Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bushido

Bushido

Titel: Bushido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Fuchs-Gamboeck , Georg Rackow
Vom Netzwerk:
auch nicht mehr helfen. Wenn sie kommen, werden wir sie an die Leine legen«, sagte einer von ihnen.
    Machten die mir gerade ernsthaft eine Ansage?
    »Mit wem spreche ich da?«, wollte ich wissen.
    »Das tut nichts zur Sache. Ich spreche im Namen von ... !«
    »Na, wenn das so ist, lege ich jetzt auf«, sagte ich.
    »Wir werden die Macht in Berlin übernehmen!«, brüllte eine andere Stimme aus dem Hintergrund.
    »Auf jeden.«
    »Du wirst noch dein blaues Wunder erleben!«
    »Ist das euer letztes Wort?«, fragte ich abschließend.
    »Mehr gibt es nicht zu sagen.«
    »Okay, kein Problem«, sagte ich und legte auf.
    Sofort rief ich Ari an und erzählte ihm von dem Gespräch.
    »Ich glaube, die haben irgendwelche Gangsterfilme geguckt, so wie die geredet haben«, sagte ich. »Sie meinten auch, dass sie dich an die Leine legen werden.«
    Ari antwortete nicht. Er überlegte.
    »Ich rufe dich zurück«, war alles, was er sagte.
    30 Minuten später klingelte mein Telefon.
    »In vier Stunden treffen wir uns mit diesen Affen im Café. Ich habe herausgefunden, wer dahintersteckt und wir werden die Angelegenheit noch heute klären«, sagte Ari.
    »Hm, theoretisch ist das cool«, meinte ich und schaute auf meine Breitling, »aber ich bin hier in Frankfurt bei Lieberberg. Was soll ich machen?«
    »Fahr sofort los. Du musst bei dem Treffen dabei sein.«
    Ich unterbrach das Meeting und fuhr zurück nach Berlin. Ich schaffte es, rechtzeitig im Café zu sein und vor dem Treffen sogar noch eine Wasserpfeife zu rauchen. Wie der Zufall so spielt, kamen auch DJ Stickle und Chakuza vorbei, um sich das Spiel Argentinien gegen Mexiko anzusehen. Wir befanden uns ja mitten in der Endphase der Fußballweltmeisterschaft 2006: Ein Sommermärchen im Café. Da hatten sich die beiden ja den besten Tag ausgesucht.
    Kurz nach Anpfiff des Spiels kamen auch schon die Leute von ... . Sie waren zu viert. Drei Türken und ein Araber. Einer blieb im Wagen sitzen, die anderen stiegen aus und kamen ins Café. Arafat schickte Chakuza und DJ Stickle zu ihrem eigenen Schutz raus auf die Straße, bis die Sache geklärt wäre. Gemeinsam setzten wir uns an den großen Tisch links neben dem Eingang. Meshdi, der im Café arbeitete, brachte Tee. Eigentlich wollten wir uns mit ihnen unterhalten, aber wir merkten schnell, dass sie sehr uneinsichtig waren.
    »Das läuft jetzt so wie in Amerika«, meinten sie.
    Arafat schaute mich verwundert an. Ich sah ihm an, dass er glaubte, der Typ wollte ihn verarschen. Das konnte ja heiter werden.
    » ... wird alles überrollen. Außerdem ist Bushido lange genug die Nummer eins gewesen. Jetzt sind wir an der Reihe!«
    Diese Idioten sprachen nur in Floskeln. Anscheinend hatten sie ihre Sätze vorher auswendig gelernt. Jedenfalls klang es so.
    »Feindliche Übernahme, ja?«, lachte Ari.
    »Ganz genau. Die Zeit ist reif für eine Wachablösung!«, antworteten sie ernst.
    Da Ari in Ruhe das Fußballspiel zu Ende gucken wollte und sich auch noch um andere Geschäfte kümmern musste, machte er ihnen ein faires Angebot.
    »Hört mal gut zu! Ihr könnt nicht herumerzählen, dass ihr Bushidos Tattoos herausschneiden wollt und seine Freunde an die Leine legt. Das geht nicht! Aber ich will heute mal nicht so sein: Entschuldigt euch bei Bushido, gebt euch die Hand und damit ist die Sache vom Tisch«, sagte er salomonisch.
    Doch die Jungs schüttelten nur mit ihren Köpfen.
    »Auf keinen Fall. Wir werden uns nicht entschuldigen und in Zukunft läuft das so, wie wir es wollen.«
    »Na gut, wenn ihr der Meinung seid, dass es ab sofort so läuft, wie ihr wollt, dann sage ich euch mal, was jetzt passiert. Entweder ihr entschuldigt euch auf der Stelle oder…«
    »Oder was?«, unterbrach ihn einer der beiden Türken und schob seine Jacke so zur Seite, dass man die Kanone sehen konnte, die er bei sich trug.
    Arafat blieb ruhig und wartete, was passierte.
    »Nein, wir entschuldigen uns nicht. Außerdem haben wir schon vorgesorgt. In der Zukunft wird es weitere Diss-Tracks gegen Bushido und alle ersguterjunge-Rapper geben.«
    Das war zu viel des Guten. Arafat stand auf und befahl seinem Bruder, die Tür abzuschließen. Was dann geschah, war hollywoodreif. Der Türke zückte die Knarre, doch Arafat packte ihn von der Seite und schmiss ihn wie Bud Spencer über den Tisch. Es dauerte keine zehn Sekunden, da lagen zwei von ihnen auch schon regungslos am Boden. Der Dritte schaffte es irgendwie, die Tür zu öffnen und nach draußen zu seinem Wagen zu

Weitere Kostenlose Bücher