Butterschmalz zum Fruehstueck
Strand das Tauchgebiet. Man legt im Hotel die Ausrüstung an und marschiert einfach ins Meer. Das habe ich sonst noch nirgendwo erlebt.
Das Wasser ist einunddreißig Grad warm. Das ist zu viel und leider hat die Korallenbleiche schon begonnen. Ab dreißig Grad sterben die Korallen ab, das Kalkskelett bleibt zurück. Noch ist die Mehrheit der Korallen nicht betroffen, aber die Schäden sind deutlich zu sehen. Diverse Fische lassen sich hier gar nicht mehr blicken, weil es ihnen zu warm ist. Andere kommen trotzdem, wie die Buckelwale, die durch die sogenannte Straße von Lombok ziehen. Man kann sie sogar von der Hotelterrasse ihre Fontänen in die Luft blasen sehen. Manchmal springen auch Delfine herum. Die Hotelpächter Marco und Gaby und manche Gäste sind rührend. Wer kann, steuert etwas zu einer Tauchausrüstung für mich bei und es kommt tatsächlich alles zusammen, was ich brauche. Ich erlebe einen richtig schönen, gemütlichen Tauchgang. Ich bespreche mit Marco, dem Tauchführer, das Programm für die nächsten Tage, als Gaby mit einer guten und einer schlechten Nachricht kommt: Mein Koffer ist soeben gelandet, aber die Fluggesellschaft weigert sich, ihn ins Hotel bringen zu lassen. Ich muss also einen Boten mit der Abholung beauftragen. Die ungeplanten Ausgaben haben noch bei keiner meiner Reisen ein derartiges Loch ins Budget gerissen.
Den Nachmittag verbringe ich lesend am Pool, denn zum Glück hatte ich genug Lesestoff im Handgepäck. Es wird spät und später. Der Bote mit meinem Koffer sollte schon längst da sein. Liegt ein Fluch auf meinem Gepäck? Dann, als der Glaube mich fast verlässt, kommt mein Koffer doch noch. Was für eine Freude!
25. November 2010
Urlaub, wie er sein soll
Das Leben ist ganz anders, wenn man über frische Kleidung, die passende Hautcreme, Medizin gegen Wehwehchen, Kontaktlinsen, Ladegeräte und die eigene Tauchausrüstung verfügt. Nach einem ausgiebigen Frühstück steht der Korallengarten auf meinem Programm. Wir laufen etwa zehn Minuten am Strand entlang. Ich habe endlich auch meine Wasserschuhe, mit denen das geht. Ich hatte mir das so vorgestellt, dass ich ins Meer reinlaufe und meine Flossen anziehe, sobald es tief genug ist und dann meine Schuhe an Land werfe, um sie von einem der Helfer fangen zu lassen. Das hingegen erweist sich als größeres Problem. Mit Schuhen nach jemandem werfen ist hier Ausdruck maximaler Abfälligkeit und meine Tauchführerin hat gut damit zu tun, die Helfer zu beschwichtigen, dass das nicht böse gemeint ist. Endlich bin ich fürs Tauchen fertig. Ich bin nicht gut austariert, deswegen habe ich etwas Probleme und verbrauche zu viel Luft. Wir sehen als Highlights Harlekinkrabben, ein paar wunderschöne, bänderförmige Gelege von Wasserschnecken sowie die Schnecken selber und einen Geister-Fetzenfisch, der ähnlich wie Streifen eines ausgefransten Papiertaschentuchs durch das Wasser schwebt. Als wir fertig sind, lasse ich mir meine Schuhe ins Wasser werfen und gehe raus. Danach bin ich müde und muss erst mal schlafen.
Nachmittags treffe ich Regula. Sie hat zwei Wasserschildkröten gesehen. Die eine hat sich von den Tauchern nicht stören lassen, sodass diese bei ihr blieben, bis ihnen die Luft ausging. Danach plaudern wir noch ein bisschen mit Marco. Ein Angestellter kommt und sagt, dass er die nächsten Tage auf ein Fest muss. Er wird freigestellt und ermahnt, keinen Alkohol zu trinken. Auch hier ist es so, dass die Leute nicht aufhören können, wenn sie mal angefangen haben. Hat Palmwein ein derartig hohes Suchtpotenzial? Hier wird auch ganz konsequent gegen angetrunkene Mitarbeiter vorgegangen. Marco ist froh, dass dieser Angestellte sich abgemeldet hat. Oft ist es so, dass die Leute einfach nicht kommen, wenn sie etwas vorhaben. Deshalb muss das Hotel doppelt so viel Personal vorhalten, wie es eigentlich bräuchte.
26. November 2010
Großes Wrack und kleine Seepferdchen
Morgens um halb sieben fahren wir zum Tauchen los. Wir wollen zum Wrack der U.S. Liberty, wie Hunderte von anderen Tauchern auch. Im Gegensatz zu denen haben wir aber nur eine fünfminütige Fahrt und somit die Chance, als Erste zu kommen und das Wrack für uns alleine zu haben.
Auf den Straßen ist schon allerhand los. Die Schule beginnt um sieben, der Markt ist seit fünf in Betrieb, und so stehen wir ein wenig im Stau. Der Parkplatz am Wrack ist ziemlich groß. Es muss alptraumartig sein, wenn er voll ist. Wir machen uns fertig. Arme Gestalten verdingen sich
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