Business-Knigge - Die 100 wichtigsten Benimmregeln
gestellt. Ehepartner nehmen dabei übrigens den gleichen Rang an.
Beispiel
Bei einer Firmeneinladung zum Bundespresseball in Berlin, konnte man einmal sehr schön beobachten, wie wenig eine Tischordnung von manchen Gästen geschätzt wird. Nachdem die ersten Gäste am reservierten Tisch eintrafen und den Gastgeber begrüßten,warfen sie einen Blick auf die Namensschilder neben dem Gedeck. Eine Dame in großer Robe zupfte am Sakkoärmel ihres Mannes und fragte „Kennst du die?“, während sie möglichst unauffällig auf den Tisch deutete. Ein harsches „Nein“ des Gatten ermächtigte sie dann zum schnellen Tausch der Tischkarten in Richtung bekanntes Ehepaar. Offensichtlich war ihr überhaupt nicht klar, dass der Gastgeber sehr bewusst eine geschäftlich-strategische Sitzordnung gewählt hatte.
Eine vorgegebene Sitzordnung sollte nicht eigenmächtig verändert werden. Bei größeren Veranstaltungen mit Sitzordnung beugt dem eine Placement-Tafel am Eingang vor. Hier können sich die Gäste vorab über ihren Platz informieren. Laden Sie Ihre Geschäftspartner ins Restaurant ein, bekommen Ihre Gäste die besten Plätze, also mit Blick in den Raum. Dies steuert der Einladende dezent mit Sätzen wie „Ach, Herr Dr. Huber, kommen Sie doch an meine rechte Seite.“ Mit den teilnehmenden Mitarbeitern sollte im Vorfeld geklärt werden, wer sich um welchen Gast kümmert. Dabei spielt auch eine Rolle, wer mit wem eine anregende Unterhaltung führen kann. Den IT-Spezialist neben den Buchhalter der Partnerfirma zu platzieren, wäre eher ungeschickt. Bei internationalen Kontakten müssen außerdem auch Sprachkenntnisse berücksichtigt werden. Die Gäste nehmen zuerst Platz, als gastgebender Vorgesetzter sollten Sie warten, bis Ihre Mitarbeiter sitzen. Die Sitzordnung ist dafür da, anregende Gespräche zu fördern, sie kann ausschlaggebend für das Gelingen des Abends sein.
Regel Nr. 70:
Der wichtigste Gast sitzt entweder rechts vom Gastgeber oder ihm gegenüber. So ist eine anregende Kommunikation sichergestellt.
Tischanordnungen
Auch die Tischanordnung sagt etwas über die Wichtigkeit der Gäste aus. Bei großen Veranstaltungen gibt es verschiedene Möglichkeiten, Tische anzuordnen. Am kommunikativsten sind mehrere runde Tische. Die Tische werden im Raum so angeordnet, dass der Ehrentisch am nächsten zur Bühne oder Tanzfläche steht. Alle weiteren Tische werden dem Raum gemäß verteilt. Je näher Sie am Ehrentisch sitzen (Tisch 1 in der folgenden Abbildung), desto wichtiger sind Sie. An jedem Tisch sollte ein stellvertretender Gastgeber sitzen, der auch das Zeichen für den Start des Essens an diesem Tisch gibt.
Für große Gesellschaften mit nur einem Ehrengast eignet sich die Kamm-Tafelform oder U-Form. Die Hauptperson sitzt mit dem Gastgeber in der Mitte der Tafel und alle Anwesenden haben einen guten Blick auf den Ehrengast. Auch hier gilt: Jenäher Sie am Ehrengast und Gastgeber sitzen, desto wichtiger sind Sie.
Eine lange Tafel ist recht unkommunikativ und eignet sich nur, wenn die Gruppe nicht mehr als 14 Personen zählt. Hier sitzen sich Gastgeber und Ehrengast in der Mitte gegenüber oder der Ehrengast wird rechts neben den Gastgeber platziert.
Übrigens ist es eine Grundhöflichkeit, sich mit Namen vorzustellen, wenn Sie bei einer Veranstaltung zusammen mit Fremden an einem Tisch platziert werden. Auch ein kleines Gespräch gehört zum guten Auftritt. Treten Sie an einenTisch, an dem bereits viele Gäste sitzen, stellen Sie sich bei jedem einzelnen vor, solange noch nicht gegessen wird.
Regel Nr. 71
Der Ehrengast sitzt rechts vom Gastgeber am „besten“ Tisch, also nah an der Bühne oder Tanzfläche.
Der Ablauf eines Restaurantbesuchs
Sollten Sie sich mit Ihren Gästen im Restaurant verabreden, warten Sie nicht am Tisch, sondern an der Bar oder in der Nähe des Eingangs auf Ihre Gäste. Stellen Sie unbekannte Gäste einander vor und starten Sie den Small Talk.
Betreten des Restaurants
Sicher kennen Sie die Unsicherheit am Eingang eines Restaurants. Sie wissen, der Dame oder dem Gast wird die Tür aufgehalten, doch der Einladende sollte zuerst im Restaurant sein und signalisieren, dass er der Gastgeber ist. Wie soll das gehen? Ganz einfach:
Der Mann hält der Frau/dem Gast die Tür auf, die Frau/der Gast tritt in den Vorraum des Restaurants ein, wartet, bis der Gastgeber eintritt und lässt ihm den Vortritt, um den Kellner anzusprechen. Gibt es keinen Vorraum, wartet die Frau/der Gast nach
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