Butterschmalz zum Fruehstueck
recht anspruchsvoll ist? Mich beschleicht der Verdacht, dass mein Reiseveranstalter die Unterlagen nicht gemailt hat, weil mich das Resort sonst möglicherweise abgelehnt hätte und er dann mit leeren Händen vor mir gestanden hätte.
Wir machen uns zum Tauchen fertig. Jetzt wird auch der Tauchführer aufgrund seines Neuzugangs nervös. Wir kippen hinterrücks ins Wasser, und sobald ich drinnen bin, ist alles genauso wie immer. Es ist, als hätte ich keine Pause gemacht. Es ist toll und bunt und tropisch, aber ich bin viel zu aufgeregt, um alle Einzelheiten wahrzunehmen. Ich bin erleichtert, dass das Tauchen so gut geklappt hat, und melde mich gleich für morgen für einen Ganztagsausflug, der auch über Wasser ein Hochgenuss sein muss.
Um das Restaurant herum schwimmt ein Riffhai . Der Resorteigner wirft Küchenabfälle ins Wasser. Alle Fische stürzen sich gierig darauf, nur der Hai zieht ohne davon zu fressen weiter seine Runden. Bald darauf schwimmen fünf Haie herum. Es dauert lange, bis einer sich endlich zum Fressen aufrafft.
Es wird Abend. Frösche quaken. Außerdem weht eine leichte Brise, sodass das Wetter sehr gut zu ertragen ist. Und hier, an diesem entlegenen Ort, gibt es tatsächlich Internet. Auch die Mitreisenden sind sehr nett. Herz, was willst du mehr?
16. November 2010
Über- und unterirdisch überirdisch schön
Ich habe mich für einen Ganztagsausflug gemeldet. Um halb acht geht es los. Gut geschlafen habe ich nicht, weil ich viel zu aufgeregt bin. Das Wetter ist bedeckt, fette Regenwolken hängen am Himmel. Schade. Wir brettern mit dem Schnellboot eine knappe Stunde durch die Gegend, dann sind wir beim Manta Point. Da kommen die Mantas hin, um sich von Putzerfischen putzen zu lassen. Manchmal. Wenn nicht zu viele Menschen da sind. Nun aber ankern schon zwei Boote dort. Ein schlechtes Zeichen. Unser Tauchführer springt ins Wasser, um die Lage zu peilen. In dem Augenblick taucht der Tauchführer einer anderen Gruppe auf und schimpft ganz fürchterlich. Gerade war ein Manta im Anmarsch, und wir hätten ihn mit unserem Boot verjagt. Tja, kein Manta. Also weiter im Programm.
Wir fahren zu einem Mangrovenwald. Auch überirdisch ist die Landschaft überirdisch schön. Lauter steile, schroffe Kalkberge mit Bewuchs, die als Inseln aus dem Wasser ragen. Hier müssen wir schnorcheln, denn das Wasser ist nur einen halben Meter tief, und somit würden wir mit Taucherausrüstung höher sein als der Wasserstand. Wir dürfen uns frei bewegen, sollen aber nicht zu tief in die Mangroven dringen. Dort hat nämlich neulich jemand ein Krokodil getroffen – glücklicherweise ohne Folgen.
Im Wasser unter uns ist Einiges los. Jede Menge Fische, harte und weiche Korallen plus jede Menge Zeug, das mir sicherlich entgeht. Leider sind die Lichtverhältnisse schlecht. Wenn der Sonnenschein fehlt, verliert das Riff sehr viel Reiz. Als Nächstes ist die Passage zur Insel Waigeo dran. Die Passage ist sehr schmal und flussähnlich, ist aber dennoch Teil des Meeres, und zwar mit einer ziemlich starken Strömung. Mir wird mulmig. Im Wasser enge Schluchten, über und über mit Korallen bewachsen. Kein Millimeter ist frei. Das ist genau die Unterwasserwelt, von der jeder träumt. Überbordende Üppigkeit ohne Fehl und Tadel. Nur dass die Strömung mich vor sich hertreibt und ich Angst habe, Korallen kaputtzumachen. Wie schaffe ich es, ohne auszuschlagen in der Mitte des Strömungskanals zu bleiben? Hilfe! Der Tauchführer bemerkt meine Probleme, fängt mich ein und hält mich fest. Das ist ja schön und gut, aber wenn man zu zweit durch diesen Kanal düst, hat man nur noch halb soviel Platz. Mir würde der Schweiß in Strömen über die Stirn rennen, wenn es trocken wäre. Horror! Auf die grandiosen Schönheiten kann ich mich nicht konzentrieren, bis auf den Punkt, an dem der Tauchführer mich zu einer Stelle zerrt und so massiv darauf deutet, dass ich ihn sehen muss: Ein sandfarbener, auf dem Sand lebender Teppichhai, der aussieht, als würde er ausfransen. Eine echte Rarität. Die australischen Ureinwohner gaben ihm den hübschen Namen „ Wobbegong “. Wir befinden uns an dem Punkt, an dem die asiatische und die australische Unterwasserwelt aufeinandertreffen. Raja Ampat ist ein Hotspot der Biodiversität .
Trotz all der Schönheit bin ich froh, als der Tauchgang vorbei ist, und fühle mich ziemlich erschöpft. Wir gehen an Land, aber ich habe ein Problem: Ich habe keine Schuhe mitgenommen. Im Resort laufen nämlich
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