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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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Geschichte ihrer ›Brief-Freundschafts-Liebe‹ mit Steve erzählt.
    »O ja, das verstehe ich nur zu gut, dass Sie sich endlich auch persönlich kennenlernen wollen. So lange habe ich bei meinem Hermann nicht gewartet. Ich wusste gleich, dass wir beide zusammengehören«, sagt Frieda und sieht mich bedeutungsvoll an.
    Nini beschäftigt sich währenddessen mit Jojo, und ich habe den Verdacht, dass ihr hier zu viel über die Liebe geredet wird. Die beiden machen einen kleinen Spaziergang, und ich kann Frieda in Ruhe von unserem aufregenden Wochenende berichten. Obwohl Frieda schon 84 ist, hat sie sehr moderne Ansichten und kann Ninis Kummer gut verstehen.
    »Ach, so etwas hat es immer schon gegeben, auch in meiner Jugendzeit«, sagt sie. »Und wenn sich dieser Marcus so verhalten hat, dann war er einfach nicht der Richtige für unsere Hübsche.«
    Ich muss lachen, als sie ›unsere Hübsche‹ sagt. Frieda, die leider nie eigene Kinder hatte, wäre ganz bestimmt eine gute Mutter und Oma geworden. Wie schön, dass sie nun mit uns eine kleine ›Ersatzfamilie‹ gefunden hat. Ich sehe meine Mutter an und erkenne, dass sie genau dasselbe denkt.
    »So ein Liebeskummer tut natürlich unglaublich weh«, meint Frieda. »Am besten wäre eine Ortsveränderung für Nini. Dann würde sie nicht immer an ihre Zeit mit Marcus erinnert werden. Können Sie sie nicht mit nach Amerika nehmen?«
    »Damit sich mein Steve noch in das junge Gemüse verliebt? O nein. Der soll sich mal schön in mich verlieben. Übrigens, ich bin Luise. Wir können uns doch duzen«, sagt meine Mutter zu Frieda, und ich sehe, wie Frieda sich darüber freut.
    »Was für eine sympathische ältere Dame«, sagt meine Mutter, als ich sie am Abend nach Hause fahre. »Da wirst du eine nette Nachbarin haben. Und ich habe das Gefühl, sie ist auch froh, wenn sie nicht mehr so alleine ist. Und für dich und Nini ist es auch schön, wenn sich jemand um euch kümmert, wenn ich bald nicht mehr hier bin.«
    »Mama. Erstens brauche ich niemanden, der sich um mich kümmert. Und zweitens ist Frieda 84, und da wird dies wahrscheinlich eher umgekehrt sein, auch wenn sie noch so moderne Ansichten hat.«
    »Es ist trotzdem gut, wenn jemand ein bisschen ein Auge auf euch beide hat. Da gehe ich beruhigter. Und Leon ist ja auch noch da. Wann kommt er eigentlich zurück aus Düsseldorf?«
    Ach, meine Mutter. Auf der einen Seite möchte sie ein neues Leben beginnen und zu ihrer ›großen Liebe‹ reisen, auf der anderen Seite macht sie sich jetzt schon Sorgen um uns.
    Was mich angeht, habe ich es gar nicht so eilig, Leon wiederzusehen. Dann wird nämlich eine Aussprache vonnöten sein, fürchte ich.
     
    *
     
    Doch zunächst muss ich einen Businessplan erarbeiten, den ich bei der Bank vorlegen kann. Die nächsten Tage bin ich vollauf damit beschäftigt, mir Gedanken zu machen, wie ich meine Idee der Bank am besten verkaufen kann.
    Zum Glück kommt Eva aus dem Urlaub zurück und verspricht, an einem der nächsten Abende bei mir vorbeizuschauen. Sie ist völlig überrascht, dass sich in ihrer Abwesenheit so viel in meinem Leben getan hat. Da sie selbstständig ist, kann sie mir einige sehr hilfreiche Tipps geben. Braungebrannt steht sie eines Abends vor meiner Tür und hält ein bunt verpacktes Päckchen in den Händen.
    »Du siehst ja toll aus«, sage ich zur Begrüßung, und das meine ich ehrlich. Ihre Haare sind noch kürzer geschnitten und leuchten hellblond über ihrem braunen Gesicht.
    »Du, wir hatten so eine schöne Zeit«, schwärmt sie.
    »Dieser Club war einfach fantastisch. Die Mädels hatten unglaublich viel Spaß und haben Tennis gespielt, gesurft oder sich mit den anderen am Strand getroffen. Und Tim und ich hatten endlich ein bisschen Zeit füreinander. Das hat uns so gutgetan.«
    »Ich freu mich für dich«, sage ich und drücke ihre Hand.
    »Tim war so aufmerksam und zärtlich wie am Anfang unserer Beziehung. Soll ich dir was sagen? Ich fühle mich wie neu verliebt.«
    O ja. Dieses Gefühl kenne ich nur zu gut. Bei dem Gedanken an Christian spüre ich schon wieder die Schmetterlinge im Bauch. Mittlerweile müsste er bereits in Kanada sein. Warum nur habe ich ihn nicht noch schnell angerufen, bevor er geflogen ist? Ich bin so dumm. Wahrscheinlich dachte ich wieder mal, der Mann müsse sich zuerst melden. Kunststück, wie soll er? Er hat doch gar keine Nummer von mir. Ich nehme mir vor, ihn nachher noch anzurufen, bevor ich schlafen gehe.
    Nini und ich haben Rigatoni

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