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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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flehend–, und ihr Herz machte einen Satz, jedes Mal wenn das Handy klingelte, aber nicht er war dran.
    Das Einzige, was sie hatte, war der Zettel, den er ihr in die Jackentasche gesteckt hatte: Such nach dem Spitzel. Ich melde mich. G. Nach dem Spitzel suchen. Das sagte sich so leicht. Wie sollte sie nach einem Spitzel suchen und gleichzeitig mit einem winzigen Polizeitrupp einen Hubschrauber und zwei entführte Frauen in einem riesigen Gebiet orten, ohne zu wissen, wem sie trauen konnte?
    Durch Adams Nachfragen gelang es, das Hubschraubergeräusch in ein Areal südwestlich von Birraga zu verfolgen, dort aber endete die Spur. Ob das bedeutete, dass er dort gelandet, oder ob er einfach weitergeflogen war, ließ sich unmöglich feststellen. Karten wurden auf dem Tisch des Vernehmungszimmers der Polizeistation von Dungirri ausgebreitet, und Kris und Adam studierten sie in dem Bestreben, irgendeine Art von Muster ausfindig zu machen, indem sie jede noch so kleine Information, und sei ihre Bedeutung auch ungewiss, mit dem Kartenmaterial abglichen.
    Steve hatte per E-Mail gescannte Kopien der Karten, Fotos und Notizen geschickt, die Gil vor Jahren angefertigt hatte. Sie sah die ausgedruckten Seiten durch, identifizierte Grundstücke auf den größeren Landkarten und glich diese wiederum mit den Listen jener Immobilien ab, die sich aktuell in Flanagans Besitz befanden. Letzterer umfasste mindestens fünfzehn Grundstücke, und sie war nicht sicher, ob ihre Liste vollständig war. Man musste auch davon ausgehen, dass nicht alles, woran sie Anteile hielten, unmittelbar auf die Flanagan Agricultural Company eingetragen war.
    Die Besitzungen in den Outback-Gebieten jenseits von Birraga waren zumeist unermesslich groß, und nicht wenige Landbesitzer griffen zum Viehtrieb und für andere Arbeiten auf Hubschrauber zurück. Harry von der Birraga Air Charter hatte zusammengestellt, wer seines Wissens nach so verfuhr, doch die Betreffenden setzten ausnahmslos Fluggeräte ein, die zu klein waren, um vier Personen zu befördern. Trotzdem glich sie die Daten mit dem Flanagan-Grundbesitz ab… ohne den geringsten Erfolg.
    Sie schloss die Augen, biss sich auf die Lippe und versuchte, nicht vor Erschöpfung und Verzweiflung loszuheulen wie ein kleines Mädchen. Megan war dort draußen… irgendwo. Gerade siebzehn Jahre alt und verletzlich. Kris hoffte, dass sie mit Deb zusammen war– Deb würde tun, was sie konnte, um sie zu beschützen.
    Und dennoch waren beide darauf angewiesen, dass sie die Täter identifizierte, das Versteck aufspürte und die Rettung auf den Weg brachte. Sie hatte schon einmal versagt. Die kleine Jess Sutherland lag ermordet in ihrem Grab. Tanya Wilson hatte überlebt, aber das hatte sie nicht ihr zu verdanken.
    Such nach dem Spitzel, hatte Gil ihr aufgetragen.
    Aber sie hatte ja nicht einmal den Mörder erkannt, dem sie praktisch Tag für Tag auf der Straße begegnet war, wie sollte sie da ohne jede handfeste Spur einen Spitzel identifizieren?
    Sie ließen sich Zeit bis halb sieben in der Frühe, ehe sie ihn anriefen. Die ersten Sonnenstrahlen zwängten sich durch die Ritzen zwischen den Dachlatten der aufgegebenen Schurhütte kurz hinter Birraga, in der er sich versteckte, und das Klingeln des Handys schreckte ihn aus dem Halbschlaf.
    » Abgemacht, Gillespie « , tönte eine Stimme mit fremdländischem Akzent aus dem Apparat. » Zehn Uhr, heute Vormittag. Auf der Straße nach Tarlinton, fünf Kilometer westlich von Dog Creek. Nur du und das Testament. Beim kleinsten Anzeichen, dass irgendwer sonst da ist, erschießen wir die Geiseln. «
    Mit einem Klicken brach die Verbindung ab.
    Tarlinton Road. Er rief auf dem Handy die GPS -Karten auf und sah sich Lage und Entfernung an. Eine abgelegene Gegend weitab von allen größeren Straßen, knapp fünfundzwanzig Kilometer südwestlich von Birraga, wo es kaum Privatbesitz gab.
    Sie hatten nicht vor, es ihm leicht zu machen, aber immerhin blieb ihm Zeit, ein paar Vorkehrungen zu treffen. Er zog den Handydeckel ab, nahm die SIM -Karte heraus und legte dafür eine von jenen ein, die er aus den zertrümmerten Handys in Marks Haus geborgen hatte.
    Sie gehörte Megan, stellte er fest, als er den Apparat wieder einschaltete. Sie hatte Kris’ Nummer schon abgespeichert. Und die von Liam, wie er ein wenig überrascht bemerkte. Die Teenies von heute fackelten offenbar nicht lange.
    Er wählte Kris’ Nummer aus und drückte die Anruftaste.
    Sofort meldete sie sich: » Megan?

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