie bei dem am meisten ausgeprägten Antreiberverhalten an zu üben oder bei dem, von dem Sie denken, dass es Ihnen am leichtesten fallen wird.
Nehmen Sie die entsprechenden Verhaltensanregungen und üben Sie!
Üben Sie die entsprechende Haltung.
4.8.12 Erlaubnishaltung
Manchmal helfen uns Sätze und Haltungen weiter, die einen Erlaubnischarakter haben. Wenn wir den inneren oder äußeren Druck, die inneren oder äußeren gedanklichen Einschränkungen als Verbote betrachten, macht es Sinn, diesen Verboten oder Geboten mit einer anderen Haltung, einer Erlaubnishaltung (Schneider 2000, S. 154) zu begegnen, lösen doch Erlaubnisse Verbote auf. Der Weg über eine Erlaubnis von außen, durch die Atmosphäre, durch andere Menschen und durch sich selbst führt dann schließlich zu den Formulierungen, wie ich sie oben schon verwendet habe.
Abbildung 4-28: Der Weg der Entwicklung über eine Erlaubnishaltung (© Schneider 2013)
Eine Orientierung dafür, wie Sie die Sätze, bezogen auf die Antreiber- und Gegenantreiberverhaltensweisen, für sich formulieren könnten, gebe ich Ihnen hier mit der nachfolgenden Tabelle.
Antreiber- /
Gegenantreibermotto
Auflösung auf der Antreiberebene
Verhalten
Auflösung auf der Einschärfungsebene
Haltung
„Mach’s recht!“
„Ich darf bei mir sein, mich abgrenzen und mich gleichzeitig verbunden fühlen.“
„Ich brauche nicht für andere zu sorgen, indem ich für sie denke.“
Sei stark!“
„Ich darf es nach meinen Kräften tun / lassen. Ich darf Hilfe in Anspruch nehmen.“
„Ich darf mich von meinen Empfindungen und Gefühlen leiten lassen. Ich darf fühlen
und gleichzeitig denken.“
„Versuche angestrengt!“
„Ich darf es so tun / lassen, wie es meiner Kraft entspricht.“
„Ich darf erfolgreich sein und einen Platz unter den Menschen haben.“
„Sei perfektionistisch!“
„Ich darf Fehler machen und daraus lernen.“
„Ich darf sorgfältig sein!“
„Ich darf meine eigenen Werte und Vorgehensweisen haben und mich verbunden fühlen!“
„Beeil dich!“
„Ich darf mir Zeit lassen!“
„Ich darf es in meiner Geschwindigkeit tun / lassen.“
„Ich brauche nicht unsicher zu sein, wenn ich weiß, was ich will.“
Abbildung 4-29: Auflösung der Antreiber- und Gegenantreiberverhalten auf der Verhaltens- und der Haltungsebene mit Erlaubnissätzen (nach Schneider 2007)
Übung
Meine Erlaubnisformel
Im Anhang finden Sie eine ausführliche Zusammenstellung von Erlaubnissätzen, die für eine Gesamtentwicklung hilfreich sind. Diese Sätze stellen formelhafte Anregungen dar, Disstressverhalten auf der Einschärfungsebene aufzulösen. Lesen Sie diese Sätze durch, wenn Sie sich gerade mit sich, anderen oder einer Situation unwohl fühlen.
Lassen Sie die Sätze auf sich wirken und nehmen dann den Satz für sich heraus, der Sie gerade anspricht, der Ihnen gerade guttut. Diesen Satz können Sie als Formel für sich einsetzen.
Schreiben Sie den Satz auf ein Blatt, eine Karte oder einen gelben Notizzettel. Kleben Sie den Satz an den Spiegel, legen ihn in die Schublade oder an einen Ort, an dem Sie ihn immer wieder sehen und sich dadurch erinnern.
Finden sie für den Satz ein Bild, eine Körpergeste, eine Geschmacksempfindung, einen Geruch, Töne oder Musik.
Hängen Sie sich das Bild auf, spielen Sie die Musik ein, wiederholen Sie die Körpergesten und lassen sich diese weiterentwickeln.
Für diejenigen von Ihnen, die als Lernhilfe Tabellen lieben, habe ich hier die verschiedenen Antreiber- und Gegenantreiberverhalten noch einmal zusammengefasst.
Antreiber- und Gegenantreibermotto
Antreiber- / (Gegenantreiber)-Verhalten
dahinter liegende Fähigkeit / Fertigkeit
„versucht“
„macht dabei“
„Beeil dich!“
(„Jetzt erst mal langsam!“)
viel zu erledigen
(blockiert das Tempo.)
Fehler
Raum-Zeit-Gefühl Steuerung bei
hoher Komplexität
„Mach’s recht!“
(„Besser garstig, als ein Niemand!“)
sein Gespür für andere einzusetzen
(entzieht sich trotzig).
Vertritt oder findet keinen eigenen
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