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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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und Motorrad stehen lassen, ohne dass es jemand sieht, und dann zu Fuß weitergehen; oberhalb des Schuppens befindet sich ein kleiner Hügel, der müsste uns Deckung geben. «
    Sie dachte kurz nach und stimmte zu. » Ich werde unterwegs Hilfe anfordern. «
    Das Motorengeräusch ließ sich nicht vermeiden, und wahrscheinlich würde man sie im Schuppen hören, aber mit etwas Glück waren die Eindringlinge zu beschäftigt, um den Lärm in der Ferne zur Kenntnis zu nehmen, oder sie würden zumindest glauben, er käme von der Hauptstraße. Immerhin war bis jetzt noch niemand nachsehen gekommen, und das war ein gutes Zeichen.
    Die kleine Piste, eine aufgegebene alte Straße, existierte noch, das Gitter war überwuchert, aber passierbar. Kris ließ den kompakten Allradwagen darüberrollen und fuhr dann noch etwa dreißig Meter über die holprige Piste, bis ein entwurzelter Baum ihr den Weg versperrte. Gil schloss zu ihr auf, wendete das Motorrad und stellte es neben dem Auto ab, wo es dem Blick entzogen war. Sollten sie schnell flüchten müssen, war das Motorrad wahrscheinlich erste Wahl.
    » Ist die Verstärkung unterwegs? « , wollte er wissen.
    » Es wird eine Weile dauern. Die Nächsten hocken in Birraga. Fürs Erste sind wir auf uns gestellt. «
    Er führte sie zwischen den Bäumen durch trockenes Unterholz. Sie mussten um den Schuppen herumgehen, um auf den Hügel zu gelangen, der den Blick von oben erlaubte. Das bedeutete einen anstrengenden Fußmarsch, da der Weg immer wieder von dichtem Unterholz überwuchert war. Kris hielt problemlos mit Gil Schritt.
    Sie sprachen nichts, trotzdem gab er ihr das Zeichen, still zu sein, als sie den Hang erreichten. Hier war das Unterholz weniger dicht, dafür gab es mehr Geröll. In gebückter Haltung suchten sie sich einen Weg den kleinen Hügel hinauf, stets darauf bedacht, keine Felsbrocken oder Steine loszutreten. Immer wieder drangen Stimmen an ihr Ohr, die zwar nicht zu verstehen waren, dafür aber eindeutig vom Schuppen her kamen.
    Wenige Meter unterhalb der Hügelkuppe ließ sich Gil zu Boden sinken, kroch die letzten Meter auf allen vieren und ging schließlich hinter einem riesigen Baumstumpf in Deckung. Kris schlich sich hinter ihn.
    Im Schutz des Baumes konnte man einen Teil der Lichtung einsehen, wo rund zweihundert Meter unterhalb des Hügels ein staubiger blauer Pick-up und ein großer schwarzer Geländewagen vor dem Flügeltor des hölzernen Schuppens standen. Unter dem Vordach stand der Pritschenwagen, den sein alter Herr gefahren hatte, die Türen geöffnet, der Sitz daneben auf der Erde. Was immer die suchten, sie gaben sich große Mühe, es zu finden.
    Jetzt kamen zwei Männer aus der Seitentür des Schuppens. Einer mit schwarzer, langer Hose und dunklem Sportsakko über einem schwarzen T-Shirt, der zweite in Jeans und T-Shirt, mit einem Brecheisen in der Hand.
    Zwei Männer, zwei Autos– aber gestern Nacht hatten sie zu zweit in dem Geländewagen gesessen, deshalb hätte er gewettet, dass mindestens noch ein dritter im Schuppen war.
    Er nahm das Handy und machte Fotos. Er erwartete nicht, dass auf diese Entfernung irgendetwas klar zu erkennen wäre, aber besser etwas als gar nichts. Kris machte mit ihrem Handy Fotos von der anderen Seite des Baumstumpfs aus, die freie Hand locker auf seine Schulter gelegt, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
    Plötzlich raschelte es auf dem Hügel, nicht weit von ihnen entfernt, und alle schreckten auf. Die Männer wirbelten herum, und als Gil Kris tiefer in den Schutz des Baumstumpfs zog, zerrissen bereits Schüsse die Luft.
    Gil atmete erst wieder, als er merkte, dass ein wenig unterhalb von ihnen ein Wallaby oder Känguru über die Hügelflanke raste. Er hörte die Männer lachen, dann krachte eine zweite Salve, von bärbeißigen Stimmen angefeuert.
    Der Schütze hatte seinen Finger schnell am Abzug und Spaß am Feuern. Nicht gerade die Sorte Zeitgenosse, der man gerne über den Weg lief. Er schloss den Arm enger um Kris und kniete sich so, dass sie zwischen ihm und dem Baumstumpf möglichst vollständig geschützt und einigermaßen sicher war. Ihr weißes Hemd hob sich einfach zu sehr von den gedeckten Grün- und Brauntönen im Busch ab, und selbst wenn nur ein klitzekleines Fitzelchen davon hervorlugte, konnte das die Aufmerksamkeit der Männer auf der Lichtung erregen.
    Ihre Anspannung und ihr missbilligender Blick zeigten ihm deutlich, dass sie damit ganz und gar nicht einverstanden war.
    Als er den nächsten

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