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Bushido

Bushido

Titel: Bushido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Fuchs-Gamboeck , Georg Rackow
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E-Bay mit mir gemacht. Am Ende blieben zwei Parteien übrig: Universal Music Publishing und ein weiterer Verlag. Da beide mich unbedingt haben wollten, trieben sie gegenseitig den Preis in die Höhe. Ich rief jeden Tag bei meinem Anwalt an und fragte: »Und, Heiner, wo liegen wir heute?« Übelst lustig. Für mich jedenfalls. Das ging so lange, bis diese Sahara irgendwann zu mir kam und den schlauen Satz sagte: »Bushido, ein Verlag ist keine Bank!«
    Universal Music Publishing legte schließlich mehr Geld auf den Tisch und bekam den Zuschlag. Natürlich heulten die anderen rum wie kleine Mädchen, aber drauf geschissen. Am Ende wurde ich das erfolgreichste Signing bei Universal Music Publishing im kompletten Geschäftsjahr 2006. Bingo!
    Ich meine, ein Ronaldinho kostet auch eine Menge, aber gemessen an seiner Leistung und dem Geld, das er in die Kassen seines Vereines spielt, sind die zig Millionen Dollar Gehalt vollkommen berechtigt. Bei mir war es schon immer so, dass die Leute, die mit mir Geschäfte gemacht haben, für das, was sie bekamen, immer relativ wenig investieren mussten. Auch wenn mir mein Verlag aus heutiger Sicht nur 100000 Euro Vorschuss bezahlt hatte, muss man beachten, zu welcher Zeit das gezahlt wurde. Die Musikindustrie befand sich ja mitten in der größten Krise aller Zeiten. Überhaupt Geld zu bekommen, war schon nicht so schlecht. Erst recht nicht als Rapper, dessen Songs noch nicht mal im Radio gespielt werden.
    Es lag, wenn ich ganz ehrlich sein soll, am Ende gar nicht so viel Geld zwischen dem, was mir die beiden Verlage anboten. Es war viel mehr eine Bauchentscheidung. Im Endeffekt war der Grund für meine Entscheidung total banal: Ich wollte keine Frau als Boss haben. Da war mir auch die Kohle scheißegal. Ich hatte einfach keinen Bock darauf, mit einer Frau über meine Musik und Marketingstrategien, eben meine Geschäfte, reden zu müssen. Das ging einfach nicht klar. Später sollte sich bewahrheiten, dass ich mit meinem Gefühl mal wieder richtig gelegen hatte. Auf meinen Bauch ist halt Verlass.
    Zurück zur Party. Da stand ich also. Sahara direkt vor mir. Neben ihr chillte noch diese Tabea, eine Musikmanagerin aus Berlin. Die beiden waren anscheinend beste Freundinnen.
    »Naaa, Bushiiiido, du bist ja gar nicht auf unsere Party gekommen!«, plärrte mich Sahara in einem zickigen und übelst arroganten Tonfall an. Kaum auszuhalten.
    Ich kam mir vor wie in Sex and the City – ohne Scheiß! Natürlich hatte sie mir auch eine Einladung geschickt, die war aber direkt in den Mülleimer gewandert.
    »Nee, was soll ick ’n da?«, antwortete ich. »Man glänzt durch Abwesenheit. Außerdem hatte ich keinen Bock auf euch.«
    »Hähh, wieso das denn?«, guckte mich Sahara verwundert an.
    »Sieh mal, ganz ehrlich«, versuchte ich ihr zu erklären. »Erstens seid ihr nicht mein Verlag. Was habe ich also, als Universal-Künstler, auf eurer Party zu suchen?«
    Das wäre so, als wenn Oliver Kahn zur Weihnachtsfeier von Werder Bremen ginge. So etwas macht man einfach nicht. Es geht hier schließ-
lich um Loyalität. Soll ich etwa meine eigenen Prinzipien für eine behinderte Party über den Haufen werfen? Nicht in 100 Jahren.
    »Und was wääääre zweitens?«, krächzte diese Tabea.
    »Zweitens steht direkt neben dir«, meinte ich und zeigte auf ihre Freundin Sahara.
    Mittlerweile gesellte sich auch Heiner in unsere illustre Runde, der aber nur wortlos neben uns stand. Er ahnte schon, was gleich passieren würde.
    »Jeder Vollidiot kann sich doch denken, dass, wenn eure DJs irgendwo auflegen, du dort keinen Bushido finden wirst«, sagte ich.
    »Ja, aber die sind doch voll cool«, antwortete Tabea und holte sich bei ihrer Freundin ein Kopfnicken ab.
    »Schaut mal«, meinte ich schon sichtlich genervt. »Das ist eure Meinung. Wenn ihr eure Zeit mit solchen Losern verbringen möchtet, könnt ihr das gern machen, aber das ist nicht mein Problem. Also, quatscht mich mal nicht voll, okay?«
    »Ja, also jetzt wirst du ja echt ein bisschen überheblich«, maulte Sahara mir mitten ins Gesicht.
    »Was werde ich?«, meinte ich und ging einen Schritt auf sie zu.
    »Also, ich finde, du bist ganz schön hochnäsig!«
    »Auf deiner Party waren eh nur Leute am Start, die keinen Deal bei Universal bekommen haben. War bestimmt eine super Party.«
    »Ja, war es auch. Du hast echt was verpasst.«
    »Auf jeden«, lachte ich.
    Jetzt hatte ich Blut geleckt. Wer mir so dämlich um die Ecke kommt, muss auch meine Antwort

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