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BY700 - Falschgeld-Piraten

BY700 - Falschgeld-Piraten

Titel: BY700 - Falschgeld-Piraten
Autoren: Falschgeld-Piraten
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Rauschgiftschmugglern. Zuletzt mußten wir durch einen engen Gang, der rechts und links von dünnen Kunststoffwänden begrenzt war.
    »Dies ist eine Röntgenschleuse«, sagte der uniformierte Beamte. »Sie haben kein belichtetes oder unbelichtetes Filmmaterial bei sich?«
    Wir schüttelten aen Kopf und passierten die Schleuse mit unbehaglichen Gefühlen.
    »Haben Sie noch mehr solcher Überraschungen?« fragte Phil spitz.
    »Da Sie nur zur Direktion wollen, nicht. Wenn Sie die Produktionsräume betreten wollten, hätten wir allerdings noch ein paar Untersuchungsmethoden. Hier, bitte, nach rechts!«
    Der Direktor der Münze empfing uns in seinem Büro, das von seiner Vorliebe für Kakteen zeugte. Überall standen die stacheligen Genossen herum und warteten darauf, daß jemand gedankenlos seine Hand darauf legte. Sicherheitshalber prüfte ich meinen Sessel, aber da war nichts, was’ mich stechen konnte. An den Wänden hingen großformatige Reproduktionen von allerhand Währungen der Welt.
    Der Direktor sah selbst wie ein kleiner Kaktus aus, nur fehlten ihm die Stacheln. Er stellte sich als Mr. Green vor, und selbst das paßte irgendwie zu seiner kugeligen Erscheinung.
    »Das Pentagon hat Sie angekündigt«, sagte er eifrig. »Es ist natürlich absurd, anzunehmen, daß wir hier Falschgeld produzieren, Gentlemen, aber ich will Ihnen gern mit allem zur Hand gehen, was Sie brauchen. Nehmen Sie ruhig erst einmal an, daß die Geldsendungen in Ordnung sind, wenn sie meine Münze hier verlassen.«
    »Das haben wir sowieso schon getan, Mr. Green«, sagte ich. »Es interessiert uns eigentlich auch mehr, was dann damit geschieht.«
    Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und schlug die kurzen dicken Beine übereinander. Es gelang ihm tatsächlich…
    »Das Paket geht mit einem unserer Panzerwagen hinaus auf den kleinen Flugplatz, den wir eigens für unsere Transporte unterhalten.«
    »Sie sagen: das Paket. Ist wirklich all das Geld in ein einziges Colli gepackt?«
    »Natürlich«, nickte er heftig. »Auf ein Paket kann man leichter aufpassen als auf zehn. Jede Lieferung besteht aus einem versiegelten Paket, das dann Banks, unser Pilot, draußen übernimmt. Unsere Sicherheitsbeamten stehen dabei, bis er in der Luft ist. Der genaue Zeitpunkt seines Abfluges geht per Fernschreiber nach Stanton, wo ihn die Militärpolizei bereits erwartet, um das Paket entgegenzunehmen und es in eine startbereit stehende Transportmaschine umzuladen. Von da ab ist die Army verantwortlich für das liebe Geld.«
    »Erzählen Sie uns etwas über diesen Piloten Mr. Banks.«
    »Gern.« Er bedachte den ihm am nächsten stehenden Kaktus mit einem liebevollen Blick und faltete die wurstförmigen Finger ineinander. »Banks ist 38 Jahre, war früher Armeeflieger, dann eine Zeitlang Reklameflieger bei einer großen Werbegesellschaft. Als er es leid war, immer mit irgendwelchen Transparenten hinter sich am Himmel herumzukurven, kam er zu uns. Er wurde gründlich durchleuchtet und bot keinen Ansatzpunkt für irgendwelche Beschwerden. Natürlich bezieht er bei uns ein sehr gutes Gehalt wie alle Leute, die direkt mit dem Geld zu tun haben. Das nimmt von vornherein jeden Beweggrund für irgendwelche Versuchungen. Er ist verheiratet, glücklich, und hat eine zehnjährige Tochter. Wohnt draußen in der Berger Avenue. 176 ist die Hausnummer. Wenn Sie ihn besuchen wollen — er hat heute seinen freien Tag und dürfte wohl zu Hause anzutreffen sein.«
    »Gut. Morgen ist wieder eine Sendung fällig, nicht wahr?«
    »Ja. 1,5 Millionen nach Stanton. Donnerstag ist die Heidelberger Strecke für die GI’s in Germany an der Reihe.«
    »Wann fliegt Banks hier ab?«
    »Meist gegen halb neun. Wollen Sie ihn überwachen?«
    »Vielleicht. Noch eine Frage: Wie sieht das Geldpaket aus?«
    »Kantenlänge ungefähr 30 mal 40 mal 40 Zentimeter. In eine versiegelte, ringsum zugeklebte Plastikhülle eingeschweißt. Übrigens«, er sah sich vorsichtig um, aber außer uns hörten nur seine stacheligen Freunde in ihren braunen Übertöpfen zu, »der Inhalt des Pakets wird vernichtet, wenn jemand versucht, die Umhüllung unsachgemäß zu öffnen. Mehr darf ich Ihnen leider darüber nicht sagen.«
    »Das genügt wohl auch. Ich denke, wir gehen an die Arbeit, damit morgen die letzte dieser wunderbaren Geldverwechslungen passiert.«
    Er sprang auf die Beine. »Das ist wundervoll, Gentlemen. Ich wünsche Ihnen jeden Erfolg! Leider… wir haben keine Belohnung ausgesetzt, wie es eigentlich
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