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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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«
    » Nein, Blue. Ich bin’s, Gil. Ich telefoniere mit Megans Karte, weil sie meine womöglich überwachen. Kannst du um halb elf fünf Kilometer westlich von Dog Creek an der Tarlinton Road sein? Ich schicke dir die Koordinaten per SMS . Nur du, in einem zivilen Wagen. «
    » Ich weiß, wo das ist « , sagte sie. » Wo steckst du, Gil? Ist alles in Ordnung? «
    » Mir geht es gut. Schon was rausgefunden? «
    » Nichts Endgültiges. Ich kann weder Personen noch Orte eindeutig bestimmen. Steve hat sich Dan Flanagan vorgeknöpft, aber der war gestern Nacht auf einer Feier, er hat fünfzig Zeugen und schwört, von nichts zu wissen. Seine Söhne sind angeblich in Queensland auf Wildschweinjagd. «
    » Behauptet er das? «
    » Noch kann ich es nicht widerlegen. Und ich weiß nicht, wer wusste, dass Megan bei Mark war. « Sie klang ausgelaugt, wahrscheinlich hatte sie die ganze Nacht durchgearbeitet. » In der Umgebung des Haupthauses gibt es keine Spuren von irgendwelchen Eindringlingen oder vom Personal, und bis ich mit Mark sprechen kann, wird noch einige Zeit vergehen. «
    » Möglich, dass sie es von Steve wussten « , warf er ein. » Oder Adam. «
    Während des nun einsetzenden Schweigens betrachtete er eine Spinne, die vor ihm krabbelte.
    » Adam nicht « , sagte sie schließlich mit Nachdruck.
    Was sie nicht sagte, war: » Steve nicht. « Er glaubte selbst nicht, dass es Steve war, aber mit Sicherheit ausschließen konnte er es nicht. Steve hatte Zugriff auf Informationen, stand in ständigem Austausch mit Petric und Macklin, war von Anfang an in die Ermittlungen eingebunden und wusste, wohin Kris Megan gebracht hatte.
    Aber wahrscheinlich wusste praktisch der ganze Ort, dass Kris zu Mark gefahren war, und es dürfte nicht allzu schwer gewesen sein, sich zusammenzureimen, dass dort auch Megan zu finden war. Das schränkte die Auswahl nicht gerade ein.
    » Wie wäre es, wenn du die Informationen durchgehst, die wir von Vince haben? « , schlug er vor. » Vielleicht findest du dort etwas Hilfreiches. «
    » Damit hatte ich gerade angefangen. «
    » Ich nehme mir meine Kopien vor. Ich gebe Bescheid, wenn ich etwas finde. Also, Blue, ich muss jetzt Schluss machen. Wir sehen uns um halb elf. Sei pünktlich, aber nicht zu früh. Und sag niemandem etwas– nicht, solange wir nicht wissen, was genau hier gespielt wird. «
    Er legte auf, schaltete das Handy aus und ließ den Kopf rückwärts an die Wand sinken. Er würde sie um halb elf nicht sehen. Entweder wäre er dann in der Hand der Russos oder er läge tot auf der Straße. Aber wenn alles gut ging, dann fände sie Megan und Deb, und er musste darauf vertrauen, dass sie auch ihn letztlich aufspürte.
    Weit vor der Zeit passierte er den sandigen Uferweg am Dog Creek; die Flusseukalypten beiderseits des Flusslaufs spendeten ein wenig Schatten, ehe es wieder hinaus in die pralle Sonne ging. Hier, eine Stunde westlich von Dungirri und dem umgebenden Buschland, erstreckte sich die hügellose, als Weideland gerodete Ebene unter dem gewaltigen Himmel bis ins Endlose.
    Zu beiden Seiten der unbefestigten Straße hatten die Planiermaschinen und jedes vorüberkommende Auto den feinen, rostroten Sand zu Graten aufgeschichtet. In der Straßenmitte verlief ebenfalls ein Grat, an die zehn Zentimeter hoch; wenn er mit dem Motorrad da hineingeriete, käme er ins Rutschen, wenn er nicht sogar stürzte.
    Er behielt den Kilometerzähler im Auge und stoppte exakt fünftausend Meter hinter dem Bach. Hier standen keine Bäume am Straßenrand– nichts, was den Blick in alle vier Himmelsrichtungen eingeschränkt hätte. Kein Versteck, keine Fluchtmöglichkeit. Sie hatten den Ort klug gewählt.
    Er hängte den Helm an den Lenker, legte die Jacke auf den Sattel und ließ den Schlüssel im Zündschloss stecken. Nur das Handy und den Umschlag mit dem Testament behielt er bei sich.
    Vor sich sah er ein Glitzern auf der Straße, und er ging darauf zu, während er wartete. Eine tote Eidechse lag auf dem Rücken im Sand, ihr heller Bauch schimmerte weiß in der Sonne. Schon hatten ein paar Ameisen sie entdeckt, und bald würden es mehr werden und sie auffressen, Biss um Biss würden sie das Fleisch in Fetzen reißen. Wenn ihnen nicht ein größerer Vogel zuvorkam, froh um das leicht ergatterte Mahl.
    Der Anblick brachte seine Gefasstheit etwas ins Wanken, und er musste ein Schaudern unterdrücken. Er würde tun, was er sich vorgenommen hatte, und Megan und Deb würden heil hier wegkommen, wenn es

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