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BY702 - Heroin in harten Händen

BY702 - Heroin in harten Händen

Titel: BY702 - Heroin in harten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in harten Händen
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baumelten neben seinem Körper, in der Dunkelheit sah er aus wie ein großer schwarzer Bär.
    Der vierte Mann bewegte sich ruhig und sicher, die lautlose Geschmeidigkeit seines Körpers sagte Bill Carnegie, daß er einen Kämpfer vor sich hatte.
    Alf Tagert grinste fröhlich. »Hartes Stück Arbeit gewesen«, tönte er. »Hoffentlich lohnt sich’s. Ich .,.« Dann erstarrte er, schien beinahe in sich zusammenzukriechen. Er hatte die schwere Luger gesehen, die wie hingezaubert in Carnegies Rechter lag. »Aber«, stotterte er sinnlos.
    »Was soll das?« fragte Carnegie kalt und zeigte mit dem Kopf in Richtung auf den vierten Mann.
    »Das ist — das ist…« Alf Tagert fühlte sich sichtlich ungemütlich, er brachte kaum ein Wort heraus.
    In diesem Augenblick mischte sich zum erstenmal der Ire ein. Er machte einen Schritt nach vorn und legte Alf Tagert eine mächtige Pranke auf die Schulter, so daß der schmächtige Bursche leicht in die Knie ging. Breitbeinig stand er da, den kantigen Schädel herausfordernd erhoben, und musterte die Gruppe neben dem Wagen. Fünf Jahre Zuchthaus hatten offenbar weder seiner robusten Bärennatur noch seinem unerschütterlichen Selbstbewußtsein etwas anhaben können. »Immer mit der Ruhe, meine Herren!« dröhnte er. »Dieser Junge hier«, und dabei ließ er Alf Tagert los und schlug dem vierten Mann auf die Schulter, »dieser Junge ist ein Freund von mir. Zellengenosse. Er ist in Ordnung.«
    »Stecken Sie die Kanone weg, das vertrage ich nicht.« Der Ire hatte beide Hände in die Hüften gestemmt und sah auf Carnegie hinunter. »Dieses Spiel geht nach meinen Spielregeln, verstanden? Schließlich bin ich es, der euch zu dem verdammten Heroin verhilft. Und wenn ich sage, dieser Mann kommt mit, dann kommt er mit. — Außerdem«, fügte er versöhnlicher hinzu, »kann er auf diese Art und Weise nicht singen.«
    »Sie glauben wohl…« Carnegie unterbrach sich, da seine Stimme vor Wut zitterte. Einen Augenblick lang standen sich die beiden Männer hart gegenüber. Der Ire grinste siegessicher. Carnegie hatte die Lider halb gesenkt. In seinen Augen funkelte kalte Mordlust.
    Dann ließ er die Luger wieder in die Schulterhalfter gleiten. »Na schön«, sagte er, vollkommen beherrscht. »Sie müssen wissen, was Sie tun. Verstaut die Strickleiter, und steigt ein. Wir müssen uns beeilen.« Er ging um den Wagen herum und öffnete den Kofferraum. Alf Tagert, sichtlich erleichtert, verstaute das Knäuel aus Seilen und Leitersprossen in einer Ecke.
    Genau diesen Augenblick suchte sich Sergeant Whisby aus, um einzugreifen.
    Blitzschnell Sprang er aus seiner Deckung auf, den Revolver in der Rechten, überwand mit einem Satz die steile Böschung und landete, schwer wie ein Klotz, ein paar Meter vor dem schwarzen Wagen.
    »Hands up!« keuchte er. »Keine Bewegung, sonst knallt es!«
    Wäre ein Nachtgespenst ohne Kopf aufgetaucht, die Überraschung der Gangster hätte nicht größer sein können. Sie standen da wie erstarrt, selbst Tagert stand vor dem Kofferraum wie ein Standbild und hielt immer noch ein paar Seile der Strickleiter in der Hand. Nur sein Bruder hatte schnell reagiert. Er riß als einziger die Hände hoch und zog sich humpelnd hinter Carnegie und dem Professor zurück. Sein Gesicht war grünlich geworden, seine Augen flackerten in panischem Schrecken.
    Sergeant Whisby musterte die Männer der Reihe nach. Er atmete schwer. Den Smith and Wesson hatte er auf den Iren gerichtet, der ihm am gefährlichsten vorkam. O’Neill hatte vor Überraschung die Kinnlade herunterklappen lassen. Baby Lorne sah aus wie ein ertappter Schuljunge. Er besaß ein schnelles Reaktionsvermögen, aber im Augenblick war er genauso gelähmt wie Carnegie und der Professor.
    Und dann traf Whisbys Blick den Zellengenossen des langen Iren.
    Der schlanke, drahtige Mann hatte sich soweit wie möglich zurückgezogen und den Kopf abgewandt, als wolle er sein Gesicht verbergen.
    Aber Whisby erkannte ihn dennoch.
    Ein Leuchten ging über sein rotes Gesicht, und unter den Augen der verdutzten Gangster ließ er den Dienstrevolver sinken.
    »Ich hatte ja keine Ahnung, daß Sie das sind!« rief er erleichtert.
    Der Mann starrte ihn beschwörend an, versuchte, ihm ein Zeichen zu geben.
    Aber Sergeant Whisby ließ sich nicht beirren. »Wenn Sie dabei sind, ist ja alles in Ordnung!« meinte er fröhlich. »Und ich dachte schon, hier würde jemand aus dem Zuchthaus befreit. — Sie kennen mich doch noch, oder? Wir haben doch in New

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