Butterschmalz zum Fruehstueck
sehr schön, sondern man sitzt mit fantastischem Blick übers Meer. Ich laufe wieder in die Pension und merke, dass ich mich übernommen habe. Eigentlich habe ich seit zehn Stunden Dauersauna. Ich schütte schnell zwei Kokosnüsse in mich rein, aber der Kopfschmerz ist schneller. Ich fühle mich zerschlagen, was auch an der Klimaanlage liegt, ohne die es hier aber auch nicht geht.
14. November 2010
Der wilde Osten
Morgens um halb sieben holt Bertus mich ab und fährt mich zum Flughafen. Ich bin froh, dass er da ist, weil das Einchecken hier anders als üblich ist und ich auf mich gestellt alle Chancen gehabt hätte, mein Flugzeug zu verpassen. Schließlich ist alles erledigt. Bertus hat einen super Job gemacht und mir eine endlose Latte an Problemen erspart. Ihm konnte man wirklich vertrauen. Er arbeitet für die Agentur Sulawesi Indah in Makassar. Kann ich nur empfehlen.
Eine Bekannte, die sich gut auskennt, hat mir erzählt, dass die Türdichtungen ziemlich gut Aufschluss über den Zustand eines Flugzeugs geben. Angesichts der Dichtungen meines Fliegers ist Beten angebracht. Doch alles geht glatt. Endlich komme ich, mit einer Woche Verspätung, in Sorong , West-Papua an. Ausgesprochen wird das Papúa , nicht Pápua . Die Einheimischen hier sehen aus wie australische Aborigines und sollen böse Menschen sein, hat mir ein Toraja erzählt. Es wimmelt nur so von Dienstleistern und sie nehmen erkleckliche Sümmchen. Das kann ich verstehen, aber wenn es so weitergeht, reicht mein Bargeld nicht.
Alle Europäer werden abgeholt. Nur ich nicht. Dabei wollte mein deutscher Veranstalter unbedingt wissen, mit welchem Flugzeug ich komme. Wozu, wenn ich mich doch selber um alles kümmern muss? Glücklicherweise treffe ich paar unternehmungslustige Taucherinnen, die auch in mein Hotel gehen wollen, und an die ich mich anhängen kann. Später wollen wir uns zum Abendessen treffen. Mit Liz, Sarina und Diana gehe ich ins Hotelrestaurant. Wir sind uns auf Anhieb sympathisch. Die Drei gehen am nächsten Tag auf ein Schiff und ich würde schrecklich gern mitkommen. Stattdessen muss ich mich erst um meinen Transport zum Hafen kümmern. Endlich weiß ich nach langem Hin und Her, dass ich morgen früh um acht abgeholt werde.
15. November 2010
Endlich das Paradies!
Beim Frühstück treffe ich die Frauen von gestern wieder und die Zeit verfliegt wie nichts. Ich werde abgeholt und wir fahren zum Hafen. Sorong ist, zumindest zwischen Flug- und Seehafen, eine deprimierende Stadt. Staubige Straßen voller Schlaglöcher, Baulücken, auf denen sich Müll ansammelt, ungepflegte Häuser.
Im Schnellboot zu meiner Insel sitzen Spanier und Franzosen und eine Deutsche, Susanne. Prima! Wir schießen übers Wasser, und nach einer guten Stunde erreichen wir das Resort auf der Insel Birie , Papua Paradise. Der Name ist schlicht und ergreifend passend gewählt. Kleine, bewachsene Inselchen , soweit das Auge blickt. Weißer Sand und warmes Wasser. Über Stege erreicht man Palmenhütten in einer Kulisse, die für Rum, Eiscreme und weiße Pralinen gleichzeitig werben könnte. Die Menschen sind supernett und sehr kompetent. Das Wetter lässt allerdings zu wünschen übrig. Im Moment gießt es wie verrückt. Ich hoffe bloß, dass es sich nicht richtig einregnet. Zur Strandseite hin liegen zehn Bungalows, der Speisesaal wurde auf Stelzen aufgestellt. Dahinter führt ein Weg durch einen kleinen Urwald, hinter dessen Grenzen sich ein Sumpf verbirgt. Dort wohnen Frösche, die die Moskitos fressen, aber es werden wohl genug für mich übrig bleiben … Die Abwässer aus Bad und Waschbecken fließen geradewegs ins Meer, weshalb wir ein Stück Naturseife in die Hand gedrückt bekommen. Der Toiletteninhalt geht in eine Kompostieranlage. Warmes Wasser gibt es nur, wenn die Sonne scheint. Alles ist aus Bambus und Palmblatt gebaut und geschmackvoll dekoriert. Wir kriegen ein sehr ausführliches Briefing darüber, wie wir uns umweltgerecht verhalten können und darüber, was es beim Tauchen zu beachten gibt. Verschiedene Dinge sind mir vom Veranstalter nicht mitgeteilt worden, außerdem hat er meine mit Sorgfalt erstellten Unterlagen mit meinen Taucherfahrungen und den gewünschten Leihgeräten nicht ans Resort gemailt. Der Manager wird etwas bleich, als er erfährt, dass ich schon über zehn Jahre nicht mehr getaucht bin. Jetzt sind wir schon zwei Angsthasen. Er und ich. Ich bin ziemlich nervös. Wird es nach der langen Zeit noch klappen, zumal das Tauchrevier
Weitere Kostenlose Bücher