Business-Knigge - Die 100 wichtigsten Benimmregeln
die Beine vertreten und sollte dies auch tun, aber einen stundenlangen Plausch mit seinem Kollegen drei Reihen vor Ihnen zu halten, nervt wahrscheinlich denjenigen, der den Gangplatz gegenüber hat und dem Sie die ganze Zeit Ihre Rückseite hinstrecken. Zudem kann es dabei vorkommen, dass Sie versehentlich gegen diese Person stoßen, wenn das Flugzeug in leichte Turbulenzen gerät. Entweder fragen Sie höflich, ob Sie vielleicht Plätze tauschen können – aber nur, wenn jemand alleine reist – oder Sie bewahren sich Ihren Small Talk bis nach dem Flug auf. Übrigens, Sitzplatztausch ist auch nur dann angebracht, wenn man nicht seinen Mittelplatz gegen einen Gangplatz zum Tausch anbietet.
Beispiel
Ein frühere Kollegin saß bei einem Langstreckenflug auf dem bewusst gewählten Gangplatz, als ihr Sitznachbar doch allen Ernstes meinte – er bräuchte eigentlich zwei Plätze – ob sie nicht auf dem Flug nach San Francisco mit ihm tauschen wolle, sie sei doch so viel kleiner.
In so einer Situation sollte man bitte nicht zu höflich sein. Bei allem Respekt gegenüber anderen Menschen – das geht zu weit. Sie müssen nicht auf alle Forderungen eingehen. Auch Sie haben Respekt verdient.
Räumliches Verhalten im Flugzeug
Wenn Sie sich im Flugzeug setzen, halten Sie sich bitte nicht am Vordersitz fest. Meiden Sie diesen Griff, auch wenn Sie aufstehen. Ihr Vordermann ist vielleicht gerade eingedöst und Sie schleudern ihn durch Ihr Aufstehmanöver geradewegs aus seinen Träumen. Stützen Sie sich einfach an Ihrem Sitz bzw. dem des Nachbarn, der gerade für Sie aufgestanden ist, ab. Dann wird keiner gestört.
Darf ich den Ellenbogen meines Flugnachbarn von der Lehne schieben oder soll ich meinen Ellenbogen einfach auch darauf legen? Diese Frage stellt sich zwar nicht in der Business oder First Class, wohl aber in der „Holzklasse“. Gerechterweise, sollte der mittlere Platz beide Armlehnen bekommen, da dieser Platz eindeutig der am meisten Beengte ist. Am Fenster kann man sich an die Außenwand lehnen und hat eine ganze Lehne für sich. Und der Gangplatz hat zumindest auf einer Seite Armfreiheit. Räumen Sie also dem Mittelmann etwas Komfort ein. Beherzigen Sie das auch, wenn Sie dieobligatorische kostenfreie Zeitung lesen, die es auf fast jedem Flug gibt. Diese möchten vermutlich nur Sie lesen, also breiten Sie sie auch nicht über alle Sitze aus, sondern beschränken Sie sich auf Ihre Sitzbreite.
Regel Nr. 38:
Zeigen Sie Ihren Sitznachbarn Respekt: Begrüßen Sie diese und verabschieden Sie sich von ihnen. Nehmen Sie nicht zu viel Raum ein: Dem auf dem Mittelplatz Sitzenden sollten beide Lehnen zur Verfügung gestellt werden. Zeitung lesen sollte sich auf eine Sitzbreite beschränken und das lange Stehen im Gang, um sich mit Kollegen zu unterhalten, kann sehr störend auf die Nachbarn wirken.
Kommunikation mit Geschäftspartnern
„Wir können nicht kommunizieren.“ diesen Satz hat der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick geprägt. Genau daran knüpfen wir an.
In diesem Kapitel lesen Sie
wie Sie den perfekten Small Talk führen (S. 84),
wie Sie am Telefon einen kompetenten Eindruck machen (S. 93) und
wie Sie auch bei Ihrer schriftlichen Korrespondenz mit Stil überzeugen: in Briefen (S. 104) und E-Mails (S. 128).
Small Talk – wichtiger als viele glauben
Überall, wo sich Menschen begegnen, kommunizieren sie. Im beruflichen Alltag scheint dies so selbstverständlich, dass wir häufig nicht darüber nachdenken, wann und wo dabei Missverständnisse entstehen – und welche Konsequenzen dies für eine Beziehung mit Kollegen, Vorgesetzten und Geschäftspartnern haben kann. Körpersprache und Auftreten haben wir bereits beleuchtet. Wie aber steht es mit der verbalen Kommunikation?
Gut reden zu können, gilt heute als berufliche Qualifikation – und zwar nicht nur für Versicherungsvertreter. Auf Veranstaltungen kann sich schnell ein neuer Kundenkontakt anbahnen und zu einem Auftrag entwickeln. Gut zu wissen, dass schon der Beginn einer Unterhaltung entscheidet, wie das Verhältnis der Gesprächspartner sein wird. Im Small Talk ist immer die nette, unkomplizierte Unterhaltung gefragt. Dieses kurze Gespräch kann eine Minute dauern oder aber mehrere Stunden beim Geschäftsessen. Kommunikative Fähigkeiten im Beruf sind deshalb ebenso wichtig, wie das Fachwissen. Im Small Talk haben Sie es fast immer mit fremden Menschen zu tun. Das Eis zu brechen und das richtige Gesprächsthema zu finden, scheint
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