By the way Greta
liebevolle Stimmung und das Essen erst ... ein Gedicht!"
Gretas Augen gingen fast über. Das gibt es doch nicht, dachte sie. Er kennt das Elephant´s Wedding ?
Das Wedding war ihr absoluter Geheimtipp und Lieblingsfrühstücksladen. Am liebsten war sie dort früher allein hingegangen und oft hatte sie schon um 7.00 Uhr morgens warten müssen, um einen Tisch zu bekommen. Der Andrang war stets groß gewesen und die Geduld der Wartenden einfach unbeschreiblich. Ab 8.00 Uhr war es nur noch mit Reservierung möglich, die Warteschlange zu umgehen. Greta genoss es dann, die Gäste zu beobachten, ihren eigenen Gedanken nachzuhängen und die ganze Stimmung um sie herum aufzusaugen. Es konnte doch kein Zufall sein, dass Mike Sloan nun genau diesen Laden kannte!
"Also, Herr Sloan ... Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber das Elephant's Wedding kenne ich zufällig wirklich gut." Als er sie überrascht ansah, musste sie unwillkürlich lachen. "Ja, Sie haben vollkommen recht, der Laden war der Knüller."
Greta lachte Mike nochmals an; plötzlich sprudelte sie vor lauter guter Laune und Fröhlichkeit. Und das war der Moment, in dem es bei ihr „Klick“ gemacht hatte. Mike Sloan hatte absolut ihre Wellenlänge getroffen.
Nur wusste das Greta noch nicht.
Kapitel 3
So etwas war ihr schon länger nicht mehr passiert. Zuletzt bei Jonas: Junior-Bankier in Vaters Privatbank, zwei Jahre älter als sie, Auslandsstudium, gutaussehend, ein Gentleman mit vorbildlichen Manieren.
Das hatte vor allem Gretas Mutter gefallen. Sie war ein echter Fan von Jonas. Nicht dass Greta dies wirklich wichtig war, aber na ja ... es war schon schön zu sehen, wie ihre Mutter sie bei Jonas unterstützte. Er wurde regelmäßiger als andere Männer in Gretas Leben zu Mama eingeladen. Mama fragte interessiert und regelmäßig nach Jonas. Alles schien sehr wichtig zu sein: alle gemeinsamen Vorhaben und Pläne.
Es stellte sich aber heraus, dass Jonas in der Entwicklung ein wenig „stehen geblieben“ war – das war Nathalies Ausdruck dafür - und sich teils noch wie ein Teenager benahm. Jonas wusste nicht so recht, was er wollte, wer er war und wie sein Leben aussehen sollte. Tja, das hatte Greta aber auch erst mal herausfinden müssen.
Am Anfang war alles ganz easy, entspannt und es fühlte sich nach einer Beziehung mit Ernsthaftigkeit an. Einfach nach was Längerem, vielleicht sogar mit Zukunft. Dann, nach ein paar Monaten, hatte Jonas plötzlich keine Zeit mehr, musste am Wochenende mit den Klienten aus der Bank zum Tennismatch, hatte Abendverpflichtungen übernommen, die ihm angeblich sein Vater übertragen hatte. Verabredungen mit Greta wurden kurzfristig und schließlich gar nicht mehr abgesagt. Jonas kam einfach nicht mehr. Weg. Nada. Ohne was zu sagen.
Zuerst hatte sich Greta noch Sorgen gemacht. Ein Unfall, oder vielleicht ein Meeting, aus dem er einfach nicht rauskam? Also kurz: die Abendverpflichtungen und die Tennismatche waren dann - Anna. Model.
Eine Ex von Jonas, die Greta kannte. Jonas hatte Anna immer wieder zu seinen Cocktailparties eingeladen. Auch an den Comer See war Anna gekommen. Jedes Jahr zu Saisonbeginn versammelte Jonas dort seine gesamte Clique. Es folgte eine Riesenparty mit allem drum und dran. Die Familie besaß eine wunderschöne Villa mit jeglich erdenkbarem Luxus. Sehr jetsettig und sehr cool. Es war eine echt tolle Zeit. Greta war in eine neue Welt eingetaucht. Aber dann hatte sich Jonas einfach Gretas Leben entzogen. War nicht mehr erreichbar, weder auf dem Mobiltelefon, noch per Email und aus seinem Facebookprofil war sie sogar gelöscht worden! Greta fühlte sich blöd, dick, doof und down.
Oh Gott, so was konnte doch wohl echt nicht wahr sein!
Dem Himmel sei Dank, Nathalie war für sie da . Wer sonst!
Das Bankkonto wurde bei Theresa erleichtert, die Sommergarderobe erfuhr einen Relaunch, Ausflüge in Nathalies Gecko – ein absolut scharfes Roadster Cabriolet - folgten. Den Sportwagen hatte Nathalie von einer verrückten Tante geschenkt bekommen. Greta musste noch die neue Duftserie von Joe Malone haben und der klassische Besuch bei Andi, Gretas Friseur, war gebucht. Ach ja, der neue Nagellack von Chanel und die Handtasche von Michael Cors mussten auch noch gekauft werden. Drei Wochen später sah die Welt wieder ein bisschen besser und anders aus. Das Bankkonto sah leider nur anders aus.
Egal!
By the way, dachte Greta, da kommt schon wieder was nach. Nicht nur auf dem Bankkonto, sondern
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