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BY702 - Heroin in harten Händen

BY702 - Heroin in harten Händen

Titel: BY702 - Heroin in harten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in harten Händen
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Glück zu Hilfe kommen würde.
    ***
    Das Funkgerät gab eine Reihe heller rhythmischer Pieptöne von sich.
    Der Funker fluchte, während seine Finger hastig an den roten und weißen Knöpfen drehten. Er war jetzt schon seit Stunden im Einsatz. Wieder und wieder hatte er das vereinbarte Rufzeichen in den Äther geschickt, während Steve Dillaggio neben ihm hockte und seine Unruhe hinter spöttischen Randbemerkungen verbarg. Mit dem getarnten Funkwagen parkten sie in der Nähe des East River.
    Schweißperlen standen auf der Stirn des Funkers. Die Stimme,, mit der er die Kennbuchstaben in das Lippenmikrofon sprach, war heiser vor Überanstrengung. »Bitte, kommen! Bitte, kommen! Over!«
    Er drückte auf eine Taste und lauschte konzentriert.
    Wieder das rhythmische Piepsen.
    Seine Finger drehten vorsichtig einen roten Knopf.
    Ein Rauschen, das sich steigerte und dann leiser wurde. Der Funker drückte wieder auf eine der Tasten und wiederholte die Kennbuchstaben. »Bitte, kommen! Bitte, kommen!«
    »Das machst du jetzt ungefähr zum tausendstenmal, mein Junge«, sagte Dillaggio bissig. »Bist du sicher, daß dein Gerät in Ordnung ist?«
    Der Funker riß wütend den Kopf herum und warf dem G-man einen giftigen Blick zu. Der Sinn für Humor war ihm seit mindestens zwei Stunden abhanden gekommen. »Mein Gerät ist sogar mit Sicherheit in Ordnung«, fauchte er. »Vermutlich hat Decker seinen Empfänger wer weiß wo liegenlassen.«
    »Es wäre das erstemal, daß Phil Decker seine Ausrüstung irgendwo liegenläßt.«
    »Dann muß er ja über kurz oder lang antworten. Aber er antwortet nicht — geht das eigentlich nicht endlich in deinen Dickschädel?«
    »Nein«, antwortete Steve Dillaggio knapp. Die beiden waren in Wirklichkeit gut Freund miteinander. Aber im Augenblick mußten sie beide ihre Nervosität abreagieren. Phil hatte sich nicht zur vereinbarten Zeit gemeldet. Er antwortete nicht, seit mehreren Stunden. Das konnte nur bedeuten, d&ß irgend etwas schiefgegangen war.
    Ergeben wandte sich der Funker wieder seinem Gerät zu. Mechanisch tasteten seine Finger nach den Knöpfen. Zwei oder dreimal leierte er seinen Spruch herunter.
    »Moment mal!« rief er dann plötzlich aufgeregt. »Ich glaube, ich…« Er brach ab. Eine Serie schriller, nervenzerfetzender Piepser drang aus dem Apparat. Dann nichts mehr außer einem unverständlichen Rauschen.
    »Was ich da höre, ist allenfalls der Sputnik, aber nicht Phil Decker«, bemerkte Dillaggio.
    »Nicht einmal das.« Der Funker stöhnte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Er antwortet einfach nicht. Ich kann es nicht ändern. Wir sollten endlich etwas unternehmen.«
    »Und was, wenn ich fragen darf?«
    »Den Seitenarm des East River umstellen, den Bootssteg, wo das Heroin gelegen hat. Die Gangster werden über kurz oder lang dort auftauchen.«
    »Ja.« Steve Dillaggio zündete sich eine Zigarette an und sog hastig den Rauch ein. »Vielleicht heute, vielleicht morgen, vielleicht in zwei Wochen.« Ärgerlich schüttelte er den Kopf. »Unser ausdrücklicher Einsatzbefehl lautet, so lange unsichtbar zu bleiben, bis Phil Verstärkung anfordert. Vorläufig sind wir völlig auf Eis gelegt, mein Junge.«
    »Und wenn Decker in eine Falle gegangen ist? Wenn dieser Ire abgesprungen ist und ihn verpfiffen hat?«
    »So leicht geht ein G-man nicht in eine Falle, verlaß dich darauf.«
    Aber so ganz überzeugt war Steve Dillaggio nicht von seinen Worten. Während der Funker sich wieder mit dem Apparat beschäftigte, die Kennbuchstaben herunterleierte, alle möglichen Geräusche produzierte, sog er nachdenklich an seiner Zigarette. Seine gerunzelte Stirn und die leicht zusammengekniffenen Augen verrieten, daß er angestrengt nachdachte.
    ***
    »Ihr seid wohl allesamt verrückt geworden«, brüllte Mike O’Neill mit dröhnender Stimme. »Ich denke nicht im Traum daran, heute nacht noch in der Gegend herumzufahren, um das Zeug zu holen. Ich habe mein Pensum für heute erfüllt. Ich werde heute nacht nur eines tun: schlafen.«
    Bill Carnegie saß am Tisch. Seine Hände zuckten nervös. Ich konnte das deutlich beobachten, da man uns wieder in den größeren Kellerraum verfrachtet hatte. Sie hatten uns verhört, um rauszufinden, ob wir was jvom Heroin wußten.
    Die Gangster hingen auf den verschiedenen Sitzgelegenheiten und schienen sich sämtlich nach einer Mütze voll Schlaf zu sehnen. Selbst Carnegies eiserne Nerven hatten die Ereignisse der Nacht nicht unbeschadet überstanden. Er

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