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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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denn klappte. Wenn es nicht klappte… er würde die Ameisen nicht spüren, wenn es nicht klappte, und Kris würde ihn bald entdecken.
    Im Westen erhob sich eine Staubwolke, und er wartete, ein gutes Stück vom Motorrad entfernt, auf der Straße.
    Sie kamen mit nur einem Auto– dem schwarzen Landrover. Der hielt dreißig Meter entfernt, und Sergio stieg aus, die Pistole in der Hand.
    » Es freut mich, dass du unsere Anweisungen befolgt hast, Gillespie « , sagte er.
    » Dann lass sehen, ob du das auch kannst, Russo. Lass die Frauen frei und zum Motorrad gehen. Wenn sie dort sind, komme ich zu dir. « Er hielt den Umschlag in die Höhe.
    » Und wenn mir deine Anweisungen nicht gefallen? «
    » Mein Daumen liegt auf der Taste, um eine SMS an einen hochrangigen Polizisten abzuschicken und ihn davon in Kenntnis zu setzen, dass soeben ein gewisser Frachter mit einer Ladung Kokain in Sydney einläuft. «
    » Ich sollte dich auf der Stelle erschießen, Gillespie. «
    » Wenn du den Arm hebst, drücke ich die Taste. «
    Er zwang sich, ruhig zu bleiben, sich nicht zu bewegen. Entweder der Erfolg zeigte sich in den nächsten Sekunden oder gar nicht.
    » Lasst die Weiber frei « , befahl Sergio.
    Drei Männer stießen sie von der Rückbank, und sie taumelten mit verbundenen Augen und gefesselten Händen auf die Straße. Einer der Männer schnitt ihnen die Handfesseln durch, und Sergio persönlich riss ihnen die Augenbinden weg.
    » Geht zu dem Motorrad, Ladys. Kommt Gillespie bloß nicht nahe, bleibt nicht stehen und redet nicht. Habe ich mich klar ausgedrückt? «
    Sie nickten, und Deb legte den Arm um Megan und führte sie weg.
    Gil rührte sich nicht. Sie steuerten auf den Straßenrand zu, um Abstand zu ihm zu halten, aber als sie näher kamen, sah er blaue Flecken an Debs Armen und in ihrem Gesicht und die entzündeten roten Striemen an Megans Handgelenken.
    » Haut ab « , flüsterte er tonlos, und Deb nickte kaum merklich. Wäre sie allein gewesen, er hätte sich womöglich auf eine Debatte einstellen müssen, aber da Megan ihren Schutz brauchte, würde sie das Richtige tun.
    Deb und Megan waren kaum am Motorrad angekommen, da stürzten die Männer sich auf ihn. Er reckte den Arm mit dem Handy und bellte: » Erst wenn sie weg sind. «
    Er konnte es nicht riskieren, den Blick von den Männern zu wenden. Er hörte, wie das Motorrad angelassen wurde und der Motor aufheulte. Und er hörte, wie sich das Motorgeräusch änderte, als die Maschine anrollte. Er wartete noch ein, zwei Sekunden, dann nahm er den Daumen vom Handy.
    Mehr Zeit ließen sie ihm nicht. Sie fielen über ihn her, rissen ihn zu Boden, pressten ihm das Gesicht in den Sand. Er wollte sich herauswinden und bekam einen Tritt in die Magengrube. Der Schmerz raste durch seinen Leib und Kopf, und dann, inmitten des Ganzen, hörte er einen Schuss, dann einen zweiten. Sie drehten ihm die Arme auf den Rücken, legten ihm Handschellen an und zerrten ihn hoch. Die Panik verlieh ihm Stärke, und er wehrte sich, wollte sich umdrehen und die Straße sehen.
    » Lasst ihn schauen « , befahl Sergio. » Da hat er was, worüber er nachdenken kann, während wir warten, bis mein Vetter kommt. «
    Das Motorrad lag am Straßenrand, Megan und Deb nicht weit davon entfernt– stumme, reglose Häuflein auf blutdurchtränktem Sand.

22
    S o ruhig, ja fast locker Gil auch geklungen hatte, als er das Treffen vereinbarte, Kris wurde von Minute zu Minute unruhiger. Er würde sie nicht ohne Vorwarnung in die Gefahr laufen lassen, aber die Ahnung, dass etwas nicht stimmte, ließ sie nicht los.
    Die Uhr des zivilen Dienstwagens zeigte zwanzig nach zehn, als sie den Flusslauf überquerte. Auf der Straße lag gefährlich viel Sand, sodass sie den Vierradantrieb zugeschaltet hatte. Wieder sah sie in die schwarzen Wolken, die sich im Westen über dem Horizont zusammenballten und deren unheildrohender Farbton den denkbar stärksten Kontrast zum ansonsten blauen Himmel und den im Sonnenschein golden leuchtenden, ausgetrockneten Weideflächen bildete. Die vorhergesagten Unwetter kamen näher, aber mit etwas Glück wäre sie von dieser Straße herunter, bevor sie sich in eine Schlammwüste verwandelte.
    Vier Kilometer hinter dem Bach begann sie, nach Gil und seinem Motorrad Ausschau zu halten. Mitten auf der Straße stand eine winkende Gestalt, und Kris dachte noch, wie ungewöhnlich das doch für ihn war. Doch dann sah sie, dass er es gar nicht war… als sie hielt, sackte Deb in sich zusammen.

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