Butterschmalz zum Fruehstueck
Sekreten zu infizieren. Im Video zu den Sicherheitshinweisen ist zu sehen, wie die Fluggäste die Maschine über die Notrutsche verlassen, jedoch nicht, ohne dass die Stewardess sich vor Verlassen des Flugzeuges vor ihnen verbeugt.
1. November 2007
Interessanter Stau
Völlig erledigt kommen wir im Flughafen Narita an, der etwa siebzig Kilometer außerhalb Tokios in einem dichten, erstaunlich üppigen und gesunden Wald liegt. Wir fahren zügig durch eine ansprechende, menschenleere Landschaft. Nach allem, was ich bisher über Japan gehört habe, bin ich erst mal enttäuscht. Lichte Weite und dünne Besiedlung entsprechen nicht meiner Erwartungshaltung. Doch nach einer halben Stunde stimmt mein Weltbild wieder: Ein gleichförmiger Städtebrei ergießt sich vor uns und wir stehen erwartungsgemäß im Stau. Der erste Stau ist total interessant. In Japan spielt sich der Verkehr auf mehrstöckigen Straßen ab, und so kann man, bequem im Bus sitzend, den Leuten direkt in die Wohnung oder ins Büro gucken. Es ist nun fünf Uhr abends, und die Büros sind weitestgehend leer. Hier und da steht ein Grüppchen Männer zusammen. Das sind die Männer, die nicht gehen dürfen, bevor der Boss nicht gegangen ist. Scheint aber viel weniger Leute zu betreffen, als man gemeinhin glaubt.
Eine Stunde später sind wir im Hotel in Asakusa , mitten in der „Altstadt“. In Japan haben die zahlreichen Erdbeben dafür gesorgt, dass das Land sogar noch neuer als die USA ist. Kaum ein altes Gebäude ist erhalten geblieben, meistens handelt es sich um Nachbildungen.
Das Hotel hat ein Problem. Es gibt nicht genug Doppelzimmer und man sucht ein Paar, das mit getrennten Zimmern vorliebnimmt. Wir melden uns. Als Dank für die erlittenen Unannehmlichkeiten bekomme ich einen Kimono mit Obi , dem traditionellen Gürtel, und einer fünfzehnseitigen Anleitung geschenkt, wie dieses Kleidungsstück zu tragen ist. Das sieht sehr kompliziert aus.
Im Hotelzimmer ist schlicht und ergreifend alles da: Eine Yukata oder ein unkomplizierter Baumwollkimono, den man anzieht, um es sich gemütlich zu machen. Pantoffeln, Teekocher, Teeschale und Tee, eine Bügelpresse für Hosen, ein Flachbildfernseher, LAN-Anschluss, Kühlschrank, sämtliche Toilettenartikel mit Ausnahme eines Kammes und eine Toilette mit tausend Knöpfen und Gebrauchsanweisung auf Englisch, damit man auch alle Segnungen dieses Gerätes wie Bidetfunktion , Fön oder auch blaue Beleuchtung bei Nacht nutzen kann. Hört sich so an, als würde sich das für den normalsterblichen Individualtouristen finanziell jenseits von Gut und Böse bewegen, aber das ist mitnichten der Fall. Das Einzelzimmer kostet knapp siebzig Euro beim derzeitigen Wechselkurs von 160 Yen pro Euro.
Theoretisch stünde jetzt ein Einkaufsbummel auf der Ginza auf dem Programm, aber alle Gruppenmitglieder sind erledigt, sodass wir in der unmittelbaren Umgebung des Hotels freigelassen werden. Dort gibt es ein großes Warenhaus und eine riesige, überdachte Einkaufspassage. Direkt hinter dem Hotel befindet sich der überaus populäre Sensoji-Kannontempel , der wunderschön beleuchtet ist.
Essen in Japan ist kein Problem, sagt man. Alle Restaurants haben ein Schaufenster, in dem die angebotenen Speisen als Plastiknachbildungen gezeigt werden. Man kann bestellen, indem man auf etwas zeigt. Nun scheint aber frittiertes und paniertes Essen überaus beliebt zu sein, sodass man in allen Schaufenstern Reis mit einem panierten Klops findet und keine Ahnung hat, was sich darin verbirgt. Ich entscheide mich für einen Klops, bei dem hinten noch die Krabbenschwänzchen rausgucken, weil ich da wenigstens weiß, was drin ist.
Ein durchschnittliches Essen kostet unter zehn Euro, und das war's. Etwas zu trinken zu bestellen ist unüblich. Man bekommt Wasser, das immer wieder nachgefüllt wird. Außerdem gibt man kein Trinkgeld. Dennoch greifen wir zum einzig Teurem, was uns während der ganzen Zeit begegnet: zum japanischen Bier. Ich finde es lecker und es ist in etwa doppelt so teuer wie das Bier in Deutschland.
2. November 2007
Natto: was für ein Einstieg!
Morgens gibt es Stau vor dem Frühstücksraum, der ursprünglich wohl nicht für dermaßen große Gruppen konzipiert wurde. Endlich kommen wir zum Zuge. Das Frühstück ist relativ wichtig und aufwendig. Für jene, die sich vor dem Ungewohnten grausen, gibt's auch westliche Kost, denn der gemeine Europäer wird voller Entsetzen auf Natto starren, die japanische Antwort auf
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