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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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aber keine Sekunde aus dem Takt. » Etwas Gerede hier und da. Aber nie etwas Handfestes. Vor etwa zehn Jahren flog ein Marihuanaring auf, über den zuvor immer wieder Gerüchte in Umlauf waren, aber soweit ich informiert bin, ergab die Ermittlung nichts, was auf das organisierte Verbrechen hingewiesen hätte. «
    Bescheuert, mit einem gut aussehenden Mann Walzer zu tanzen und sich über die Mafia zu unterhalten. Sie sollte einfach den Augenblick genießen, aber womöglich ergäbe sich keine weitere Gelegenheit zum Gespräch, bevor er sich wieder auf den Weg nach Canberra machte.
    » Weißt du etwas über Dan Flanagan? « , fragte sie.
    » Hmmm. « Er legte die Stirn in Falten und lenkte sie an einem Pärchen vorbei, das sich nur gemächlich im Takt wiegte. » Wie kann ich das diplomatisch ausdrücken? Ein besonnener, erfolgreicher Unternehmer mit herausragender Gesetzeskenntnis– Schwächen und Schlupflöcher inklusive. «
    Die Musik wurde langsamer und klang aus, und er wirbelte sie herum und verneigte sich zum Abschluss vor ihr.
    Mit dem letzten Tanz war der Ball zwar offiziell beendet, dennoch schien kaum jemand gewillt, den Abend damit schon aufhören zu lassen. Ebenso wie manche andere Eltern gingen Ryan und Beth heim, um die Babysitterin zu erlösen, in ihrem Fall Megan. Ein paar der Älteren verließen den Ball ebenfalls, die anderen aber blieben und saßen schwatzend im Saal und davor in Grüppchen zusammen. Die Bar machte Feierabend, und man verweilte beim letzten Getränk, während andere sich mit Limonade und Kaffee aus der Küche begnügten.
    Mark brachte Kris etwas zu trinken, und auch sie blieb noch eine Zeit, aber sie war mit den Gedanken nicht hier und konnte sich nicht auf die belanglosen Gespräche konzentrieren. Als das Handy in ihrer Handtasche läutete, war sie denn auch erleichtert, sich entschuldigen zu können. Steves Handy, wie sie auf dem Display sah. Und sie hatte etliche Anrufe und Nachrichten bekommen.
    » Es ist nach Mitternacht, Steve « , wies sie ihn umgehend zurecht.
    » Weiß ich selber, Aschenbrödel. Der Ball ist aus, und es gibt Ärger. Ich bin auf dem Weg nach Dungirri. Wir treffen uns auf dem Revier, ruf schon mal deine E-Mails ab. Ich habe die Fotos, die du mir am Nachmittag geschickt hast, an Alec weitergeleitet, und er kennt einen deiner Burschen. Ich bin gleich bei dir. «
    Von bösen Vorahnungen getrieben verabschiedete sie sich von Mark und lief über die Wiese zur Polizeistation, tippte den Code auf dem Tastenfeld ein, öffnete die Tür und machte das Licht an. Zwischen dem märchenhaften Lampenschein des Ballsaals und dem grellen Neonlicht hier lag eine ganze Welt.
    Sie kam sich furchtbar albern vor, als sie im seidenen Abendkleid und Sandaletten mit hohen Absätzen darauf wartete, dass der Computer hochfuhr, als er aber endlich zu surren aufhörte und sie die E-Mails abrief, war dieser Widerspruch schlagartig vergessen.
    Alec hatte ihr unter der Betreffzeile » Ist das einer von denen, die du fotografiert hast? « ein Bild geschickt. Es sah aus wie ein Ausschnitt aus einem Überwachungsbild, aufgenommen in deutlich besserer Qualität, als ihr Handy sie liefern konnte. Ein Männergesicht, fast frontal, kurz geschnittenes, dunkles Haar, dunkle Brauen, gerade Nase und ein wohl proportioniertes Kinn, gereckt mit einem Selbstbewusstsein, das auch Arroganz sein mochte.
    Sie hatte diese Neigung des Kopfes schon einmal gesehen, bei dem Mann mit dem dunklen Sakko, der aus dem Handgelenk heraus in den Busch gefeuert hatte. Sie klickte auf den Antwort-Button der E-Mail, tippte: » Ja. Wer ist das? « , und drückte auf Abschicken.
    Nach fünf Sekunden klingelte das Handy. Alec. Er musste an seinem Computer gesessen haben.
    » Bist du ganz sicher, Kris? « , fragte er, kaum dass sie drangegangen war. An der Tür klopfte es, und sie ließ, mit dem Handy am Ohr, Steve herein.
    » Hundertprozentig sicher kann ich nicht sein, weil ich nicht so nah dran war, aber ich bin mir einigermaßen sicher, dass das der mit der Pistole war, der die Befehle gegeben hat. « Sie winkte Steve ins Büro durch und schaltete das Handy auf Mithören. » Und wer ist das jetzt, und wieso hast du sein Bild auf dem Rechner? «
    » Sergio Russo « , entgegnete Alec, als sie das Handy zwischen sich und Steve auf den Tisch legte. » Sergio ist ein entfernter Cousin von Vince und Tony. Er ist vor rund neun Monaten in Sydney aufgetaucht. Wir haben noch nichts Handfestes gegen ihn in der Hand, aber wir

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