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BY700 - Falschgeld-Piraten

BY700 - Falschgeld-Piraten

Titel: BY700 - Falschgeld-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falschgeld-Piraten
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Osten ist jemand, der mit frischen Noten zahlt, immer etwas besser angesehen, und das machen wir uns gern zunutze.«
    »Ich nehme nicht an, daß Sie Schottland zu den Orientländern zählen, Sir«, sagte Mr. Perth streng. Der andere lächelte gutmütig.
    »Verzeihen Sie, Sir, wenn ich mich ungeschickt ausgedrückt habe. Die Regelung gilt für alle ausländischen Stationierungen unserer Armee und damit auch für die zivilisiertesten Basen.«
    Mr. Perth nahm das wohlwollend zur Kenntnis.
    »In unserem besonderen Fall interessiert der Weg des Geldes von der Druckerei nach Schottland. Ich habe mich gleich informiert, als Ihr Besuch angekündigt wurde. Die Scheine werden in der Bundesdruckerei-Filiale in Boston hergestellt. Von dort gehen sie mit einer staatlichen kleinen Maschine direkt nach New York. Auf dem Militärflugplatz Stanton wird die Fracht umgeladen in ein Versorgungsflugzeug, das wöchentlich einmal nach Holy Loch fliegt. Ich glaube nicht, daß ich mit diesem Namen ein Geheimnis preisgebe, denn Sie sind wohl alle drei informiert. Was für Sie besonders wichtig sein dürfte, das verpackte Geld wird zwischen Boston und Holy Loch nicht geöffnet. Die Siegel müssen unverletzt sein, andernfalls nimmt der Zahlmeister in Holy Loch die Sendung nicht'an.«
    »Und sie waren bisher unverletzt?« fragte ich gespannt.
    »Natürlich. Mir liegt keine Meldung vor, daß der Zahlmeister eine Sendung zurückgewiesen hätte.«
    Er bemerkte, daß sich seine Zigarette dem Ende näherte, stieß sie in den Aschenbecher und zündete sich flugs eine neue an.
    »Und der Mann in Holy Loch ist sauber?« fragte Phil vorsichtig. Unser Gegenüber stand auf und ging nachdenklich zum Fenster. »Sauber? Er hat in den letzten drei Jahren, in denen er diese Stellung bekleidet, seine Kassen ordentlich geführt und keinen Anlaß zu irgendwelchen Beanstandungen gegeben. Wir haben seine Vergangenheit natürlich vorher durchleuchtet und auch da nichts gefunden. Er hat eine solide Ausbildung als Bankbeamter, seine Zeit in der Armeeausbildung gut bestanden und zeigt keine Laster, keine kostspieligen Hobbys. Natürlich, wer weiß schon, Qb jemand nicht plötzlich anfängt, verrückt zu spielen? Unsere Armee-Psychologen würdeh Ihnen sagen, daß man das nicht einmal beim Bischof von New York sagen könnte. Aber ich halte den Zahlmeister von Holy Loch für sauber. Absolut.«
    »Ich auch«, nickte Mr. Perth. »Ich habe ihn kennengelernt. Das Geld muß falsch gewesen sein, als es ankam.«
    »Werden auf diesem Weg noch andere Basen mit Geld versorgt?« fragte ich.
    »Ja. Auf die gleiche Weise und zu den gleichen Terminen gehen unsere Versorgungsflugzeuge nach Brüssel zum NATO-Hauptquartier, nach Heidelberg, nach London und nach Neapel für unsere Mittelmeerflotte. Warum fragen Sie, Mr. Cotton?«
    »Weil die Gangster gewiß kein Geld mehr nach Schottland liefern werden. Auf der anderen Seite haben sie nun einmal ihre Organisation, die sie sicher nicht aufgeben werden, weil die Sache in Holy Loch geplatzt ist. Sie werden also in einer anderen Richtung weitermachen, und unsere einzige Chance ist, sie dabei zu erwischen.«
    »Da müssen Sie sich beeilen, mein Lieber. Morgen geht wieder ein Transport von Boston nach Stanton. Was wollen Sie tun? Mitfliegen lassen darf ich Sie leider nicht.«
    »Was für eine Maschine ist das?«
    »Eine zweimotorige Cessna.«
    »Die theoretisch auf der nächsten besten Landstraße landen und starten kann.«
    Wieder lachte er. »Theoretisch ja. Aber praktisch nicht. Wir haben die erforderliche Flugzeit genau überprüft. Natürlich variiert sie wegen der Wetter- und Windverhältnisse, aber nie so stark, daß ‘eine Zwischenlandung drin wäre. Den Gedanken können Sie sich aus dem Kopf schlagen.«
    »Wie heißt der Pilot, und wo kann man ihn erreichen?« fragte Phil.
    »George Banks. Und erreichen können Sie ihn bei der Bundesdruckerei in Boston. Aber der ist ebenfalls sauber, wenn Sie mich fragen.«
    »Nachprüfen, wenn’s um Geld geht, hat meine Großmutter immer gesagt«, antwortete ich. »Und das werden wir jetzt tun. Danke schön für die Auskunft, Sir!«
    Er nickte und begleitete uns zur Tür. »Glauben Sie nicht, daß ich die Sache auf die leichte Schulter nehme«, sagte er und sandte einen doppelten Rauchpilz zur Decke. »Ich gebe hier wöchentlich allerhand Millionen aus, aber ich habe dabei keineswegs vergessen, was ein Dollar für den Steuerzahler bedeutet. Wenn Sie den Fall nicht in kürzester Zeit lösen, bin ich

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