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Bushido

Bushido

Titel: Bushido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Fuchs-Gamboeck , Georg Rackow
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bezeichnet mich als einen tyrannischen Pop-A&R? Hätte ich ihn gezwungen, so eine Single rauszubringen, dann wäre das wohl gerechtfertigt gewesen. Aber so? Chance vertan, Alter! In Wahrheit kam Hengzt nie damit klar, dass er mir menschlich einfach egal war. Er sollte seine Musik auf meinem Label veröffentlichen – nicht mehr und nicht weniger. Ich wollte mit ihm nicht bester Kumpel sein und genau das war sein Problem. Er war einfach nur eifersüchtig.
    Hengzt hatte plötzlich ein großes Problem: Es interessierte sich niemand mehr für ihn. Also veröffentlichte er auf einer »Juice«-CD den Diss-Track Fick Bushido, in der Hoffnung, durch meinen Namen noch einmal 15 Minuten Fame abzubekommen. Mich hat das nicht wirklich tangiert. Auch vorher gab es schon jede Menge Diss-Tracks gegen mich. Man hat sowieso nur zwei Möglichkeiten, darauf zu reagieren: ignorieren oder antworten. Ich entschied mich in diesem speziellen Fall für Letzteres. Meine Antwort hieß H.E.N.G.Z.T. und damit war die Angelegenheit für mich erledigt. So läuft das Hip-Hop-Geschäft eben. Wie heißt es so schön: Wer austeilt, sollte auch einstecken können. Mehr gibt es zu dem Thema nicht zu sagen. Es muss ja auch nicht immer alles geschrieben werden. Die Leute, die es betrifft, wissen Bescheid. Alle anderen können sich ihren Teil selbst ausmalen.

Never outshine the master!
    Ich wusste von Anfang an, dass all diese Leute, die ich bereits aufgezählt habe, niemals über mir stehen würden. Niemals! Weder als Produzent noch als Rapper oder sonst irgendwie. Das sagte ich ihnen auch – nicht aus Bosheit oder Arroganz, wie sie immer wieder behaup-
teten, sondern, weil ich ehrlich bin. Ich bin ja nicht derjenige, der zwischen Erfolg und Niederlage entscheidet. Es sind die Fans, die mit ihren Plattenkäufen das Ranking bestimmen. Sie wollen eben keinen Bass Sultan Hengzt auf dem Bravo-Cover sehen, nicht einmal einen Samy Deluxe, sondern einen Bushido. Entweder man kommt damit klar oder man sollte sich verpissen. Ein Lloyd Banks oder ein Young Buck würde auch niemals auf die Idee kommen zu versuchen, cooler zu sein als 50 Cent. Sie wissen genau, dass er der Boss ist, und sind froh bei seinem Hobby, der G-Unit, mitmachen zu dürfen. Das klingt jetzt vielleicht seltsam, aber so sieht die Realität nun mal aus. Wenn einer von ihnen 50 Cent verlassen würde, krähte spätestens nach einem Jahr kein Hahn mehr nach ihm.
    Der amerikanische Bestsellerautor Robert Greene hat in seinem Buch Die 48 Gesetze der Macht genau das beschrieben. Nicht umsonst lautet seine wichtigste Regel: Never outshine the master, was so viel bedeutet wie: Versuche niemals, deinen Boss zu übertrumpfen! Der Mann hat verdammt noch mal recht. Halte dich an die Regeln und dir wird es immer gut gehen. Das ist auch meine Devise. Wo sind denn die ganzen Rapper geblieben, die dachten, ohne mich erfolgreicher werden zu können? Wo sind sie? Ich sehe sie nicht. Hallo? Meldet euch!
    Mittlerweile hassen diese Leute nicht nur mich, sondern vor allem meinen Erfolg. Diese Leute wünschen mir – und das sage ich ohne Übertreibung – alles Schlechte dieser Welt. Selbst bei Azad habe ich das Gefühl, dass er mir gern meine Karriere vermiesen würde. Meinetwegen kann er ruhig auch weiterhin seine CDs verkaufen. Soll er doch mit seiner krassen Crew Warheit sein Frankfurter Rap-Ding durchziehen. Ich wünsche ihm dabei viel Erfolg. Ihren Neid kann man bis nach Berlin spüren. Das Witzige an der Sache ist jedoch Folgendes: Sie missgönnen mir meinen Erfolg so krass, dass sie, nach dem Energie-Prinzip, selbst niemals großen Erfolg haben werden. Was macht denn Bozz Music heute? Hätten diese Opfer ihre Energie nicht dazu verschwendet, mir die Pest an den Hals zu wünschen, gäbe es ihre kleine Plattenfirma heute vielleicht noch. Ach, was soll’s. Drauf geschissen.

Auf dem Klo mit Rammstein
    Im Sommer 2004 bekam ich eine Anfrage vom Rammstein-Management, ob ich Interesse an einer Zusammenarbeit hätte. Der Kontakt lief über unsere gemeinsame Plattenfirma Universal, entsprechend aufgeregt war Neffi, als er mir davon erzählte. Normalerweise bin ich für »Kollaborationen« nur sehr schwer zu begeistern, aber bei einer Band wie Rammstein überlegt man nicht lange. Es gibt, abgesehen von mir selbst, nur drei Bands, von denen ich immer mindestens eine CD in meinem Auto habe: Depeche Mode, Eminem und Rammstein. Sonne von
Rammstein zählt zu meinen absoluten Lieblingsliedern aller Zeiten.
    Natürlich

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