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BY702 - Heroin in harten Händen

BY702 - Heroin in harten Händen

Titel: BY702 - Heroin in harten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in harten Händen
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Erregung. »Bist du ganz sicher, Liza?«
    »Aber ja.« Das Mädchen schenkte ihm ein verlegenes kokettes Lächeln. »Am meisten interessierten sie sich für den Feldweg oben am Hang. Du weißt doch: die Stelle, von wo man sogar in den Innenhof sehen und die Häftlinge beobachten kann, wenn sie ihren Rundgang machen. Sie fragten, ob man dort mit einem Auto fahren könnte, und ich sagte, daß der Weg breit genug sei.«
    »Vielen Dank, Liza! Bis morgen.« Der Sergeant warf einen Dollar auf den Tisch und stürmte hinaus.
    »Auf Wiedersehen!« rief ihm das Schankmädchen noch nach, aber er war bereits verschwunden.
    Das Zuchthaus! Natürlich! Sergeant Whisby sah jetzt ganz klar, und sein Gesicht strahlte in tiefstem Rot. Die Gangster wollten heute nacht irgend jemanden aus dem Zuchthaus befreien. Aber das würde ihnen nicht gelingen. Entschlossen ballte Whisby seine mächtigen Pranken. Er würde zur Stelle sein. Genau eine halbe Stunde nach Mitternacht. Und er würde die Bande ganz allein zur Strecke bringen, ohne jede Hilfe. Dann endlich würden seine Vorgesetzten einsehen, daß sein Platz in New York war. Nicht nur in New York, sondern beim FBI. Heute nacht würde er endlich beweisen, was er konnte. Heute würde er die Heldentat vollbringen, von der er schon so lange geträumt hatte. Dazu jedenfalls war Sergeant Whisby entschlossen.
    ***
    Es gehört nicht eben zu den vergnüglichsten Dingen auf dieser Erde, an Händen und Füßen gefesselt stundenlang in einem Keller zu liegen. Aber zweifellos wäre mein Unbehagen weit größer gewesen, wenn ich gewußt hätte, daß in unserem Spiel inzwischen noch eine dritte Partei mitmischte. Ich wußte es nicht und erwartete die Entwicklung der Dinge deshalb mit Ruhe.
    Ich wartete einige Stunden. Salvatore Maggio, der Italiener, schob im Nebenzimmer Wache. Ab und zu hörte ich ihn sentimentale südliche Lieder pfeifen. Ich hatte gerade beschlossen, trotz meiner unbequemen Lage eine Mütze voll Schlaf zu nehmen, da klappte draußen eine Tür. Ein Stuhl wurde geräuschlos zurückgeschoben. »Guten Abend, Boß!« brüllte der Italiener wie ein Soldat auf dem Kasernenhof.
    Ein undeutliches Murmeln antwortete ihm.
    Ich horchte auf. Wer mochte dieser Boß sein? Carnegie? Wohl kaum. Der war weit vom Schuß. Also, der Mann, den wir suchten? Der Mann im Hintergrund, der die Fäden dieses Spiels in der Hand hielt? Meine Müdigkeit war wie weggeblasen. Vorsichtig streckte ich meinen Körper, dann rollte ich mich lautlos in die Nähe der Tür.
    »Sind sie schon unterwegs?« fragte der fremde Besucher gerade halblaut.
    »Ja.« Die Stimme des Italieners klang heiser. »Carnegie und der Professor sind heute mittag gefahren. Die Jungs wohnen schon seit gestern im Hotel.«
    »Welche Jungs?«
    »Na, Baby Lorne und die beiden, die er mitgebracht hat. Der Ire hat gesagt, er braucht Leute mit Spezialkenntnissen. Einen Taucher zum Beispiel.«
    »Der Ire wird bald überhaupt nichts mehr brauchen.« Der Fremde lachte meckernd. Dann wurde seine Stimme leise, bekam den unangenehmen Ton falscher Vertraulichkeit. »Du hast bisher gute Arbeit geleistet, Maggio. Willst du dir ein paar Tausender nebenbei verdienen?«
    »Aber klar! Ich mache alles. Ich…«
    »Je weniger Leute wir sind«, sagte der Fremde, »desto größer wird der Anteil, den jeder von der Beute bekommt.« Und dann, nach einer bedeutungsvollen Pause: »Wenn wir das Heroin erst einmal haben, sind Baby Lorne und seine Leute überflüssig. Verstehst du?«.
    Einen Augenblick herrschte tödliche Stille. Iqh biß mir auf die Lippen. Das also hatten sie vor. Sie wollten nicht nur den Iren, sondern auch ihre Helfershelfer beseitigen. Wir würden uns verdammt anstrengen müssen, dieses Blutbad zu verhindern.
    »Verstehst du?« wiederholte die Stimme des Fremden eindringlich.
    »Klar!« sagte der Italiener rauh. »Sie können sich auf mich verlassen, Boß. Ich…«
    »Also, gut! Bis später dann.«
    Der Italiener murmelte noch etwas, aber ich hörte nicht mehr zu. Vorsichtig richtete ich mich auf die Knie auf, lehnte eine Schulter gegen die Tür und brachte mein Auge in die Nähe des Schlüssellochs.
    Zwei Hände baumelten in mein Blickfeld. Die eine, schwarz behaart, mit Trauerrändern unter den Nägeln, gehörte Salvatore Maggio. Die andere war weich, etwas fleischig und sorgfältig gepflegt. Ein großer Siegelring zierte den Mittelfinger.
    Irgendwo hatte ich diesen Ring schon einmal gesehen. Ich überlegte fieberhaft. Doch es fiel mir nicht ein. Noch

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