Butterschmalz zum Fruehstueck
Bad im Wasserfall. Dort residieren ein paar Fischlein, die mich in die Flucht treiben wollen, und ein paar Süßwasserkrebse verstecken sich erschreckt. Ich gucke noch ein wenig herum, dann fange ich an, mich zu langweilen. Ich hadere. Hätte ich mitgehen sollen? Vielleicht steht die Gruppe auf einem Gipfel und hat einen Traumblick über die Inselchen ? Dann kommen die anderen wieder. Völlig abgekämpft und verdreckt. Jeder ist zumindest einmal gestürzt. Der Weg war durchgehend eine Zumutung, die zweite Stufe des Wasserfalls ist imposanter, aber es bleibt ein Wasserfall. Sie meinen alle, ich hätte gut daran getan, unten zu bleiben. Eine schöne Aussicht gab es nirgendwo.
Wieder die traumhafte Fahrt durch die Mangroven, dann sind wir zurück beim Resort. Ich nehme erst mal ein ordentliches Meerbad , um wieder sauber zu werden.
Nachmittags fange ich an, meinen Koffer zu packen. Dann setze ich mich auf die Terrasse und genieße das paradiesische, friedliche Ambiente, in dem Himmel und Erde, Land und Wasser, innen und außen miteinander zu verschmelzen scheinen, obwohl sich unter der Wasseroberfläche Dramen abspielen. Ganze Schwärme von Fischen springen aus dem Wasser, um ihren Jägern zu entgehen. Die Sonnenuntergänge sind schön, aber heute ist es noch schöner als sonst, außerdem gibt es spektakuläre Wolkenformationen. Beim Abendessen musizieren die Angestellten. Sie spielen Gitarre und Kontrabass und singen ihre sehr melodiösen Volkslieder. Das tun sie ohnehin jeden Abend vor ihren Unterkünften und heute eben vor den Gästen. Da sieht man mal, welche Kunst sich entfaltet, wenn kein Fernseher in der Nähe ist. Dass die Papua böse Menschen wären, ist für mich nicht im Mindesten erkennbar. Allerdings stößt die Lebensweise der Papua bei der Regierung auf Missfallen und sie versucht, die Papua allgemein zu diskreditieren. Die Insel Papua-Neuguinea birgt große Schätze verschiedenster Art: Tropenholz, Gold, Erdöl, Bodenschätze. Um diesen Reichtum bergen zu können, muss man die Papua verjagen, bzw. sie von ihrer traditionellen Lebensweise abhalten, die große Territorien erfordert. Auf dieser Insel spielt sich, von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbeachtet, ein Gemetzel ab. Es werden Volksstämme, Sprachen, Tiere und Pflanzen in großen Mengen vernichtet. Im Resort immerhin wird angelehnt an die Art der Einheimischen gewohnt und gewirtschaftet.
22. November 2010
Und wieder Stress in Makassar
Morgens halb sechs muss ich fertig sein. Um sieben legt das Schiff ab, weil Teile der Gruppe schon sehr früh abfliegen. Mein Flug hingegen geht erst gegen Mittag.
In Sorong erfahre ich von Romy, dem Verwalter des Resorts auf dem Festland, dass mein Flug nach Makassar drei Stunden später als vorgesehen geht. Da ich aber von dort mit einer anderen Fluggesellschaft nach Denpasar auf Bali weiterfliege und vorher mein Gepäck holen und neu einchecken muss, wird das zu knapp. Ich entdecke einen früheren Flug nach Makassar, aber mit einer anderen Fluggesellschaft. Romy kümmert sich darum, dass ich eher fliegen kann und läuft mit mir drei Mal um den ganzen Flughafen in diverse Büros. Der Soronger Flughafen ist ein Raum, in dem ständig Leute rein und raus gehen oder von dort auf das Rollfeld rennen. Ich muss einen netten Aufpreis zahlen. Egal! Ich will heute unbedingt nach Bali.
Mein früheres Flugzeug fliegt für mich zwei, aber laut Flugplan sechsundzwanzig Stunden verspätet ab. Eine ziemlich saure Gruppe Taucher wartet nämlich schon seit gestern auf das Flugzeug, das einfach nicht gekommen ist.
Die Dichtungen sind unter aller Kanone. Bald wird es eisig kalt in der Maschine. Die Passagiere klagen, aber die Stewardess sagt, wärmer geht es nicht. Die Heizung ist wohl kaputt – oder sie kommt nicht gegen die lückenhaften Dichtungen an. Trotzdem komme ich heil in Makassar an.
Im Flughafen von Makassar herrscht ein unwahrscheinliches Chaos. Viele Leute wuseln durcheinander. Es ist nicht erkennbar, dass die Menschenströme sich in eine definierte Richtung bewegen. Ein Flugzeug voller Mekkapilger ist gerade eben gelandet. Die Männer im langen Gewand und den karierten Tüchern sehen wie Araber aus. Manche Frauen tragen schwarze Burkas , aber die meisten von ihnen sind zwar sehr bedeckt, dies aber sehr hübsch. Viel Gold, Pailletten, Spitzen und glitzernde Stoffe, hohe Hacken, attraktiv geschminkt. Auch die alten Frauen, die sogar ganz besonders. Ich staune. Und finde meinen Koffer nicht. Als die Sache mir
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