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Bushido

Bushido

Titel: Bushido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Fuchs-Gamboeck , Georg Rackow
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Seltsam. Aber okay, wer kann schon die Beweggründe der Frauen nachvollziehen? Ich bestellte mir noch einen Espresso, dachte über diese absurde Situation nach und fuhr schließlich ins Café zu den Jungs.
    Einige Stunden später brachte der Zeitungsjunge wie jeden Tag die Bild vom nächsten Tag ins Café. Ich schnappte sie mir gleich als Erster, blätterte Seite für Seite durch, scannte die Überschriften und dreimal dürft ihr raten, an welcher Stelle ich hängen blieb! »Wer ist diese schöne Unbekannte?« Darunter ein Paparazzo-Foto von mir und dem Mädchen beim Essen. Noch dachte ich mir nichts dabei, weil solche Fotos öfter von mir gemacht werden. Die große Überraschung kam erst am nächsten Tag. Gegen 16 Uhr klingelte mein Handy. Ich war noch etwas müde, da ich gerade erst aufgestanden war.
    »Hallo?«, murmelte ich schlecht gelaunt.
    »Hallo, Bushido. Hier ist die Bild-Zeitung.«
    Häh, wer? Sofort war ich hellwach. Ich habe erst mal kurz überlegt, weil ich meine Nummer nie rausgebe. Und schon gar nicht an die Medien.
    »Hast du unsere Geschichte von heute gelesen?«, fragte der Reporter weiter.
    »Was willst du von mir und woher hast du meine Nummer?«, fragte ich zurück.
    »Na, das ist jetzt erst mal egal. Hast du die Geschichte gelesen?«
    »Was wollt ihr von mir?«, wiederholte ich.
    »Was sagst du denn dazu?«
    Diese verfluchten Aasgeier.
    »Ich rede eh nicht mit euch. Das wisst ihr doch. Schreibt doch, was ihr wollt.«
    »Du weißt aber schon, dass das Mädchen schwanger ist!«, meinte er plötzlich.
    »Fuck, Alter!«, zischte ich vor mich hin. Wenn die Bild-Zeitung jetzt schon so anfängt, dann kann ich mich ja auf was gefasst machen, dachte ich.
    Der Reporter war immer noch am Telefon und wartete auf eine
Antwort.
    »Weißt du, was du schreiben kannst?«, sagte ich.
    »Was denn?«
    »Fick dich!«
    Dann legte ich auf.
    Ich war am Arsch.
    Ich fuhr mit Nyze und Kay zur Tankstelle, um mir die neue Ausgabe der Bild-Zeitung zu besorgen. Im Auto blätterte ich schnell die Seite auf. Sie hatten aus der Geschichte eine ganze Doppelseite gemacht. Überschrift: »Ich bin schwanger von Bushido.«
    Sofort wählte ich ihre Nummer, doch sie ging nicht ran. Eine Minute später schickte sie mir eine SMS, dass sie momentan noch nicht bereit wäre, mit mir zu reden. Der Schmerz wäre noch zu groß. Am nächsten Tag hatte sie ihre Geschichte bereits ans Fernsehen verkauft. Alle Boulevard-Magazine berichteten nur über eine Sache: Bushido schwängert unbekannte Schönheit aus der Schweiz und lässt sie sitzen! Von welchem Schmerz redete sie?
    »Was mache ich denn jetzt?«, fragte ich Arafat und die Jungs aus dem Café. Ganz egal, wie die Sache weitergehen sollte, wichtig war, dass ich einen kühlen Kopf behielt. Zum Glück befand ich mich gerade mitten in der Open-Air-Saison und hatte noch ein paar Auftritte in Österreich, Luxemburg und der Schweiz vor mir, so dass ich mich einigermaßen ablenken konnte. Doch sie schickte mir eine SMS nach der anderen: »Ich bin verwirrt« oder »Ich bin so einsam« oder einfach nur »Warum?«. Ja, genau. Warum war das richtige Stichwort: Warum konnte sie mich nicht einfach in Ruhe lassen? Natürlich bekam sie mit, dass ich während meiner Sommer-Tour auch in Schaffhausen, einem kleinen Schweizer Städtchen, spielte und schlug vor, sich noch einmal zu treffen. Erst wollte ich nicht, aber dann stimmte ich doch zu. Was hatte ich schon für eine Wahl? Wir verabredeten uns kurz vor meinem Auftritt in meinem Hotelzimmer. Als sie dann mit einem Bodyguard vor mir stand, dachte ich, ich wäre im falschen Film. Echt jetzt.
    »Was soll der Idiot denn hier?«, fragte ich, ohne sie anzublicken.
    »Ich bin da, um sie zu beschützen«, meinte er doch allen Ernstes. »Bist du bescheuert?«, sagte ich zu ihr. »Glaubst du ernsthaft, ich verprügle dich?«
    Sie sagte nichts dazu und setzte sich still auf einen der beiden Stühle, die in der Ecke des Zimmers standen. Ich drehte mich um und wendete mich an ihren Bodyguard, der breit vor der Eingangstür posierte.
    »Und du! Raus hier!«
    Sie nickte ihm zu, und er zog ohne zu mucken ab. Krasser Bodyguard, dachte ich. Der ist auf jeden Fall sein Geld wert.
    Dann wurde ich Zeuge des größten Schauspiels des Jahrhunderts. Sie meinte doch tatsächlich, dass sie das alles gar nicht gewollt hätte und es eigentlich auch nicht ihre Idee gewesen wäre. Ihre Freundin hätte sie zu dieser ganzen Aktion überredet.
    »Guck mal«, meinte ich ruhig. »Was deine

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