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BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

Titel: BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer aus Sing-Sing
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nicht im Traum daran, nach Hause zu kommen, solange ich verschwunden war. Ich hatte das schon vorher befürchtet.
    »Nicht da!« knurrte ich.
    »Haben Sie keinen Schlüssel?« erkundigte sich Cooky.
    »Natürlich habe ich einen. Aber der befindet sich in einem anderen Jackett, und das hängt im Kleiderschrank.«
    »Na, Sie können ja später noch mal herkommen, wenn Ihr Freund wieder zurück ist. Gehen wir.«
    Wir gingen.
    Cooky parkte den Wagen wieder im Hinterhof der Garage und stieg aus. Ich folgte ihm durch den unbenutzten Raum. Am Fuß der Treppe klopfte er rhythmisch gegen die Eisentür.
    »Kommt rein!« hörte ich Hillarys Stimme.
    In dem engen Kellerraum hatten sich inzwischen einige Leute versammelt, die ich noch nicht kannte. Junge Burschen, drei an der Zahl, die trotz ihrer farbenfrohen Kostümierung finster dreinblickten.
    »’n Abend!« sagte ich kurz.
    »Das ist John Kovac«, stellte Hillary vor. »Und das hier sind…«
    Ich bemerkte neben mir eine heftige Bewegung und fuhr herum.
    Einer der Neuankömmlinge, ein schmaler pickliger Jüngling mit semmelblonder Haartolle, riß gerade die rechte Hand aus der Tasche seines zitronengelben Jacketts.
    Ich blickte in die Mündung eines kleinen handlichen Browning.
    »Hands up!« zischelte der Bursche durch die Zähne.
    »Was soll das?« Hillary zog die Augenbrauen hoch.
    »Das ist’n Bulle!« keuchte er. »G-man! Der hat meinen Bruder hochgehen lassen.«
    »Du brauchst wohl eine Brille, mein Sohn«, sagte ich gelangweilt.
    »Hände hoch!« kreischte er hysterisch.
    Er hatte die Finger am Druckpunkt. Langsam hob ich die Hände.
    »Ihre Leute sind ein bißchen durcheinander, scheint mir«, sagte ich zu Kitt Hillary.
    »Das werden wir gleich haben.« Er gab Cooky einen Wink, der immer noch hinter mir stand. »Er hat einen Revolver in der Schulterhalfter. Nimm ihm den ab!«
    Cooky fischte meinen 38er aus der Schulterhalfter, so geschickt, daß ich keine Chance hatte, irgend etwas zu unternehmen, und warf ihn Kitt Hillary zu.
    Der betrachtete die Waffe einen Moment. Dann sah er mich aus zusammengekniffenen Augen an. »Alle Achtung!« sagte er leise. »Beinahe wäre es Ihnen gelungen, uns zu täuschen, Kovac. Oder heißen Sie nicht so?«
    »Was ist los?« wollte einer der jungen Burschen wissen.
    Hillary warf ihm schweigend den 38er zu. »Schau dir das an! Die Waffe hat einen FBI-Stempel. Dienstrevolver eines G-man.«
    »Das ist ja…« Der Junge starrte einen Augenblick verständnislos auf die Revolvermündung. »Dreckskerl!« brüllte er dann. »Dir werde ich…«
    Mit wutverzerrtem Gesicht stürzte er auf mich.
    Ich hatte vorausgesehen, daß er den Kopf verlieren würde, und tänzelte zurück. Sein linker Haken zischte haarscharf an meinem Ohr vorbei und landete krachend am Türpfosten. Während er vor Schmerz aufbrüllte, hatte ich ihn bereits unterlaufen und sein rechtes Handgelenk gepackt, um ihm die Waffe zu entwinden.
    Ein heftiger Stoß in den Rücken hinderte mich daran.
    »Fallen lassen!« sagte Cooky gemütlich.
    Ich gehorchte. Denn das, was sich jetzt zum zweitenmal unmißverständlich zwischen meine Rippen bohrte, war eine Revolvermündung.
    Der 38er Special polterte auf den Steinfußboden. Der Bursche, der mich angegriffen hatte, sackte ebenfalls zusammen, als ich seinen Arm losließ. Mühsam rappelte er sich wieder auf. Sein Blick war starr vor Wut. »Na, warte!« keuchte er. »Ich werde — ich werde…«
    »Du wirst gar nichts, Freddy!« sagte Kitt Hillary kühl. »Geh aus der Schußlinie, und setz dich!«
    Der Junge gehorchte zähneknirschend. Hillary lächelte. »Sie haben keine Chance, G-man«, sagte er. »Also versuchen Sie nicht, den Helden zu spielen!«
    Ich hatte tatsächlich keine Chance. In meinem Rücken spürte ich Cookys Pistole, vor mir hatte der Blondhaarige immer noch den Browning in der Hand. Auf seinem blassen, pickelübersäten Gesicht zeichneten sich hektische Flecken ab.
    »Warum legen wir ihn nicht um?« hechelte er.
    »Willst du uns den gesamten FBI auf den Hals hetzen?« wollte Hillary wissen.
    »Den haben wir sowieso auf dem Hals. Wir müssen verschwinden…«
    »Ruhe!«
    Hillarys Stimme klang wie ein Peitschenhieb. Der Blonde verstummte sofort. Hillary lehnte sich schweigend in seinen Stuhl zurück und musterte die Männer nacheinander mit einem bedrohlich kalten Blick. Dann war er offenbar sicher, daß er die Situation wieder in der Hand hatte.
    »Wir werden niemand umlegen«, sagte er ruhig. »Unser Freund hier… Wie

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