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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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Polizistin sei, zuckte er beiläufig mit den Achseln und ging zur Tür.
    » Nimm’s nicht so wichtig, Blue. Ich war sowieso dort unterwegs. « Nachdem er das letzte Wort gehabt hatte, ging er.
    Sie hätte ihm entgegenhalten können, er schwebe in größerer Gefahr als sie, aber inzwischen war er schon weit draußen auf der Weide.
    Na ja, am helllichten Tag war es wohl für beide nicht allzu gefährlich, im Ort herumzulaufen. Und da die Essenskrise abgewendet war, wurde es höchste Zeit, sich wieder an die eigentliche Arbeit zu machen– sie hatte Anrufe zu erledigen und musste sich in der Ruine der Raststätte mit Sandy und den Brandermittlern treffen. Es galt Mörder und Brandstifter dingfest zu machen– wenn möglich.
    Und danach würde sie Gils Anschuldigungen gegen Dan Flanagan nachgehen und ein für alle Mal feststellen müssen, ob einer der führenden Geschäftsleute Birragas tatsächlich bis über beide Ohren in kriminelle Machenschaften verstrickt war.
    Hinter dem Wilson-Haus waren Stimmen zu hören, und Gil traf Ryan an einer kleinen Werkbank auf der Veranda an, wo er unter den Blicken seiner drei Töchter einen Puppenstuhl reparierte und dabei fröhlich erklärte, was er gerade tat, als er das abgebrochene Stuhlbein ausrichtete und anklebte.
    Die Familienidylle hatte so gar nichts mehr von Ryans wilder Jugend und der Härte seines früheren Boxerlebens. Allerdings ließ die Oberkörpermuskulatur darauf schließen, dass er sich, trotz des Rollstuhls, besser in Form hielt als die meisten Männer, sodass er bei der Prügelei mit den Barretts vorgestern Abend nicht zu unterschätzen gewesen wäre.
    Ryan blickte auf, als Gil näher kam. Instinktiv drängte sich das älteste der Mädchen dicht an den Vater heran und schob die Hand unter seinen Arm. Gil blieb in einigem Abstand auf der Wiese stehen, denn ihm war klar, dass diese Mädchen allen Grund hatten, einen fremden Mann zu fürchten.
    » Tag, Gil « , begrüßte Ryan ihn breit grinsend. Er stieß sich im Rollstuhl von der Werkbank ab, und die drei Mädchen drängten sich eng an ihn und starrten Gil aus großen Augen an.
    » Tag. « Gil nickte den Mädchen zu, aber er hatte allenfalls minimale Erfahrung im Umgang mit Kindern, und speziell diese machte er schon nervös genug, ohne dass er sich überhaupt auf seine unbeholfene Weise mit ihnen abgab. Er kam ohne Umschweife auf den Grund seines Besuchs zu sprechen. » Kris sagt, du hättest eine Maschine zu verkaufen. Ich brauche einen fahrbaren Untersatz und wäre an einem Motorrad sehr interessiert. «
    » Es steht im Schuppen, wenn du einen Blick drauf werfen willst. Aber ich muss dich warnen, es hat fast zwanzig Jahre auf dem Buckel. « Wie seit je war Ryan geradeheraus und ehrlich. » Hab sie gekauft, als ich Profiboxer wurde. Liegt verdammt gut auf der Straße, und ich hab sie immer gepflegt, aber mit einer neueren dürftest du trotzdem besser dran sein. «
    » Ist sie zugelassen? «
    » Ganzjährig, Reifen und Bremsen sind neu. « Ryan spulte noch etliche Details herunter, aber im Grunde hatte Gil sich längst entschieden. Als er in den Schuppen ging und die Abdeckung von dem glänzenden Motorrad nahm, wusste er, dass die Entscheidung goldrichtig war. Auf einem solchen Motorrad war er jahrelang durch Sydney gekurvt– robust, zuverlässig, mit Kraft und guter Straßenlage, aber nicht protzig oder auffällig. Unter einem Helm war man auf diesem Motorrad praktisch nicht zu erkennen. Vor allem in Sydney.
    Ryan erweiterte das Angebot noch um zwei Helme, und Gil fuhr zum Test ein paar Kilometer auf der Scrub Road. Und merkte, wie sehr er das Motorradfahren vermisst hatte. Die Luft war frisch und warm, der Motor bullerte leise, und die Straße zog sich schnurgerade durch den Busch: Nur zu gern wäre er jetzt einfach weitergefahren. Aber er hatte etwas zu erledigen und wendete widerwillig die Maschine.
    Gleich als er das Motorrad an der Auffahrt abstellte, machte er Ryan ein gutes Angebot.
    » Das ist mehr, als ich verlangt hätte « , wehrte Ryan ab.
    » So viel ist sie mir wert, und so viel müsste ich in Sydney dafür zahlen. « Und die Wilsons hatten das Geld nötiger als er, wenn er auch Ryans Stolz nicht verletzen würde, indem er das laut aussprach. » Wenn du einen Internetzugang hast, kann ich dir das Geld gleich jetzt auf dein Konto überweisen. «
    Die Mädchen hatten sich in den Schatten eines großen Eukalyptusbaums zurückgezogen und gaben offenbar eine Teegesellschaft. Ryan nahm ihn in ein

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