Business Knigge fuer Frauen - Das Trainingshandbuch
Nähe
In Südamerika sind die Distanzzonen geringer ausgeprägt als in Mitteleuropa. In einem brasilianischen Reitclub hatten derartige Missverständnisse zwischen Mitteleuropäern und Nordamerikanern schmerzhafte Folgen: Ein Schreiner musste das Geländer einer Veranda erhöhen, weil immer wieder Nordamerikaner und Nordeuropäer rücklings hinunter gestürzt waren. Ihre südamerikanischen Pferdefreunde hatten den üblichen „nordischen“ Gesprächsabstand von einer Armlänge nicht eingehalten und die Gäste hatten sich unbewusst bedroht gefühlt. Da sie Schritt um Schritt zurückwichen und die Südländer nachrückten, hatte dies fatale Folgen.
Ähnlich problematisch können Begegnungen zwischen kühlen Engländern, die Berührungen praktisch nie zulassen, und Männern aus Puerto Rico sein. Ein puertoricanischer Mann wird seinen Gesprächspartner, wie bei Beobachtungen gezählt wurde, bis zu 180-mal pro Stunde berühren. Für den Briten genau 180-mal zu oft. Der Engländer wird dem Puerto-Ricaner mit Sicherheit homosexuelle Absichten unterstellen. (Quelle: Focus-online 2.7.2004)
Allgemeine Do's and Don'ts
Was Sie tun oder lassen sollten, um sich den Umgang mit anderen Menschen erleichtern, lesen Sie in der folgenden Liste.
Do's
Danke, Bitte, Entschuldigung sagen.
Der Aufwand ist klein, aber die Wirkung groß. Stellen Sie sich vor, Ihre Kollegin hat Ihnen durch einen Schichttausch ermöglicht, dass Sie zu der standesamtlichen Hochzeit Ihrer Freundin gehen können. Nicht nur eine begeisterte Schilderung des Erlebten erfreut Ihre Kollegin am nächsten Morgen, sondern auch ein: „Dankeschön, dass Du mir diesen Tag ermöglicht hast“ wäre durchaus angebracht.
Gäste zur Tür geleiten.
Sowohl im privaten als auch geschäftlichen Bereich ein Muss. Gehen Sie nicht davon aus, dass sich Ihr Gast den Weg zum Ausgang gemerkt hat. Außerdem könnte er ungewollter Weise etwas sehen, was nicht für seine Augen bestimmt ist.
Jemandem die Tür aufhalten.
Schauen Sie kurz hinter sich, wenn Sie durch eine Tür gehen und halten Sie anderen Personen, die hinter Ihnen sind, auch die Tür auf – auch wenn Sie sie nicht kennen.
Dankesbriefe in der angemessen Zeit schreiben.
Haben Sie Geschenke bekommen, bedanken Sie sich am besten ein bis zwei Wochen nach Erhalt für das Geschenk. So weiß auch der Schenkende, dass es bei Ihnen angekommen ist.
Sich bei einem Gastgeber ein bis zwei Tage nach einer Einladung für den netten Abend bedanken.
Diese Geste ist leider etwas in Vergessenheit geraten. Jeder Gastgeber wird sich darüber freuen, wenn Sie nach einer Feier dem Gastgeber per Telefon, Karte oder E-Mail kurz für den gelungenen Abend danken.
Jemandem einen Platz anbieten.
Ob in der U-Bahn oder im Büro: Bieten Sie Gästen, Schwächeren, Schwangeren oder Älteren einen Platz an.
Behinderten und Alten helfen.
Dass wir Behinderten, Alten oder Schwächeren im Alltag helfen sollten, ist selbstverständlich. Manche haben aber Angst oder Scheu, ihre Hilfe anzubieten, denn sie wollen dem anderen nicht unbedingt vermitteln, dass er hilfebedürftig wirkt. Wenn Sie höflich fragen, ob Sie helfen können, sollte niemand ruppig oder böse reagieren. Und wenn es doch einmal passieren sollte, nehmen Sie es nicht persönlich.
Lächeln.
Für ein Lächeln beanspruchen wir weniger Muskeln als für ein grimmiges Gesicht. Probieren Sie es aus – es verändert das Straßenbild und Ihr Umfeld ungemein.
Don'ts
Zu dicht vor jemandem gehen, so dass er Ihnen ständig in die Hacken laufen muss.
Müssen Sie vorgehen, weil Sie beispielsweise den Weg weisen möchten, versuchen Sie schräg vor jemanden zu gehen, damit er seine Schrittlänge nicht zu sehr an die Ihre anpassen muss.
Finger knacken.
Diese Fingerübung sollten Sie lieber machen, wenn Sie allein sind. Knackende Finger sind für Zuhörer kein angenehmes Geräusch.
Fingernägel kauen.
Die Maniküre Ihrer Nägel sollten Sie grundsätzlich Ihrer Nagelschere oder der Kosmetikerin überlassen. Es sieht einfach besser aus und irritiert andere auch nicht.
Kaugummi kauen in der Öffentlichkeit.
Wir haben noch niemanden gesehen, der kaugummikauend gut aussieht.
Zahnstocher in der Öffentlichkeit benutzen.
Stehen zwar oft auf Tischen in Restaurants, Ihre Zahnhygiene sollten Sie aber woanders betreiben. Beispielsweise auf der Toillette. Entschuldigen Sie sich kurz und entfernen Sie Fleischreste nicht hinter vorgehaltener Hand, sondern in aller Ruhe im Abseits – damit Sie nicht bald im
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