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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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freundlich zu stimmen, und lege die neuen Prospekte auf seinen Schreibtisch. Sie sind wirklich gut geworden und ich bin stolz auf meine Arbeit. Als Erstes werfe ich die Kaffeemaschine an, denn der Kaffeeduft hat immer eine positive Wirkung auf ihn. Dann kommt Irma in einem gelben Top, einem engen weißen Rock und nagelneuen gelben High Heels hereingestöckelt und sieht mich unsicher an.
    »Guten Morgen. Maja, ich …«, setzt sie an, doch bevor ich erfahren kann, was sie mir sagen will, stürmt Herr Aschenbrenner zur Tür herein und sagt nicht einmal richtig ›Guten Morgen‹, sondern ranzt mich gleich von der Seite an: »Frau Winter, bitte in mein Büro. Wenn’s geht, bitte gleich.«
    Mir rutscht das Herz in die Hose, und ich sehe Irma fragend an. Die zuckt jedoch nur mit den Schultern und verschwindet in ihrem Kabuff, eine Wolke von ›Soir de Moscow‹ hinter sich herziehend. Also atme ich tief durch, straffe die Schultern, schnappe eine Tasse Kaffee und betrete Herrn Aschenbrenners Büro. Ich bin froh, dass ich heute den grauen Blazer angezogen habe, obwohl es draußen immer noch sehr warm ist, aber dieser verleiht mir einfach eine seriösere Ausstrahlung als irgendein Blüschen.
    Herr Aschenbrenner steht mit dem Rücken zu mir und blickt aus seinem riesigen Fenster auf den See und das Alpenpanorama, das heute zu sehen ist. Dann dreht er sich langsam um und sagt: »Frau Winter, der Grund, warum ich Sie unter vier Augen sprechen wollte, ist leider kein erfreulicher. Können Sie sich vielleicht denken, warum?«
    Ich starre auf die Flyer auf seinem Schreibtisch und stottere ein wenig herum. »Äh, ja …, ich meine, nein, eigentlich nicht … Hat es vielleicht mit den Prospekten zu tun?«
    »Prospekte? Nein, bestimmt nicht, die hab ich noch nicht mal gesehen«, worauf ich auf den Stapel auf seinem Schreibtisch deute. Aber er sieht gar nicht hin, sondern sagt stattdessen leise: »Objekt 415? Herr Beirer? Na?«
    Ich weiß beim besten Willen nicht, was ich darauf sagen soll. Natürlich habe ich geahnt, dass so eine Situation auf mich zukommen wird. Und habe mir in Gedanken eine Antwort zurechtgelegt. Nur …, die will mir beim besten Willen nicht einfallen. Ich spüre, wie mir die Röte ins Gesicht steigt und der Schweiß ausbricht. Was soll ich bloß sagen?
    »Also, ich höre!«, hakt Herr Aschenbrenner nach. »Nicht nur, dass ich mir von den Rütlis sagen lassen muss, sie hätten eine Wohnung bei der Konkurrenz gekauft, weil wir unfähig waren, ihnen Unterlagen zuzusenden, … nein, da ruft mich mein alter Schulfreund Beirer an, um mir mitzuteilen, er sei mit Ihnen völlig umsonst zu dem Besichtigungstermin in der Seestraße gefahren, weil Ihnen dort erst eingefallen sei, dass Sie über eine spezielle Insider-Information verfügen, nämlich, dass das Haus mitsamt dem Grundstück gar nicht verkauft werden soll. Darauf rufe ich bei dem Rechtsanwalt der Erbengemeinschaft an, um zu fragen, ob da was dran ist, und raten Sie mal, was man mir dort erzählt? Dass in dem Büro in Stuttgart eine Dame aufgetaucht sei, die Ihnen verblüffend ähnlich sah und nach weiteren Informationen fragte. Und dass keine Rede davon sein könne, das Haus nicht zu verkaufen.«
    Seine Stimme ist nun richtig laut.
    »Wie erklären Sie mir das, bitte? Wollen Sie etwa meine Firma schädigen?«
    »Äh …, nein, natürlich nicht, Herr Aschenbrenner, es … ist nur so …, ich kann mir das selbst nicht erklären, aber wie der Herr Beirer da so vor mir stand und aus diesem wunderschönen Haus eine Schönheitsklinik machen wollte …, das konnte ich irgendwie nicht zulassen … und …«
    »Haben Sie den Verstand verloren?«, schreit Herr Aschenbrenner. »Wie lange sind Sie schon hier? Das müssen doch fast zehn Jahre sein, oder? Niemals in all dieser Zeit, nicht einmal am Anfang, haben Sie sich derart unprofessionell verhalten. Ich kann nur vermuten, dass Sie entweder geistesgestört sind oder mir schaden wollen. Womöglich arbeiten Sie sogar für Frau Schorg?«
    »Aber nein, bestimmt nicht«, versuche ich mich zu verteidigen, doch es ist zu spät. Himmel, warum zittern meine Hände so?
    »Mein Vertrauen in Sie ist zerstört. Es tut mir leid, aber ich möchte Sie hier nicht mehr sehen.« Herrn Aschenbrenners Stimme wird auf einmal eiskalt.
    »Aber, Herr Aschenbrenner! Wie Sie schon sagten, ich bin über zehn Jahre hier. Und ich habe noch nie so einen Fehler gemacht. Es tut mir so leid, ich kann es mir selbst nicht erklären … Ich weiß ja, ich

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