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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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konnte ich nur so etwas Wichtiges wie Christians Handynummer verbummeln? Die einzige Telefonnummer, die ich überhaupt von ihm habe. Na ja, das stimmt nicht ganz. Ich habe noch die Telefonnummer von seiner Kanzlei in Stuttgart. Zuvor kann ich es ja noch mal heute Nachmittag bei Eva versuchen.
    Als Nächstes rufe ich Carol an. Sie freut sich unheimlich, von mir zu hören, und wir reden über den Sommer in London. Dann fragt sie: »Und wie geht es bei euch? Was macht der schöne Bodensee? Und was macht mein hübsches Patenkind? Genießt sie ihre Ferien?«
    Carols Akzent ist echt süß, aber sie spricht sehr gut Deutsch. Das liegt sicher daran, dass sie einige Zeit hier gelebt hat.
    »Ach, Carol …«, antworte ich ihr, »der Bodensee ist traumhaft schön, das Wetter ist toll, und man kann jeden Tag schwimmen gehen. Aber Nini geht es im Moment leider gar nicht gut. Sie war seit dem Frühling so verliebt und glücklich, doch dann dachte sie, sie sei schwanger …«
    »Dachte sie? Ist sie es nicht?«
    »… nein, zum Glück nicht, aber ihr Freund hat sie verlassen. Und jetzt hat sie solchen Liebeskummer.«
    »Oje, das tut mir leid. Soll sie froh sein, dass sie ihn los ist. Besser jetzt, als dass er sie später im Stich lässt, oder?«
    »Ja, trotzdem macht sie gerade eine schwere Zeit durch. Alles hier, die Stadt, die Promenade, der See …, erinnert sie an ihre gemeinsame Zeit mit Marcus«, erzähle ich weiter.
    »Ich hab eine Idee!«, ruft Carol begeistert. »Warum kommt ihr beide nicht für ein paar Tage her? Peter ist bei seiner Mutter in Manchester und ich bin allein in der großen Wohnung. Wir können ein bisschen London …, wie sagt man?«
    »… du meinst, London unsicher machen?«, freue ich mich.
    »Ja, genau. Das wäre ein Spaß.«
    Ich hatte gehofft, sie würde das sagen.
    »Warum bist du nicht mit Peter zu deiner Schwiegermutter gefahren?«, frage ich.
    »Ach, weißt du …, ich habe mich nicht so gut gefühlt für ein paar Tage. Aber jetzt ist alles okay und mir ist langweilig, denn ich habe auch Ferien. Also, wann kommt ihr?«
    »Danke, Carol, das ist ein tolles Angebot. Du bist eine echte Freundin. Ganz bestimmt wird Nini sich riesig freuen. Und sie wird ein bisschen Abstand zu allem hier bekommen. Ich werde gleich nach einem günstigen Flug suchen und melde mich später noch mal bei dir, ja?«
    »Ja, super.« Ich habe das Gefühl, dass Carol sich ehrlich freut, dass wir kommen.
    Ich recherchiere ein wenig im Internet und habe Glück: Es gibt am Freitag zwei günstige Flüge mit Germanwings nach London ab Stuttgart. Ich buche sie gleich und freue mich richtig, Nini davon zu erzählen.
    »Stell dir vor, Nini, Carol hat uns nach London eingeladen. Peter ist anscheinend für ein paar Tage in Manchester, und sie fühlt sich ein wenig allein. Was meinst du?«, frage ich sie.
    Leider fällt ihre Freude darüber sehr verhalten aus.
    »Ja, okay, warum nicht?« Sie zuckt gelangweilt mit den Schultern.
    Wenn wir erst im Flugzeug sitzen, wird sich ihre Stimmung schon bessern, da bin ich mir ganz sicher.
    Vorher muss ich auf jeden Fall noch diesen dämlichen Businessplan für die Bank erarbeiten. Ein paar Notizen haben wir ja gestern bereits gemacht, aber er sollte natürlich schon noch etwas professioneller aussehen. Ich setze mich gleich an den Schreibtisch und mache mich daran, die wichtigen Punkte in ein ordentliches Gesuch zu verwandeln.
    Dazwischen versuche ich immer wieder, Eva zu erreichen, leider ohne Erfolg.
    Verflixt, wo steckt sie nur? Am Abend ruft sie endlich zurück.
    »Ist deine Wohnung abgebrannt oder Ninis Schwangerschaftstest doch positiv ausgefallen oder warum hast du 32 Mal auf meinem Handy angerufen?«, fragt sie lachend.
    »Mach bitte keine Scherze, Eva. Es geht um Leben und Tod. Wo warst du nur?«
    »Um Leben und Tod? Donnerwetter. Dann schieß mal los«, sagt sie, meine Frage, wo sie denn war, ignorierend.
    »Kannst du dich an die Zeitschriften erinnern, die du gestern Abend mitgenommen hast?«
    »Klar kann ich das. So betrunken war ich auch wieder nicht. Was ist damit? Ist dir eingefallen, dass du in der einen das Kreuzworträtsel noch nicht gemacht hast?«
    »War die InStyle dabei? Und hast du die noch? Bitte, Eva, es ist wirklich wichtig.«
    »Aha. Wahrscheinlich war da von Jeans die Rede, die mindestens zwei Größen schlanker macht, und die willst du dir jetzt kaufen, stimmt’s? – Aber nein, ich hab die leider nicht mehr. Die hab ich heute Morgen mit zu Frau Schöbele genommen, weil

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