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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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mit Lachs, kleinen Ofentomaten und einen leckeren Salat zubereitet, den wir uns jetzt mit Eva zusammen schmecken lassen.
    »Ich hab so zugenommen im Urlaub«, stöhnt Eva. »Eigentlich wollte ich jetzt wieder abnehmen, aber diese Sahnesoße ist einfach so köstlich.«
    »Also, ich finde, du hast überhaupt nicht zugenommen. Und wenn, dann steht dir das ausgesprochen gut«, sage ich und entkorke eine Flasche Rotwein.
    »Nun packt schon eure Mitbringsel aus«, drängelt Eva. Sie hat mir eine edle, cognacfarbene Ledertasche mitgebracht und für Nini ein Bettelarmband aus Silber mit einem Engel-Anhänger daran. Wie lieb von ihr. Selbst in ihrem ›Liebesurlaub‹ hat sie an uns gedacht. Es ist einfach schön, eine solch gute Freundin zu haben.
    Nach dem Essen verabschiedet sich Nini zu Valerie. Sie ist immer noch deprimiert, und das merkt auch Eva.
    »Was ist denn los?«, fragt sie, als Nini weg ist. Ich erzähle ihr die ganze Geschichte, und Eva ist voller Mitgefühl. »Arme Kleine. Was machen wir nur mit ihr?«
    Eva, die ja selbst eine schwere Zeit hinter sich hat, schlägt ähnlich wie Frieda vor, dass ich mit ihr in Urlaub fahren soll, um sie auf andere Gedanken zu bringen.
    »So gern ich das täte, Eva. Ich habe das Geld nicht dazu. Du weißt, dass ich mich selbstständig machen möchte. Dafür muss ich einen Kredit aufnehmen, da kann ich nicht auch noch in Urlaub fahren.«
    »Soll ich euch was leihen?«, fragt Eva darauf. »Ich meine ja nur, es wäre so gut für sie …«
    »Nein, auf keinen Fall. Ich fahre doch nicht auf Pump in Urlaub.«
    Aber im Grunde ist die Idee mit dem Wegfahren gar nicht so schlecht, es würde Nini ganz bestimmt aufheitern. Vielleicht fällt mir ja irgendetwas ein, was nicht so viel Geld kostet.
    Doch zuvor müssen Eva und ich uns an die Arbeit machen. Wir erarbeiten zusammen einen Businessplan, und Eva weist mich darauf hin, dass ich nicht nur ein Gewerbe anmelden, sondern wahrscheinlich sogar eine Gaststättenunterrichtung bei der Handelskammer besuchen muss. Ein Bekannter von ihr hatte wohl im letzten Jahr eine Imbissbude eröffnet und ihr davon erzählt. Bei diesem eintägigen Kurs lernt man die einwandfreie Verarbeitung und korrekte Aufbewahrung von Lebensmitteln.
    »Ach, Eva. Wie soll ich das nur alles bezahlen?«, frage ich sie ängstlich.
    »Du, mein Bekannter hat, glaub ich, ein Existenzgründungsdarlehen von der Bank erhalten. Soviel ich weiß, hat er an die Bank einen schriftlichen Antrag gestellt, in dem er ihnen genau beschrieben hat, welcher Art sein Betrieb sein soll, was er dort anbieten möchte und mit welchen Kosten wie Miete, Mitarbeiter, Geräte usw. sein Unternehmen zu rechnen hat. Ebenso hat er die künftigen Einnahmen und den möglichen Gewinn errechnet und so etwas wie eine Standortanalyse beigefügt.«
    Auweia. Das klingt kompliziert. Wie soll ich das nur schaffen?
    »Hör mal, wenn das so ein Dösi wie der Mike hinbekommen hat, dann werden wir beide das auch schaffen«, macht Eva mir Mut.
    Wir sitzen mit einem Block, einem Kuli und der Rotweinflasche auf dem lila Sofa und entwerfen ein grobes Gerüst für dieses Schreiben. Das kann ich in den nächsten Tagen ja noch überarbeiten.
    Da es nicht bei dem einen Gläschen Wein geblieben ist, blödeln wir allerdings ziemlich bald nur noch herum.
    »Du musst diesen Banker auf jeden Fall davon überzeugen, dass so ein Café in Nußdorf fehlt. Notfalls musst du deine weiblichen Reize einsetzen«, sagt Eva ernsthaft.
    »Eva! Ich plane doch ein Café und kein Bordell.«
    Sie kichert. »Wer weiß? Vielleicht wäre es einfacher, dafür Geld zu bekommen? Du, ich könnte dir ein paar ganz heiße Tipps geben.«
    »Ach, das brauchst du nicht. Wahrscheinlich könntest du sogar von mir was lernen«, antworte ich vielsagend.
    »Ach ja? Gibt’s da vielleicht irgendetwas, was ich nicht von dir weiß?«
    Darauf antworte ich nicht, sondern sehe sie nur tiefgründig an.
    »Tz, tz. Diese stillen Wasser«, meint Eva. »Wie geht’s eigentlich Leon?«
    »Leon ist in Düsseldorf auf der Weinmesse. Mit Anouk. Ich konnte Nini doch nicht allein lassen.«
    Da Eva selbst Mutter ist, versteht sie mich natürlich.
    »Und das macht dir gar nichts aus?«, fragt sie mich.
    »Ach, Eva, ich war so wütend auf ihn. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass Leon der richtige Partner für mich ist. Er hat so verständnislos reagiert und nur an sich und seine blöde Weinmesse gedacht. Dabei weiß er doch, dass ich ein Kind habe. Und Nini ist nun mal das

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